John Carpenters Vampire

Nach dem wegweisenden Slasher „Halloween“ (1978) etablierte sich John Carpenter mit Filmen wie „The Fog – Nebel des Grauens“ (1980), „Die Klapperschlange“ (1981), „Das Ding aus einer anderen Welt“ (1982), „Christine“ (1983) und „Die Fürsten der Dunkelheit“ (1987) als Meister des Horror- und Science-Fiction-Genres. In den 1990er Jahren war von dieser Klasse nicht mehr viel zu spüren. Der 1998 entstandene Vampir-Horror „John Carpenters Vampire“ war einer der letzten Filme, bei denen Carpenter Regie führte. 

Inhalt:

Im Auftrag der katholischen Kirche macht Jack Crow (James Woods) mit Montoya (Daniel Baldwin) und seiner Truppe Jagd auf Vampire. Als sie in New Mexico ein Nest mit neun Vampiren ausheben, fragt sich Crow, wo wohl ihr Meister stecke, der gewöhnlich bei seinen Gefährten zu finden ist. Als Crow und seine Crew es sich in einem nahegelegenen Motel mit Prostituierten und Alkohol so richtig krachen lassen, nutzt der gesuchte Vampirfürst Valek (Thomas Ian Griffith) die Gunst der Stunde und metzelt Crows Bande nieder. Einzig Crow, Montoya und die von Valek gebissene Prostituierte Katrina (Sheryl Lee) können dem Massaker entkommen. Während Montoya mit Katrina in einem Hotel eincheckt und sie nackt ans Bett fesselt, begräbt Crow seine Mannschaft und sucht Kardinal Alba (Maximilian Schell) auf, den Crow mit der Information konfrontiert, dass Valek seinen Namen kennt und es daher einen Verräter in der Kirche geben muss. 
Alba erzählt Crow von Valeks Geschichte, die Anfang des 14. Jahrhunderts in Europa begann und nun hier ihre Fortsetzung findet, da ein schwarzes Kreuz, mit dessen Hilfe Valek auch im Sonnenlicht bestehen könnte, von dem Vatikan in die Neue Welt gesandt wurde. Da Katrina nach Valeks Biss mit dem Vampir telepathisch in Verbindung steht, hoffen Crow und Montoya, vor Valek an das gesuchte Kreuz zu kommen, doch der Vampirfürst ist seinen Jägern immer einen Schritt voraus … 

Kritik: 

John Carpenter hat „Vampire“ nach dem hierzulande unbekannten Roman „Vampire$“ von John Steakley und dem Drehbuch von Don Jakoby („Das fliegende Auge“, „Das Philadelphia Experiment“, „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“) inszeniert und dem klassischen Vampir-Mythos eine modernere Note verliehen. Ähnlich wie Robert Rodriguez‘ „From Dusk Till Dawn“ (1996) verlegt Carpenter das Geschehen in die Grenzregion zwischen dem Süden der USA und Mexico, was sich nicht nur in den staubtrockenen, hitzewallenden Kulissen niederschlägt, sondern auch in dem bluesigen Rock-Soundtrack, für den Carpenter selbst verantwortlich zeichnet. 
Mit Rodriguez‘ Klassiker hat „Vampire“ auch die Brutalität gemein, mit der die Vampirjäger und die Geschöpfe der Nacht aufeinander losgehen. Wie Montoya mit der an seinem Jeep angebrachten Seilwinde die im Inneren ihrer Behausung festgesetzten Vampire ans Tageslicht zerrt und sie in Feuerbällen explosionsartig zerstört ist schon sehenswert, doch sind damit die Schauwerte des Films bereits ausgereizt. Weder die Story noch die vermeintliche Überraschung bei der Entlarvung des Verräters oder die sinnliche Komponente beim Vampirbiss verleihen „Vampire“ eine Qualität, mit der Carpenter in den 1980er Jahren seinen verdienten Ruhm erwarb. 
Sheryl Lee nach ihrer Rolle als Laura Palmer in David Lynchs Kultserie „Twin Peaks“ mal in einem Kinofilm zu sehen und James Woods („Videodrome“, „Casino“) als knallharten Vampirjäger macht schon Spaß, ansonsten bleibt nur anzumerken, dass der Film trotzdem mit „John Carpenters Vampires: Los Muertos“ (2002) und „Vampires: The Turning“ (2005) noch zwei Fortsetzungen nach sich zog.  

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