Draculas Rückkehr

Nach „Dracula“ und „Blut für Dracula“ schlüpfte Hauptdarsteller Christopher Lee in „Draculas Rückkehr“ (1968) zum dritten Mal in die Rolle des lüsternen, offensichtlich nicht tot zu kriegenden Vampirfürsten, der erstmals unter der Regie von Freddie Francis („Haus des Grauens“, „Frankensteins Ungeheuer“) seinem blutigen Vergnügen nachgehen durfte. 

Inhalt:

Ein Jahr ist es her, dass Graf Dracula (Christopher Lee) an seinem Schloss in der Nähe des transsylvanischen Karpatendorfs Keinenberg sein untotes Leben aushauchte, als er unter eine Eisscholle im Schlossgraben geriet. Doch wirklich entspannt sind die Dorfbewohner noch lange nicht. Als in der Kirche vom stummen Messdiener eine junge Frau mit verräterischen Wunden am Hals aufgefunden wird, stattet Bischof Monsignore Ernst Müller (Rupert Davies) der Gemeinde einen Besuch ab, um dem verstörten örtlichen Priester (Ewan Hooper) beizustehen und dem Spuk ein für allemal ein Ende zu setzen. Gemeinsam machen sie sich auf den beschwerlichen Weg zu Draculas Schloss, um das Tor mit einem riesigen Kruzifix zu versperren. Doch der Priester verletzt sich auf dem Weg, sein vergossenes Blut gerät über den auftauenden Seitenarm des Flusses, in dem Dracula begraben liegt, in die Fänge des Vampirs und lässt ihn wieder auferstehen. 
Mit Hilfe des verängstigten Priesters gelingt es dem nach Rache gierenden Dracula, zunächst die frivole Kneipenbedienung Zena (Barbara Ewing) zu beißen und sich zur Dienerin zu machen, doch sein eigentliches Ziel ist Maria (Veronica Carlson), die hübsche Nichte des Monsignore, der ihre Liaison mit dem atheistischen Studenten Paul (Barry Andrews) überhaupt nicht gutheißt. Doch als der Monsignore im Kampf gegen Dracula schwer verletzt wird und sich Maria auf unheimliche Weise zu Dracula hingezogen fühlt, muss der Gottesdiener auf Pauls Unterstützung vertrauen … 

Kritik: 

Im Gegensatz zu Terence Fisher, dem routinierten Hammer-Regisseur der ersten „Dracula“-Filme, und seinem Drehbuch-Autor Jimmy Sangster haben der neu an Bord gekommene Freddie Francis und Autor Anthony Hinds - unter seinem Pseudonym John Elder - („Der Fluch von Siniestro“, „Der Kuss des Vampirs“) das Geschehen nicht innerhalb von Schloss Dracula angesiedelt, was zuvor noch für die schauerlich Gothic-Atmosphäre gesorgt hat, sondern sie sind einen neuen Weg gegangen, indem sie die Handlung überwiegend in der Dorfkneipe spielen ließen. 
Dass dabei trotzdem das für die Hammer-Produktionen so typische Gruselstimmung aufkommt, ist vielen geschickten Einfällen zu verdanken, beispielsweise dem verwinkelten Keller, in dem Dracula schließlich darauf wartet, dass der Priester und Zena ihm die gewünschte Maria bringen, oder den Verfolgungsjagden über den nächtlichen Dächern des Dorfes. Außerdem agiert Christopher Lee weitaus aktiver als noch in „Blut für Dracula“, wo er kein einziges Wort von sich gab. Sein Gebaren wird durch die wundervolle Kameraarbeit von Arthur Grant („Die Bande des Captain Clegg“, „Haus des Grauens“) noch hervorgehoben, sein Antlitz eindrucksvoll ausgeleuchtet, seine Bisse sinnlicher inszeniert als je zuvor. 
Die knalligen Farben – vor allem des Blutes – und die stark verhüllte Sinnlichkeit von Hauptdarstellerin Veronica Carlson („Frankensteins Schrecken“) machen aus „Draculas Rückkehr“ einen außergewöhnlichen Beitrag der erfolgreichen Reihe, der vielleicht nicht die originellste Story liefert, aber mit dem typischen Hammer-Feeling zu unterhalten versteht. Diese Qualität konnten die nachfolgenden Sequels „Wie schmeckt das Blut von Dracula?“ (1970), „Dracula – Nächte des Entsetzens“ (1970), „Dracula jagt Minimädchen“ (1972), „Dracula braucht frisches Blut“ (1973) und „Die sieben goldenen Vampire“ (1974) nicht mehr einfahren.  

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