Le Mans
Die Leidenschaft von Hollywood-Star Steve McQueen für den Motorsport ist legendär. Also war es nur eine Frage der Zeit, bis Hollywood aus McQueens Faible Kapital zu schlagen versuchte. So entstand 1971 mit „Le Mans“ nach einer Idee von Co-Produzent und Hauptdarsteller Steve McQueen ein semidokumentarischer Film über das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der vor allem Motorsport-Freunde begeistern dürfte, aber als Spielfilm nur rudimentär funktioniert.
Davon abgesehen fängt Katzin vor allem die Vorfreude des Publikums auf das Rennen ein, die ellenlangen Autoschlangen auf den Straßen, die gefüllten Zeltplätze, das geduldige Ausharren einzelner Rennsport-Begeisterter auf ihren Campingstühlen, aber auch das Treiben hinter den Kulissen, die Vorbereitungen der Fahrer in ihren Wohnwagen, die kurzen Begegnungen der Fahrer untereinander, aber auch mit Lisa, die nicht nur das Interesse von Delaney weckt, sondern auch das seiner Kollegen. Die knappen Dialoge sowohl zwischen Delaney und Lisa als auch zwischen den Kontrahenten und mit dem Teamchef sind kaum der Rede wert und verdeutlichen nur, dass im Rennsport nicht viele Worte verloren werden müssen. Beim Fahrerwechsel werden an den Boxen nur kurze Tipps und Hinweise ausgetauscht, alles andere ist auf die eingeübten Handgriffe der Techniker fokussiert. Ansonsten inszeniert Katzin das eigentliche Rennen, wobei er sich auf Archivaufnahmen eines echten Rennens stützt und diese durch teils rasante Schnitte und Perspektivwechsel zu spannenden Sequenzen vereint, wobei gerade die Aufnahmen aus dem Cockpit die Waghalsigkeit und die Stimmung der Fahrer spüren lassen. Dazu sorgen etliche Karambolagen und schwere Unfälle dafür, die tödliche Gefahr zu veranschaulichen, die in jedem Rennen steckt.
McQueen plante ursprünglich, einen Dokumentarfilm über das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu inszenieren, doch ließen sich dafür keine Finanziers finden, weshalb er selbst mit anderen Investoren zusammen seine eigene Produktionsfirma Solar Productions gründete und „Le Mans“ letztlich als eine als Spielfilm getarnte Produktion realisierte, die neben John Frankenheimers „Grand Prix“ (1966) mittlerweile als Meilenstein im Genre des Rennsportfilms gilt. Das trifft aber eher auf die spektakulären Szenen auf der Strecke zu, die während des 24-Stunden-Rennens vom 13. und 14. Juni 1970 gedreht wurden, als auf die Leistungen der Darsteller, die sich meist nur per Mimik verständigen. Der lange Blickwechsel zwischen Lisa und Delaney am Ende des Films spricht hier Bände.
"Le Mans" in der IMDb
Inhalt:
Vor einem Jahr verursachte der US-amerikanische Rennfahrer Michael Delaney (Steve McQueen) einen Unfall auf der Rennstrecke, bei dem sein Freund und Kollege Piero Belgetti getötet wurde. Trotz der Schuldgefühle, die Delaney seitdem umtreiben, meldet er sich auch für das diesjährige Rennen in Le Mans auf einem Porsche 917 an, wo ein erbittertes Duell mit dem deutschen Rennfahrer Erich Stahler (Siegfried Rauch) erwartet wird, der auf einem Ferrari 512S startet. Da sich hinter den Kulissen auch die attraktive Lisa Belgetti (Elga Andersen), die Witwe des verstorbenen Rennfahrers, aufhält, kann sich Delaney allerdings nicht wie gewohnt voll auf das Rennen fokussieren …Kritik:
Wer mit „Le Mans“ einen schauspielerischen Höhepunkt in der Karriere von Steve McQueen erwartet, wird schnell enttäuscht. Erst nach mehr als einer halben Stunden bekommt der Zuschauer neben dem Sprecher auf der Rennstrecke auch mal einen der Darsteller zu hören. Bis dahin konzentriert sich Regisseur Lee H. Katzin, der zuvor fast ausschließlich fürs Fernsehen einzelne Folgen für Serien wie „Geächtet“, „The Rat Patrol“, „Hondo“ und „Kobra, übernehmen Sie“ inszenierte und 1969 mit dem Western-Drama „Pulver und Blei“ sein Kino-Debüt feierte, vor allem auf das Geschehen rund um das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Zwar wird auch Steve McQueens Figur in der Eröffnungsszene eingeführt, aber zunächst nur als Fahrer eines schwarzen Porsche auf dem Weg nach Le Mans mit anschließendem Halt an der Unglücksstelle, der mit einer Rückblende einhergeht, die den Unfall vor einem Jahr skizziert.Davon abgesehen fängt Katzin vor allem die Vorfreude des Publikums auf das Rennen ein, die ellenlangen Autoschlangen auf den Straßen, die gefüllten Zeltplätze, das geduldige Ausharren einzelner Rennsport-Begeisterter auf ihren Campingstühlen, aber auch das Treiben hinter den Kulissen, die Vorbereitungen der Fahrer in ihren Wohnwagen, die kurzen Begegnungen der Fahrer untereinander, aber auch mit Lisa, die nicht nur das Interesse von Delaney weckt, sondern auch das seiner Kollegen. Die knappen Dialoge sowohl zwischen Delaney und Lisa als auch zwischen den Kontrahenten und mit dem Teamchef sind kaum der Rede wert und verdeutlichen nur, dass im Rennsport nicht viele Worte verloren werden müssen. Beim Fahrerwechsel werden an den Boxen nur kurze Tipps und Hinweise ausgetauscht, alles andere ist auf die eingeübten Handgriffe der Techniker fokussiert. Ansonsten inszeniert Katzin das eigentliche Rennen, wobei er sich auf Archivaufnahmen eines echten Rennens stützt und diese durch teils rasante Schnitte und Perspektivwechsel zu spannenden Sequenzen vereint, wobei gerade die Aufnahmen aus dem Cockpit die Waghalsigkeit und die Stimmung der Fahrer spüren lassen. Dazu sorgen etliche Karambolagen und schwere Unfälle dafür, die tödliche Gefahr zu veranschaulichen, die in jedem Rennen steckt.
McQueen plante ursprünglich, einen Dokumentarfilm über das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu inszenieren, doch ließen sich dafür keine Finanziers finden, weshalb er selbst mit anderen Investoren zusammen seine eigene Produktionsfirma Solar Productions gründete und „Le Mans“ letztlich als eine als Spielfilm getarnte Produktion realisierte, die neben John Frankenheimers „Grand Prix“ (1966) mittlerweile als Meilenstein im Genre des Rennsportfilms gilt. Das trifft aber eher auf die spektakulären Szenen auf der Strecke zu, die während des 24-Stunden-Rennens vom 13. und 14. Juni 1970 gedreht wurden, als auf die Leistungen der Darsteller, die sich meist nur per Mimik verständigen. Der lange Blickwechsel zwischen Lisa und Delaney am Ende des Films spricht hier Bände.
"Le Mans" in der IMDb
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