Six Feet Under - Staffel 5

Nach fünf Staffeln heißt es Abschiednehmen von den Fishers und ihren Vertrauten. Nachdem die vom Oscar-prämierten Drehbuchautoren Alan Ball kreierte Serie 2001 bei HBO fulminant startete, fielen die Drehbücher in der vierten Staffel in der Qualität schon merklich ab. Für die fünfte Staffel darf aber wieder Entwarnung gegeben werden: Die Schicksale der ungewöhnlichen Mitglieder der Bestatter-Familie um Ruth Fisher und ihren drei Kindern nehmen in den letzten zwölf Episoden der fünften Staffel wieder glaubwürdigere Züge an und werden in einem großartigen Finale wunderschön zusammengeführt.

Inhalt: 

Bei Nate (Peter Krause) und Brenda (Rachel Griffiths) geht es hoch her, nachdem die Hochzeit kurz vor der Tür steht, Brenda aber eine Fehlgeburt erleidet. Doch pünktlich zu Nates 40. Geburtstag berichtet Brenda ihm von ihrer erneuten Schwangerschaft, wovon Nate allerdings nicht so recht begeistert ist. Zudem geraten die beiden auch in Fragen über Mayas Erziehung aneinander, weshalb sich Nate eher seiner Schwägerin Maggie (Tina Holmes) und ihrer Quäker-Gemeinde zuwendet. Sein Bruder Dave (Michael C. Hall) hat derweil noch immer mit den Folgens einer Entführung zu kämpfen und belastet so die Beziehung zu Keith (Mathew St. Patrick), mit dem er gerade erst die beiden Pflegekinder Anthony und Durrell aufgenommen hat, nachdem der Versuch, mit einer Leihmutter ein Kind zu bekommen, nicht funktionierte. Da Nate mit Brenda zusammengezogen ist, Dave bei Keith lebt und auch Claire (Lauren Ambrose) sich dazu entschlossen hat, bei Billy (Jeremy Sisto) einzuziehen, hat Ruth (Frances Conroy) mit der Einsamkeit in dem leeren Haus zu kämpfen. Da ihr die Pflege ihres Mannes George (James Cromwell) lästig wird, besorgt sie ihm – unter dem Vorwand, mit ihm zusammenzuziehen - eine Wohnung und erleichtert ihm so, auf eigenen Füßen zu stehen. Um ihre innere Leere zu füllen, lässt sie sich auf einen Campingausflug mit ihrem Ex-Lover Hiram ein, der ihr jedoch zu zudringlich wird, weshalb sie sich am nachfolgenden Morgen von einer chinesischen Reisegruppe zurück in die Stadt bringen lässt. Claire macht derweil eine künstlerische Krise durch, nachdem ihr Galerist sie fallengelassen hat. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nimmt sie einen Bürojob in einer Anwaltskanzlei an, wo sie sich mit dem Anwalt Ted (Chris Messina) anfreundet. Ein unerwarteter Tod in der Fisher-Familie sorgt schließlich dafür, dass die Familie wieder näher zusammenrückt. Und Rico (Freddy Rodríguez) träumt mit seiner Frau Vanessa (Justina Machado) von einem Neuanfang nicht nur in der Ehe, sondern auch in beruflicher Hinsicht …
Kritik: 
So sehr man die ungewöhnliche Bestatter-Familie Fisher über vier Staffeln ins Herz geschlossen hat, waren die komplizierten Biografien des Clans letztlich auserzählt und wurden in der vierten Staffel nur noch ins Extreme des Absonderlichen gesteigert, was der Glaubwürdigkeit des Konzepts abträglich war. Mit der abschließenden fünften Staffel haben sich Alan Ball und seine Drehbuchautoren wieder den Kern der einzelnen Persönlichkeiten konzentriert und ihren jeweiligen Lebensweg überzeugend weitererzählt. Da sind sie bei David mit seinen Angstattacken zwar wieder etwas übers Ziel hinausgeschossen, aber die Entwicklungen, die vor allem Nate, Claire und Ruth durchmachen, sind einfühlsam herausgearbeitet worden.
Auf der einen Seite erlebt Nate die wachsenden Spannung in der eigenen Ehe und als Gegenentwurf die Andacht im Schweigen bei Maggies Quäker-Gemeinde. Wie sich Nate und Maggie dabei natürlich auch persönlich näherkommen, ist ebenso einfühlsam erzählt wie die beginnende Liebelei zwischen Claire und dem republikanischen Anwalt Ted, der aber fraglos Eigenschaften aufweist, die sie gerade braucht. Auch die Art und Weise, wie sich Ruth von ihrem Mann George loszueisen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen versucht, ist mit einigen starken Momenten überzeugend erzählt. Die familiäre Tragödie kurz vor Schluss bringt die Fishers zwar auf der einen Seite wieder zusammen, lässt die einzelnen Familienmitglieder aber auch auf das rückbesinnen, worauf es im Leben ankommt. Das wird vor allem in dem großartig inszenierten, 75-minütigen Finale auf den Punkt gebracht, bei dem zu Sias „Breathe Me“ über Jahrzehnte hinweg in kurzen Einspielungen skizziert wird, was aus den Fishers geworden ist und wie sie zu Tode gekommen sind. In einer Serie, in der thematisch der Tod ohnehin eine tragende Rolle spielt, scheint dieses Ende nur konsequent zu sein, schließlich nahm sie auch mit dem Tod des Familienoberhaupts Nathaniel Fisher (Richard Jenkins) auch ihren Anfang.
"Six Feet Under" in der IMDb

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