This Is Us - Staffel 1
Drehbuchautor Dan Fogelman („Cars“, „Crazy, Stupid, Love“) hat bereits als Showrunner von Serien wie „Like Family“ und „The Neighbors“ bewiesen, dass er ein feines Gespür für die Dynamik von familiären Beziehungen und ausgefeilte Charakterisierungen besitzt. Mit der durchaus auch humorvollen Family-Drama-Serie „This Is Us“ schuf Fogelman 2016 eine ebenso einfühlsame und glaubwürdige wie erfolgreiche Serie, die bereits in die sechste Runde geht. In Staffel 1 lernen wir zunächst die beiden Zwillinge Kevin und Kate und ihren gleichaltrigen schwarzen adoptierten Bruder Randall sowie ihre beiden Eltern Jack und Rebecca kennen.
Randall hat die Frage nach seinen leiblichen Eltern aber nie losgelassen und ist bestürzt, als er endlich seinen leiblichen Vater William (Ron Cephas Jones) findet, der allerdings schwer an Krebs erkrankt ist und nur noch wenig Zeit zu leben hat. Randall nimmt den sterbenskranken Mann zu sich nach Hause, um die ihnen beiden noch zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich nutzen zu können. Kate (Chrissy Metz) hat ihren bereits in ihrer Kindheit aufgetretenen Hang zur Fresssucht nie in den Griff bekommen und verzweifelt an verschiedenen Formen der Diät, bis sie in einer Selbsthilfegruppe Toby (Chris Sullivan) kennenlernt und ihn schließlich heiraten will. Allerdings fühlt sie sich für den Tod ihres geliebten Vaters verantwortlich, worüber sie mit Toby einfach noch nicht sprechen kann …
Das inszenieren die Serienmacher so geschickt, dass „This Is Us“ eine Unmenge an Facetten bereithält, die in der Gegenwart und in schicksalhaften Momenten der Vergangenheit abgebildet werden. So wird in den einzelnen Episoden immer wieder in bestimmte Momente der Vergangenheit zurückgesprungen, um beispielsweise deutlich zu machen, wie William seine Freundin im Bus kennengelernt hat, wie die beiden drogenabhängig und unfähig wurden, das neugeborene Kind zu versorgen. Es wird auch dokumentiert, wie Randall stets den Ehrgeiz hatte, mit seiner Hochbegabung nicht zu stark aufzufallen, um den Kontakt zu seinen Mitschülern nicht zu verlieren.
In der Entwicklung von Kevin wird vor allem seine Unsicherheit deutlich, sowohl in der Wahl seiner Beziehungen als auch vor neuen beruflichen Herausforderungen. Dabei sind den Drehbuchautoren wunderbar glaubwürdige Dialoge gelungen, die Rückblenden ergänzen zu jeder einzelnen Figur wichtige Persönlichkeitsmerkmale. Dazu sorgen die exzellenten Darstellerleistungen, der nicht zu aufgesetzt wirkende Humor und die herzerwärmende Dramatik für durchgehend fesselnde Unterhaltung, bei der einem jeder der Beteiligten ans Herz wächst. Vor allem die Beziehung zwischen Randall und seinem leiblichen Vater berührt zutiefst und findet auf der gemeinsamen Fahrt von Vater und Sohn nach Memphis ihren Höhepunkt, aber auch die herausfordernde Mittelschichtsehe zwischen Jack und Rebecca stattet die erste Staffel mit 18 Folgen mit einem hohen Suchtfaktor aus.
"This Is Us" in der IMDb
Inhalt:
Der Vorarbeiter Jack (Milo Ventimiglia) und die Hobby-Sängerin Rebecca (Mandy Moore) heiraten in den 1970er Jahren und freuen sich, als ihr Kinderwunsch in den 1980er Jahren erfüllt wird. Allerdings werden sie von der Diagnose überrascht, dass sie nicht nur ein Kind, sondern Drillinge erwarten. Da Rebeccas Arzt bei der Geburt wegen eines Blinddarmdurchbruchs nicht dabei sein kann, springt der erfahrene Dr. Nathan Katowski (Gerald McRaney) ein, der allerdings auch nicht verhindern kann, dass eines der Babys tot zur Welt kommt. Als Jack allerdings seine beiden Neugeborenen betrachtet, entdeckt er neben ihnen ein schwarzes Baby, das der neben ihm stehende Feuerwehrmann abgegeben hatte, nachdem es vor der Tür der Feuerwache abgelegt worden war. Für Jack und Rebecca scheint dies ein Wink des Schicksals zu sein, also adoptieren sie das Baby. Ihre Wohnung ist allerdings zu klein, Jacks Job zu schlecht bezahlt, um eine fünfköpfige Familie zu ernähren, also fängt er im Büro seines besten Freundes Miguel (Jon Huertas) an, leiht sich Geld von seinem Vater und kauft das Haus, an dem er zuletzt mit seinem Bautrupp gearbeitet hatte. Doch über die Jahre hinweg manifestieren sich handfeste Probleme: Nachdem Miguel und seine Frau verkündet haben, sich scheiden zu lassen, stellen auch Jack und Rebecca ihre Beziehung in Frage. Jack greift wie schon sein Vater zur Flasche, besinnt sich aber zum Wohl der Familie schnell eines Besseren, während Rebecca die Chance erhält, die Band, in der sie kürzlich als Sängerin eingestiegen ist, auf Tour zu gehen. Die Kinder gehen derweil ihre eigenen Wege. An ihrem 36. Geburtstag blickt Kevin (Justin Hartley) als männlicher Babysitter „The Manny“ auf eine Karriere bei einer Fernsehserie zurück, hat die oberflächliche Sitcom aber satt und will ans Theater, um als Schauspieler ernst genommen zu werden. Doch schon als Kind stand er stets hinter dem hochbegabten Randall (Sterling K. Brown) zurück, der es zum wohlhabenden Finanzexperten, einer wunderbaren Ehe mit Beth (Susan Kelechi Watson) und zwei reizenden Töchtern gebracht hat.Randall hat die Frage nach seinen leiblichen Eltern aber nie losgelassen und ist bestürzt, als er endlich seinen leiblichen Vater William (Ron Cephas Jones) findet, der allerdings schwer an Krebs erkrankt ist und nur noch wenig Zeit zu leben hat. Randall nimmt den sterbenskranken Mann zu sich nach Hause, um die ihnen beiden noch zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich nutzen zu können. Kate (Chrissy Metz) hat ihren bereits in ihrer Kindheit aufgetretenen Hang zur Fresssucht nie in den Griff bekommen und verzweifelt an verschiedenen Formen der Diät, bis sie in einer Selbsthilfegruppe Toby (Chris Sullivan) kennenlernt und ihn schließlich heiraten will. Allerdings fühlt sie sich für den Tod ihres geliebten Vaters verantwortlich, worüber sie mit Toby einfach noch nicht sprechen kann …
Kritik:
Gleich zu Beginn spielt „This Is Us“ geschickt mit verschiedenen Zeitebenen, um darzustellen, wie sich die als „Big Three“ bezeichneten Geschwister Kevin, Kate und Randall über 36 Jahre lang seit ihrer Geburt verändert haben – und mit ihnen auch ihre Eltern, Lebensgefährten und Familienmitglieder. Indem gleich in der ersten Folge sowohl die Geburt als auch der 36. Geburtstag der Pearce-Geschwister thematisiert wird, steckt die Serie den weitgedehnten erzählerischen Rahmen, in dem nach und nach die einzelnen Schicksale und ihre Verquickungen offenbart werden.Das inszenieren die Serienmacher so geschickt, dass „This Is Us“ eine Unmenge an Facetten bereithält, die in der Gegenwart und in schicksalhaften Momenten der Vergangenheit abgebildet werden. So wird in den einzelnen Episoden immer wieder in bestimmte Momente der Vergangenheit zurückgesprungen, um beispielsweise deutlich zu machen, wie William seine Freundin im Bus kennengelernt hat, wie die beiden drogenabhängig und unfähig wurden, das neugeborene Kind zu versorgen. Es wird auch dokumentiert, wie Randall stets den Ehrgeiz hatte, mit seiner Hochbegabung nicht zu stark aufzufallen, um den Kontakt zu seinen Mitschülern nicht zu verlieren.
In der Entwicklung von Kevin wird vor allem seine Unsicherheit deutlich, sowohl in der Wahl seiner Beziehungen als auch vor neuen beruflichen Herausforderungen. Dabei sind den Drehbuchautoren wunderbar glaubwürdige Dialoge gelungen, die Rückblenden ergänzen zu jeder einzelnen Figur wichtige Persönlichkeitsmerkmale. Dazu sorgen die exzellenten Darstellerleistungen, der nicht zu aufgesetzt wirkende Humor und die herzerwärmende Dramatik für durchgehend fesselnde Unterhaltung, bei der einem jeder der Beteiligten ans Herz wächst. Vor allem die Beziehung zwischen Randall und seinem leiblichen Vater berührt zutiefst und findet auf der gemeinsamen Fahrt von Vater und Sohn nach Memphis ihren Höhepunkt, aber auch die herausfordernde Mittelschichtsehe zwischen Jack und Rebecca stattet die erste Staffel mit 18 Folgen mit einem hohen Suchtfaktor aus.
"This Is Us" in der IMDb
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