Bullfighter - Irgendwo in Mexiko

Irgendwo auf einer einsamen Ranch in Mexiko endet die nächtliche Spielerei des Gelegenheitsarbeiters Jack Hansen (Olivier Martinez) mit einem Bullen tödlich - nicht für ihn, dafür aber für Laila (Domenica Cameron-Scorsese), die schöne Tochter des herrschsüchtigen Farm-Besitzers Cordobes (Michael Parks). Bei dem Versuch, dem verletzten Jack zu helfen, gerät sie selbst von dem gereizten Bullen so unter dessen Hufe, dass sie wenig später ihren schweren Verletzungen erliegt.
Jack bleibt nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zu verschwinden, denn Cordobes setzt alle Hebel in Bewegung, um Jack für den Tod seiner geliebten Tochter büßen zu lassen. Zum Glück trifft er in der nächsten Stadt eine alte Freundin, die mobile DJane Mary (Michelle Forbes), die ihn des Öfteren vor Cordobes' Schergen rettet. Nur der von Cordobes auf Jack angesetzte Killer Jones (Jared Harris) lässt sich nicht so leicht abschütteln.
Der Däne Rune Bendixen hat vor seinem 2000 abgelieferten Regiedebüt "Bullfighter" als Techno-DJ und Videoclip-Regisseur gewirkt, wofür sicher die interessante Anekdote verantwortlich sein dürfte, dass Synthi-Pop-Ikone Vince Clarke (Depeche-Mode-Mitbegründer, Yazoo, Erasure) den nicht weiter erwähnenswerten Score zu diesem mystischen Road-Trip beigesteuert hat.
Auch sonst bietet der sichtlich von Robert Rodriguez' Mexiko-Trilogie und David Lynch beeinflusste Thriller wenig Erbauliches. Zwar wirbt der Film mit großen Namen, doch erweist sich dieses Namedropping schnell als Quasi-Mogelpackung. Sowohl Donnie Wahlberg (als einer von Cordobes' Angestellten) als auch Robert Rodriguez, Guillermo del Toro (in Mini-Nebenrollen) und Willem Dafoe (als Priester) können wenig dazu beitragen, dem uninspirierten Film etwas Klasse zu verleihen. Michael Parks, Olivier Martinez und Michelle Forbes machen ihre Sache gut, haben aber gegen das erbärmliche Drehbuch und die holprige Inszenierung keine wirkliche Chance. Während der erste Teil des Films mit seiner konventionellen Rache-und-Flucht-Story noch akzeptabel ist, macht die unnötige mystische Komponente im weiteren Verlauf jede Freude an dem Film zunichte. Da taucht plötzlich eine Engelserscheinung wie in David Lynchs "Wild at Heart" auf, wird Mary eine 24-stündige Niederkunft angekündigt und durch das Singen eines Liedes im Auto mal so eine erwünschte Zeitreise unternommen. All diese unverständlichen Wendungen und unpassenden Zitate machen "Bullfighter" zu einem absoluten Trash-Film, von dem man einfach die Finger lassen sollte.
 "Bullfighter" in der IMDb

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