Djangos Rückkehr

Der Filmstart von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ mit seiner Hommage an den Italowestern weckt hier und dort sicher die Lust, sich mit Sergio Corbuccis originalen „Django“-Film aus dem Jahr 1966 auseinanderzusetzen und vielleicht auch mit dem einen oder anderen Sequel. In der nun veröffentlichten „Django“-Edition vereint StudioCanal neben „Django“ noch die beiden Filme „Django - Der Rächer“ (1966) und „Djangos Rückkehr“ (1987). Während „Django - Der Rächer“ zwar mit Franco Nero in der Hauptrolle aufwartet, aber thematisch mit „Django“ nichts zu tun hat, darf „Djangos Rückkehr“ als erste offizielle Fortsetzung betrachtet werden, nachdem unzählige „Django“-Filme nur werbewirksam den Titel übernommen hatten. 
Zwanzig Jahre, nachdem Django (Franco Nero) als Revolverheld über die Grenzen hinweg für Angst und Schrecken gesorgt hatte, will er den Rest seines Lebens friedliebend im Kloster verbringen. Doch als seine frühere Geliebte im Sterben liegt und ihm von der gemeinsamen Tochter Marisol erzählt, muss Django doch wieder zu seinem legendären Maschinengewehrgreifen. Denn das hübsche Mädchen befindet sich in der Gewalt des brutalen ungarischen Prinzen Orlowski (Christopher Connelly), der mit seinem Dampfschiffüber die mexikanischen Flüsse treibt, Schmetterlinge sammelt und regen Handel mit Sklaven, Waffen und jungen Frauen treibt. Doch Djangos Befreiungsaktion endet in seiner eigenen Festnahme und dem Schuften in einer Mine. Mit der Hilfe des schrulligen Insektenkundlers Gunn (Donald Pleasence) kann sich Django jedoch aus seiner misslichen Lage befreien. Mit seinem legendären Maschinengewehr bewaffnet, überlässt Django diesmal nichts dem Zufall. 
Wer auf eine auch nur halbwegs spannende Fortsetzung des „Django“-Klassikers aus dem Jahre 1966 hofft, wird bitter enttäuscht. Der natürlich stark gealterte Franco Nero, der im Original noch älter gemacht worden war, um die Rolle glaubwürdig verkörpern zu können, versprüht längst nicht mehr den coolen Raubein-Charme, sondern pflügt sich eher dumpf durch die bösen Schergen, die ihm bei der Erfüllung seiner Mission im Wege stehen. Die Atmosphäre eines klassischen Spaghetti-Western kommt dabei nie wirklich auf. Die exotische Kulisse lässt „Djangos Rückkehr“ eher zum Abenteuerfilm mutieren, der zwar viel Gewalt und Tote zu bieten hat, „Django“-Freunde aber bitterlich enttäuschen dürfte. 

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