Der letzte Zug
Kaum ist die junge Bankangestellte Kelly Sherwood (Lee Remick) mit ihrem Cabrio in die Garage ihres Hauses gefahren, schließt sich unerwartet das Garagentor und sie befindet sich in der Gewalt eines asthmatischen Mannes (Ross Martin), der von der völlig verängstigten Frau verlangt, seinen Anweisungen Folge zu leisten und auf keinen Fall die Polizei einzuschalten, sonst würde er doch
Gewalt anwenden müssen. Kaum ist der mysteriöse Mann wieder verschwunden, ruft Kelly das FBI an und erklärt dem verständnisvollen Agenten John Ripley (Glenn Ford) die prekäre Situation.
Doch der Erpresser hat Kelly ständig im Blick und droht bei nochmaliger Verfehlung ihrer 16-jährigen Schwester Toby (Stefanie Powers) etwas anzutun. Während der unbekannte Mann von Kelly verlangt, 100.000 Dollar aus der Bank zu stehlen und sie ihm in einem Baseballstadion zu
übergeben, macht sich das FBI fieberhaft auf die Suche nach dem Gangster. Doch der ist clever genug, seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein.
Bevor Regisseur Blake Edwards mit der „Der rosarote Panther“-Reihe (1963-1993) und Filmen wie „Der Partyschreck“ (1968), und „Victor/Victoria“ (1982) als versierter Komödien-Macher etablierte - und ein Jahr nach dem Meisterwerk „Frühstück bei Tiffany“ -, schuf er 1962 mit „Der letzte Zug - Experiment in Terror“ einen Krimi in bester Film-noir-Tradition.
Dabei sorgt bereits die dramatische Anfangssequenz in Kellys Garage für ein Höchstmaß an Spannung, die die weiteren zwei Stunden bis zum packenden Finale anhält. Der stimmungsvolle Thriller wurde in atmosphärischem Schwarz und Weiß mit starken Grautönen gefilmt, was vor allem dem starken Auftritt von Lee Remick zu Gute kommt, die ihre Rolle als verängstigte, aber rigorose Bankangestellte jederzeit überzeugend verkörpert. Glenn Ford mimt den engagierten FBI-Agenten ebenso souverän wie Ross Martin den psychopathischen Gangster, während die junge Stefanie Powers schon erkennen lässt, dass sie auch noch größere Rollen meistern wird. Blake Edwards Hauskomponist Henry Mancini komponierte dazu einen eindringlich-bedrohlichen Score, der das Geschehen stets passend untermalt.
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