Sunset Vampires
Bei einer ausgelassenen Silvesterparty im Jahre 1969 verpasst das Model Brooke (Sophie Monk) in den Hollywood Hills dem Schauspieler Warren James (Justin Shilton) einen tödlichen Denkzettel, als sie ihn in flagranti dabei erwischt, wie er ein junges Mädchen vergewaltigen will. Nach der blutigen Tat flüchtet Brooke mit ihrer Geliebten Rhea (Electra Avellan) auf dem Pearblossom Highway nach Las Vegas.
Nach zweistündigem Schweigen verlangt Rhea nach einer Erklärung, doch das Streitgespräch wird durch ein Opossum unterbrochen, das unter die Räder des Autos gerät. Allerdings ist damit der Zwischenfall längst nicht beendet: Wenig später taucht aus dem Dunkel der Nacht eine hell erleuchtete Engelsgestalt auf, verwandelt sie in Vampire und schickt die beiden Frauen mit dem Versprechen der Unsterblichkeit auf eine bedeutende Mission, das Böse auf Erden zu besiegen.
Als Brooke und Rhea genau 40 Jahre später wieder aufwachen und sich aus ihren Kokons befreit haben, nutzen sie ihre neuen Kräfte sehr unterschiedlich: Während Rhea pflichtbewusst ihre göttliche Mission erfüllt, kommt Brooke immer wieder vom rechten Wege ab und macht in einer verlassenen Wüstensiedlung Jagd auf Fleisch und Blut.
Ron Carlsons lesbisches Vampir-Road-Movie wirkt von Beginn an wie eine groteske Kreuzung aus „Mulholland Drive“ und „From Dusk Till Dawn“. Dabei macht vor allem das Spiel der beiden leicht bekleideten Vampir-Ladys Spaß, wenn sie immer wieder über die unterschiedliche Auffassung ihrer Mission aneinandergeraten. Überhaupt steht der Spaß an erster Stelle bei diesem feucht-fröhlichen Splatter-Spektakel, bei dem die erotische Komponente gleichgewichtig den blutigen Sequenzen
gegenüberstehen. Mit den satirisch angelegten Cop-Gestalten wird „Sunset Vampires“ auf der Humor-Ebene perfekt abgerundet. Einzig die sinnstiftend angelegte Welterrettungsmystik schießt da etwas quer und führt zu Punktabzügen in der Endwertung. Über die letztlich auch schwache Story trösten dafür die überzeugenden Hauptdarstellerinnen hinweg. Schließlich hatte Rhea-Darstellerin Electra Avellan in den beiden Grindhouse-Reminiszenzen „Death Proof“ und „Planet Terror“ bereits intensive Berührungspunkte mit der kraftvollen Inszenierung von effektiver Frauen-Power.
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