The Echo

Waren es früher vor allem europäische Filme, die in Hollywood gern neu verfilmt worden sind, hat sich die US-amerikanische Traumfabrik seit den 2000ern im Horror-Bereich erfolgreich im asiatischen Gebiet umgesehen, um Genre-Perlen wie „The Ring“, „The Grudge“ oder „Dark Water“ an die eigenen Sehgewohnheiten anzupassen. Mit „The Echo“ haben die in dieser Hinsicht mit glücklichem Händchen agierenden Produzenten Roy Lee und Doug Davison 2008 dem Philippinen Yam Laranas das Remake seines eigenen Werkes „Sigaw“ drehen lassen. Unter dem Titel „The Echo“ ist der Horror-Schocker nun auch hierzulande auf DVD/Blu-ray erhältlich. 
Kaum ist Bobby Walker (Jesse Bradford) aus dem Gefängnis entlassen worden, spricht er bei seiner Bewährungshelferin vor und gibt dort an, in die Wohnung seiner Mutter zu ziehen, die während seiner Haft verstorben war. In dem trostlosen Wohnkomplex vernimmt Bobby sofort merkwürdige Geräusche, die aus den Wänden zu kommen scheinen, dann macht er die Bekanntschaft einer Frau, die nebenan wohnt und offensichtlich von ihrem Mann misshandelt wird. Doch als Bobby die Polizei informiert, treffen die Cops auf eine seit Jahren leere Wohnung. Es ist aber nicht Bobby allein, der mit kuriosen Wahrnehmungen zu kämpfen hat. Auch seine ehemalige Freundin Alyssa (Amelia Warner), die er wieder für sich gewinnen will, wird mit seltsamen Vorfällen konfrontiert. Schließlich stirbt ein Mann auf Bobbys Etage unter bizarren Umständen. 
„The Echo“ bietet den klassischen Spukhaus-Horror, dem Filme wie die eingangs erwähnten Werke aus der „The Ring“ und „The Grudge“ neues Leben eingehaucht haben. Dabei nimmt sich Laranas viel Zeit, sich seinen sensiblen und leicht verstörten Protagonisten in seiner alten Heimat einleben zu lassen, macht ihn und den Zuschauer aber auch ohne Umwege mit dem Grauen bekannt, das nicht nur Bobby allmählich zu zermürben droht. Durch die stimmungsvolle Fotografie und den atmosphärischen Score der Horror-Spezialisten Tomandandy („The Apparition“, „The Hills Have Eyes“) gewinnt „The Echo“ an suggestiver Kraft, die allerdings in der zweiten Hälfte des Films zugunsten konventioneller „Aufklärungsmethoden“ aufgeweicht wird. Wenn bei der Erklärung der mysteriösen Ereignisse allzu viel erklärt und gezeigt wird, verlieren die Bedrohung zunehmend an Bedeutung und der Grusel seine Faszination. Dabei darf die aufwühlende Begegnung mit dem Unerklärlichen doch ruhig auch mal länger anhalten als bis zum Abspann. 

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