The Hillside Strangler

Da er seinen Traum, Polizist zu werden, nicht verwirklichen kann, weil er die Einstellungstests nicht besteht, zieht Kenneth Bianchi (C. Thomas Howell) Ende der 70er aus New York nach Los Angeles, wo er zunächst bei seinem Cousin, dem Kleinganoven Angelo Buono (Nicholas Turturro), unterkommt. Doch auch das LAPD verzichtet auf Bianchis Dienste, so dass dieser eine Karriere als Psychiater anstrebt. Doch damit erst einmal Geld in die Kasse kommt, versuchen die beiden sich als Zuhälter, werden aber schnell durch einen längst etablierten Konkurrenten in die Schranken verwiesen. 
Um sich zu rächen, beschließen Bianchi und Buono, die Prostituierten des Platzhirschen zu töten. Die erste nackte Leiche positionieren sie im Vorgarten von Buonos Ex-Freundin und verfahren mit den weiteren Opfern auf ähnliche Weise.
Als man allerdings Bianchis Auto an einem der Tatorte identifiziert, flüchtet der Killer nach Washington. Da er aber schnell seinen einzigen Freund vermisst und sich nicht mit der Tatsacheabfinden kann, dass seine Freundin das gemeinsame Baby allein aufziehen will, würde er am liebsten nach Los Angeles zurückkehren, doch sein Cousin will von diesem Vorhaben nichts wissen. 
Als Bianchi auf eigene Faust zu morden beginnt, hinterlässt er zu deutliche Spuren und wird von der Polizei gefasst. 
Mindestens zehn Morde werden dem sogenannten „Hillside Strangler“ in den Jahren zwischen 1977 und 1979 zugeschrieben (die Polizei und die Presse ging lange Zeit von nur einem Mörder aus). Wie in vielen dokumentarisch anmutenden Serienkiller-Portraits konzentriert sich auch Regisseur Chuck Parello ganz auf die beiden Protagonisten und lässt beispielsweise die polizeilichen Ermittlungen komplett außen vor. Und auch die Presseberichterstattung kommt nur dann kurz ins Spiel, wenn sich vor allem Bianchi an seiner wachsenden Popularität erfreut. 
Darüber hinaus wirkt „The Hillside Strangler“ gerade in der ersten Hälfte eher wie ein getarnter Porno. Die freizügigen Sex-Szenen nehmen im Film jedenfalls mehr Raum ein als beispielsweise die Morde an den Prostituierten. Allerdings wirkt das im Film herausgestellte Motiv, die Prostituierten nur aus Rache an der Zuhälter-Mafia zu töten, nicht überzeugend genug. Indem Parello sich auf das Milieu und die Charaktere der beiden Killer konzentriert, sich aber nicht wirklich intensiv mit deren Geschichte auseinandersetzt, spielt er einer unreflektierten, reißerischen Darstellung zu. 
Spätestens beim anschließenden Prozess hätte die Möglichkeit beim Schopf gepackt werden können, Bianchis zur Disposition stehende Psyche eingehender zu beleuchten. Stattdessen endet Parellos Film überraschend abrupt und ebenso unbefriedigend. Dabei hatte er mit „Ed Gain“ bereits bewiesen, dass er auch zu einer reflektierteren Auseinandersetzung mit dem Serienkiller-Thema umzugehen weiß. „The Hillside Strangler“ ergötzt sich dagegen nur an der Darstellung von Grausamkeiten, die in unspektakulären Bildern festgehalten wurden. Den Schauspielern kann man indes keinen Vorwurf machen. Sowohl C. Thomas Howell als auch Nicholas Turturro machen als sexbesessene Killer eine gute Figur. 

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