Sunshine Cleaning
Rose (Amy Adams) hat es nicht leicht. Zu Highschool-Zeiten war sie noch eine begehrte Cheerleaderin, nun schlägt sich die alleinerziehende Mutter eines unbequemen Jungen in Albuquerque, New Mexico, als Putzfrau durch. Ihr Vater Joe (Alan Arkin) kann sie in dieser Hinsicht auch nicht unterstützen, versucht er doch selbst, seinen Lebensunterhalt mit ausgefallenen Ideen zu verdienen, wie den Verkauf von Shrimps an Restaurants, die schließlich in der heimischen
Badewanne landen, weil das Gesundheitsamt die Ware nicht vorher abgesegnet hatte.
Noch schlimmer hat es sicher Roses jüngere Schwester Norah (Emily Blunt) erwischt, die zu tollpatschig ist, einen Job als Kellnerin zu meistern. Das Blatt scheint sich für die beiden jungen Frauen aber zu wenden, als Roses Affäre mit dem verheirateten Cop Mac (Steve Zahn) wenn nicht zu einer
glücklichen Beziehung so doch zu einem Tipp führt, gut zu verdienen: Er schanzt Rose und ihrer Schwester Aufträge zu Tatortreinigungen zu. Flugs wird sich ein kleiner Transporter, ein Haufen Reinigungsmittel und ein passender Firmenname zugelegt: „Sunshine Cleaning“.
Mit den 500 Dollar pro Reinigung eines Blutbades scheint ein besseres Leben nicht mehr in weiter Ferne zu liegen. Doch dann nimmt Rose lieber eine Einladung zu einer Baby-Party einer alten Schulfreundin an als ihrer Schwester bei einer weiteren Säuberung zu helfen. Das hätte sie lieber nicht tun sollen.
Das New Yorker Studio Big Beach Pictures verfügt über ein feines Gespür für außergewöhnliche, schräg-humorige und feinfühlige Geschichten, wie es mit dem Indie-Hit „Little Miss Sunshine“ eindrucksvoll bewiesen hat. Mit „Sunshine Cleaning“ produzierten Big Beach ein weiteres Juwel, das vor allem von seinen großartigen DarstellerInnen getragen wird. Das stimmige Drehbuch von Megan Holley wurde von Christine Jeffs einfühlsam umgesetzt und hält sich wunderbar die Waage zwischen humorvollen und ernüchternden Momenten. Trotz der schwierigen Lebensumstände schaffen es die
Protagonisten ihr Leben mit Hoffnung zu füllen und ihrem eigenen amerikanischen Traum zu folgen - wenn auch in ganz kleinen Etappen und mit vielen Stolpersteinen.
Vor allem Amy Adams und Emily Blunt stellen die beiden durch das Leben taumelnden und kämpfenden Schwestern bravourös dar, während Alan Arkin seine Rolle aus „Little Miss Sunshine“ nahezu 1:1 adaptiert hat, was sich
allerdings nicht negativ auswirkt.
Am Ende ist ein nachdenklich stimmendes, doch auch leichtfüßiges Drama herausgekommen, das neugierig auf den nächsten Streich des kleinen Studios macht.
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