Mirrors

Seit vor einem Jahr sein Partner bei einem Einsatz ums Leben gekommen ist, taumelt Ben Carson (Kiefer Sutherland) von einer Krise zur nächsten. Erst kündigt er seinen Job als Detective beim NYPD, dann flieht auch seine Frau Amy (Paula Patton) mit den beiden Kindern vor den plötzlichen Zornesausbrüchen und den Alkoholeskapaden ihres Mannes. Ben schläft derweil auf der Couch in der Wohnung seiner Schwester Angela (Amy Smart) und versucht, den Dämonen seiner Vergangenheit zu entfliehen. 
Um sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen und die Liebe seiner Frau zurückzugewinnen, nimmt er schließlich einen Job als Nachtwächter an. Nach einem Brand liegt das einstige Luxuskaufhaus im Mayflower Building gänzlich in Trümmern. Bis die Versicherungsfrage und damit die Zukunft des Gebäudes geklärt sind, lassen die Eigentümer alle zwei, drei Stunden Nachtwächter Kontrollgänge absolvieren. Das hört sich nach keinem anstrengenden Job an, doch gleich in der ersten Nacht spielen Bens Sinne verrückt. Dafür hat Ben zunächst keine Erklärung, doch irgendwie scheinen die riesigen, von seinem Vorgänger stets blank polierten Spiegel in dem maroden Bau etwas damit zu tun zu haben. Und schon ist Bens detektivischer Spürsinn erwacht. 
Er erfährt, dass in dem Gebäude zuvor ein Krankenhaus beheimatet war, in dem ein Arzt neue Behandlungsmethoden mit schizophrenen Patienten durchführte. Eine Patientin, Anna Esseker (Mary Beth Peil), konnte zwei Tage vor dem großen Brand fliehen, doch schien sie ein schreckliches Geheimnis mitgenommen zu haben. Während sich Ben auf die Suche nach ihr macht, schwebt auch schon seine Familie in größter Gefahr... 
Der junge französische Regisseur Alexandre Aja hat mit seinen ersten beiden Filmen „High Tension“ und dem Remake von Wes Cravens Horror-Klassiker „The Hills Have Eyes“ bewiesen, dass er keine Filme für zartbesaitete Gemüter macht und in Sachen extremer Gewalt- und Splatter-Szenen auch neue Maßstäbe zu setzen weiß. Da macht er auch in seiner dritten Regiearbeit keine Ausnahme. Allerdings wird der explizite Horror hier in eine Mystery-Story verpackt, in die der Zuschauer nur schwer hineinkommt. Seine Stärken hat der Film vor allem in der schaurigen Kulisse der düsteren Luxusruine mit den riesigen Spiegeln, die allerlei Raum für schicke Effekte bieten, in dem überzeugenden Spiel von „24“-Star Kiefer Sutherland und in der atmosphärischen Musik von Javier Navarrete („Pans Labyrinth“).  

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