Yellowstone - Staffel 3

Mit Hollywood-Star Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“, „JFK – Tatort Dallas“) als Zugpferd hat Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Taylor Sheridan („Wind River“, „Hell or High Water“) mit „Yellowstone“ eine packende Drama-Serie kreiert, die einerseits die Schwierigkeiten innerhalb der von Spannungen geprägten Dutton-Familie thematisiert, die über die größte Ranch in Montana verfügt, andererseits über den auch mit brutaler Gewalt geführten Kampf der Duttons gegen verschiedene Interessengruppen, die nach dem Land des Patriarchen John Dutton trachtet. 
Nach der Gewaltexplosion, die mit dem Ausschalten der skrupellosen Beck-Brüder in Staffel 2 kulminierte, geht es in den zehn Folgen von Staffel 3 in allen Belangen etwas gemächlicher zu. 

Inhalt: 

Nachdem John Dutton (Kevin Costner) zwangsläufig jedes Mittel einsetzen musste, um sich die auch vor Mord nicht zurückschreckenden Beck-Brüder vom Leib zu halten, ist er, um weiteren Schaden von seiner teilweise traumatisierten Familie abzuwenden und einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen, von seinem Amt als Vorsitzender der Viehkommission zurückgetreten, nur um den Weg für seinen Sohn Jamie (Wes Bentley) freizumachen, der schnell lernt, sich die kompromisslosen Methoden seines Vaters anzueignen. Der genießt seinen noch ungewohnten Ruhestand, um mit seinem Enkel Tate (Brecken Merrill) mit in ein Weidecamp zusammen mit den Cowboys zu nehmen und an seiner Lebensweisheit teilhaben zu lassen, während sein Vormann Rip Wheeler (Cole Hauser) hingegen die On-off-Beziehung zu dessen Tochter Beth (Kelly Reilly) vertieft und sie zu heiraten beabsichtigt. 
Doch die Idylle auf der Yellowstone-Ranch endet jäh, als der Großkonzern Market Equities mit seinem Großaktionär und Anteilshalter Roarke Morris (Josh Holloway) beginnt, mit allen Mitteln an das Land von John Dutton zu gelangen, um einen Flughafen als Anbindung an ein nahegelegenes Skiresort bauen zu können. Da dieser auf dem Land der Ranch entstehen soll, droht den Duttons die staatliche Enteignung, falls John nicht zum Verkauf bereit ist. Auch die John Dutton sehr zugeneigte Gouverneurin Perry (Wendy Moniz) kann dagegen nichts unternehmen. 
Beth setzt nun alles daran, Market Equities durch geschickte Finanzgeschäfte zu schädigen, was jedoch nur kurzfristig gelingt. Derweil dreht sich das Personalkarussell mit den Duttons in entscheidenden Führungspositionen weiter. Während Kayce (Luke Grimes) die Führung der Viehkommission übernimmt, wird Jamie doch noch zum Generalstaatsanwalt ernannt. Als er seine Geburtsurkunde benötigt, muss er jedoch erstaunt feststellen, dass er nur John Duttons Adoptivsohn ist. Sein biologischer Vater ist der heruntergekommene Garrett Randall (Will Patton), der wegen der Tötung von Jamies Mutter viele Jahre hinter Gittern saß. 
Reservatschef Rainwater (Gil Birmingham) ist von den neuen Entwicklungen natürlich ebenfalls betroffen und schlägt sich zunächst auf die Seite von John Dutton, um Roarkes Pläne durchkreuzen zu helfen. Um einen Frauenmörder im Reservat zu stellen, überredet Rainwater Kayces Frau Monica (Kelsey Asbille), die Rolle des Lockvogels bei der Suche nach ihm zu übernehmen. 
Der junge Cowboy Jimmy Hurdstram (Jefferson White) hingegen wird bei einem Rodeo schwer verletzt und verliebt sich in die taffe Wettkampfreiterin Mia (Eden Brolin). Um und auf Yellowstone treibt derweil allerlei Gesindel sein Unwesen, darunter der ehemalige Ranch-Cowboy Wade Morrow (Boots Southerland) und sein Sohn Clint (Brent Walker), die von Roarke angeheuert wurden, um Unruhe zu stiften. Als sie Teeter und Mit-Cowboy Colby (Denim Richards) schwer verletzen, üben ihre Freunde blutige Rache, darunter auch der unfreiwillig zurückgekehrte Walker (Ryan Bingham). 
Trotz einiger Rückschläge bei dem Erwerb des Landes von John Dutton und seiner Ranch lässt Market Equities nicht locker. Firmenchefin Willa Hayes (Karen Pittman) schreckt auch vor Mord nicht zurück, um die Duttons einzuschüchtern… 

Kritik: 

Auch in der dritten Staffel geht es vor allem darum, das wunderbare Land, das die Yellowstone-Ranch umgibt, vor kapitalistischen Interessen zu verteidigen. Patriarch John Dutton ist nach wie vor nicht gewillt, auch in der ärgsten Bedrängnis - vor allem angesichts einer drohenden Enteignung durch den Staat – niemals klein beizugeben. Josh Holloway („Lost“, „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“) kommt als temperamentvoller Großaktionär nicht so charismatisch daher wie der von Danny Huston gespielte Dan Jenkins oder zuletzt die beiden Beck-Brüder, auch nicht so skrupellos. 
Während der Kampf um die Investitionsmöglichkeiten auf dem traumhaft schönen Gelände der Yellowstone-Ranch zunächst eher sporadisch den Plot durchzieht, haben die Drehbuchautoren den Figuren rund um die Ranch mehr Raum zur Entfaltung verliehen. Dabei wird die deutliche Hierarchie zwischen John Dutton, seinen Kindern, Vorarbeiter Rip und den angestellten Cowboys deutlich, vor allem wird aber endlich durch einen Rückblick deutlich, warum Beth ihren Bruder Jamie so abgrundtief hasst. Auch der Beziehung zwischen Beth und Rip wird mehr Platz eingeräumt, während Kevin Costner als Herrscher über die Ranch vor allem darauf reduziert wird, den Verlust seines geliebten Landes um jeden, um wirklich jeden Preis zu verhindern. 
„Yellowstone“ manifestiert gerade in Staffel 3 eine klare Hierarchie-Struktur und eine Philosophie, die Dinge immer selbst zu regeln, auch wenn das bedeutet, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Das macht die Figuren nicht unbedingt sympathisch, aber ihre Handlungen sind angesichts der Anfeindungen und Bedrohungen von außen gut nachzuvollziehen. 
Die schönen Landschaftsaufnahmen, die überzeugend charakterisierten Figuren, die hervorragenden Darsteller und die ausgefeilten Drehbücher mit pointierten Dialogen machen auch die 3. Staffel der Erfolgsserie zu einem Hit, zumal die zehnte Folge mit einem brutalen Cliffhanger die Erwartung für Staffel 4 extrem hochschraubt.  

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