Gefährten des Todes
Der studierte Dramaturg und Theaterregisseur Sam Peckinpah hatte das Glück, als Assistent von Don Siegel seine Karriere in Hollywood zu starten, wo er zunächst für die neue Western-Serie „Rauchende Colts“ schreiben und ab 1958 die ebenfalls beliebte Serie „Westlich von Santa Fe“ realisieren durfte, wobei er bei vier der sechs von ihm kreierten Episoden auch Regie führte. Nachdem auch seine nächste Serie „The Westerner“ 1960 mit Brian Keith in der Hauptrolle ein Erfolg wurde, durfte Peckinpah 1961 mit „Gefährten des Todes“ seinen ersten Western fürs Kino inszenieren. Trotz der widrigen Umstände während der Produktion schimmern hier bereits einige bemerkenswerte Themen durch, die Peckinpah in seinen späteren Meisterwerken wie „Sacramento“ und „The Wild Bunch“ brillant ausarbeiten sollte.
Dass das trotz des oft einsetzenden Regens und des für Außenaufnahmen eigentlich nicht geeigneten Pathé-Color-Farbverfahren trotzdem funktionierte, war vor allem dem erfahrenen Kameramann William H. Clothier zu verdanken, der über Jahre hinweg mit John Wayne, John Ford und Andrew McLaglen arbeiten sollte. Peckinpah blieb auch in der Postproduktion nur der erste Schnitt vergönnt, danach übernahm der herrische FitzSimons das Kommando. Dass trotz dieser Umstände und auch der nicht gerade originellen Dialoge „Gefährten des Todes“ ein sehenswerter Film geworden ist, ist nicht nur den Darstellern zu verdanken, die ihren ganz unterschiedlichen Rollen das nötige Charisma verleihen, sondern auch Peckinpahs Können, unvergessliche Szenen wie den Überfall der Apachen auf eine Postkutsche, die Auseinandersetzung zwischen Yellowleg und einem Apachen in einer Höhle und das Finale zu inszenieren, in dem die thematische Fäden – eine Mission, die als Rache beginnt und mit Erlösung endet, religiöse Heuchelei und Gewalt, die auch vor Kindern nicht Halt macht – zusammengeführt werden.
Der ungewöhnlich instrumentierte und sehr ruhige Score von Marlin Skiles („Pfeile in der Dämmerung“, „Gangsterbrut“) unterstreicht dabei die Reise eines Mannes, der seine Schuld abtragen will und dabei die Liebe findet. Die für Peckinpah schwierige Produktion lehrte den Filmemacher schon früh, dass er zukünftig mehr Einfluss bei der Entstehung seiner Projekte verlangen würde.
"Gefährten des Todes" in der IMDb
Inhalt:
Einst wurde der ehemalige Kavalleriesergeant Yellowleg (Brian Keith) auf dem Schlachtfeld von Chickamauga fast skalpiert, weshalb er nur noch mit seiner Kopfbedeckung zu sehen ist, die die grässliche Narbe am Haaransatz auf der Stirn verdecken soll. Seither folgt Yellowleg nur einer einzigen Mission, sich nämlich an dem Mann zu rächen, der ihm diese beschämende Wunde beigebracht hat. In einem Saloon wird er schließlich unerwartet fündig: An der Narbe an einer Hand, die er seinem Peiniger damals zugefügt hat, erkennt er den Mann, der da gerade als falsch spielender Poker-Spieler Turk (Chill Wills) von seinen Mitstreitern aufgeknüpft wurde und dessen Leben er auf einem rollenden Fässchen unter seinen Füßen balanciert. Yellowleg befreit den Mann, der sich nicht an sein früheres Opfer erinnern kann, und schließt sich ihm und seinem Weggefährten Billy (Steve Cochran) an – vorgeblich, um eine Bank in Gila City auszurauben. Doch eine andere Bande kommt ihnen zuvor. Bei dem Feuergefecht auf der Straße tötet Yellowleg versehentlich den Sohn der als Hure verschrienen Kit Tilton (Maureen O’Hara), die die Leiche ihres Kindes beim Grab des Vaters des Jungen beisetzen möchte. Das liegt allerdings in der Geisterstadt Siringo und mitten im von Apachen besetzten Gebiet. Yellowleg lässt sich nicht davon abbringen, Kit bei ihrer gefährlichen Reise zu begleiten, und auch Turk und Billy sind zunächst mit von der Partie. Vor allem der Frauenheld Billy hat dabei einen Narren an der temperamentvollen Rothaarigen gefressen …Kritik:
Als junger Autorenfilmer hatte Sam Peckinpah seine liebe Müh und Not, das Drehbuch „Yellowleg“ von Albert Sidney Fleischman auf die Leinwand zu bringen. Der Produzent Charles FitzSimons sah in der Geschichte eine gute Rolle für seine Schwester Maureen O’Hara und untersagte Peckinpah jegliche Änderung an dem Drehbuch. FitzSimons ließ sich ohnehin nur widerwillig auf Peckinpah als Regisseur ein, aber dieser war effizientes Arbeiten durch seine langjährige Tätigkeit beim Fernsehen gewohnt und schaffte es, „Gefährten des Todes“ in zwanzig Drehtagen in Old Tucson, Arizona, ohne einen einzigen Studiodreh zu filmen.Dass das trotz des oft einsetzenden Regens und des für Außenaufnahmen eigentlich nicht geeigneten Pathé-Color-Farbverfahren trotzdem funktionierte, war vor allem dem erfahrenen Kameramann William H. Clothier zu verdanken, der über Jahre hinweg mit John Wayne, John Ford und Andrew McLaglen arbeiten sollte. Peckinpah blieb auch in der Postproduktion nur der erste Schnitt vergönnt, danach übernahm der herrische FitzSimons das Kommando. Dass trotz dieser Umstände und auch der nicht gerade originellen Dialoge „Gefährten des Todes“ ein sehenswerter Film geworden ist, ist nicht nur den Darstellern zu verdanken, die ihren ganz unterschiedlichen Rollen das nötige Charisma verleihen, sondern auch Peckinpahs Können, unvergessliche Szenen wie den Überfall der Apachen auf eine Postkutsche, die Auseinandersetzung zwischen Yellowleg und einem Apachen in einer Höhle und das Finale zu inszenieren, in dem die thematische Fäden – eine Mission, die als Rache beginnt und mit Erlösung endet, religiöse Heuchelei und Gewalt, die auch vor Kindern nicht Halt macht – zusammengeführt werden.
Der ungewöhnlich instrumentierte und sehr ruhige Score von Marlin Skiles („Pfeile in der Dämmerung“, „Gangsterbrut“) unterstreicht dabei die Reise eines Mannes, der seine Schuld abtragen will und dabei die Liebe findet. Die für Peckinpah schwierige Produktion lehrte den Filmemacher schon früh, dass er zukünftig mehr Einfluss bei der Entstehung seiner Projekte verlangen würde.
"Gefährten des Todes" in der IMDb
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