Aus Liebe zum Spiel

Bill Chapel (Kevin Costner), 40-jähriger Star-Pitcher der Detroit Tigers, steht nicht nur vor dem Ende seiner 20-jährigen Karriere bei den Tigers sondern auch vor den Trümmern seiner fünfjährigen Beziehung mit der Journalistin Jane Aubrey (Kelly Preston). Am Vorabend des letzten Spiels einer verkorksten Saison versetzt Jane ihren Freund zum Abendessen auf dessen Hotelsuite, worauf sich dieser frustriert betrinkt. Am nächsten Morgen taucht der Teambesitzer Gary Wheeler (Brian Cox) auf, und eröffnet seinem Lieblingsspieler, dass er das Team verkauft hat und er Bill vor der Wahl stellt, seine Karriere entweder zu beenden oder zu den neuen Besitzern zu wechseln.
Der Zeitpunkt für die Beendigung seiner Karriere könnte nicht besser sein. Das bestätigt ihm auch sein Teamkollege und bester Freund Gus Sinski (John C. Reilly), der längst bemerkt hat, dass Bill seit längerem unter Schulterschmerzen leidet. Als sich Jane telefonisch meldet, muss Bill ihr bis in den Central Park nachlaufen, wo sie ihm tränenreich eröffnet, dass für sie kein Platz in seinem ganz von seinem Sport erfüllten Leben ist. Trotz dieser Hiobsbotschaften steht Bill wenig später hochkonzentriert auf dem Platz, blendet auf inneres Kommando die komplette Geräuschkulisse um sich herum aus und wirft seine Bälle wie in seinen besten Zeiten. In den Spielpausen auf der Bank erinnert sich Bill an den Beginn seiner Beziehung mit Jane, wie unkompliziert und ohne Verpflichtungen sie sich kennengelernt haben und wie schnell es dann doch ernst wurde, wie Bill erst später von der Existenz von Janes Tochter Heather (Jena Malone) erfährt, wie er Jane spüren ließ, dass der Sport für ihn an erster Stelle steht.
Doch da er nun nichts mehr zu verlieren hat, gibt Bill mal so ganz nebenbei sein Bestes und steht kurz vor einem "Perfect Game", dem Traum eines jeden Pitchers.
Horror- und Comic-Papst Sam Raimi ("Spider-Man"-Trilogie, "Tanz der Teufel"-Trilogie) beweist mit "Aus der Liebe zum Spiel", dass er auch in anderen Genres souverän zu überzeugen versteht. Mit Kevin Costner hat er dabei einen zugkräftigen Star in Szene gesetzt, der bereits in "Annies Männer" und "Feld der Träume" seine Affinität zum Baseball erfolgreich zum Ausdruck gebracht hat. Das Sport-Romantic-Drama ist zwar extrem vorhersagbar und folgt sämtlichen Genre-Konventionen, doch kommt in den 130 Minuten Filmlänge keine Langeweile auf. Das ist zum einen seinen Stars Kevin Costner und Kelly Preston zu verdanken, vor allem aber dem geschickten Wechsel und Spannungsaufbau zwischen den Szenen auf dem Baselballfeld und den Rückblicken auf die Schlüsselmomente der schwierigen Beziehung zwischen Bill und Jane. Dazu sorgt J.K. Simmons als Bills Trainer Frank wie schon in Raimis Filmen "The Gift" und der "Spider-Man"-Trilogie für die komischen Momente.
Alles in allem stellt "Aus Liebe zum Spiel" vor allem ein packendes Sport-Drama dar, das Kevin Costner souverän ganz allein zu tragen vermag. Und für die Frauen hat die Lovestory genügend Gewicht, um auch sie durchweg gut zu unterhalten. 
"Aus Liebe zum Spiel" in der IMDb

Kommentare

Beliebte Posts