Halloween 6 - Der Fluch des Michael Myers

Seit Michael Myers (George P. Wilbur) nach dem Mord an seiner Schwester aus dem Sanatorium ausgebrochen war und in seiner Heimatstadt Haddonfield bis auf seine Nichte Jamie (J.C. Brandy) den Rest seiner Familie abschlachtete, ist der einstidyllischen Kleinstadt die Lust auf das obligatorische Halloween-Fest vergangen. Doch seit sechs Jahren, als Michael Myers spurlos aus dem Gefängnis verschwand, ist es zum Glück wieder ruhig in der Stadt gewesen, so dass die jungen Leute die Festivitäten endlich wieder aufnehmen wollen. 
Der lokale Radiosender nimmt dieses Vorhaben als Anlass, live aus Haddonfield zu berichten, doch ahnt noch niemand, dass Michael Myers längst wieder seine Lieblingstätigkeit aufgenommen hat. Die ebenfalls damals verschwundene Jamie hat mittlerweile ein Baby zur Welt gebracht, das natürlich ganz oben auf Michaels Metzelliste steht. Doch das Neugeborene ist auch im Visier einer okkulten Sekte, die das unverfälschte Böse für ihre Zwecke einfangen will. Derweil lebt Kara Strode (Marianne Hagan) mit ihrem Sohn Danny und ihren Eltern John (Bradford English) und Debra Strode (Kim Darby) im Haus der Myers-Familie. Kara ist äußerst beunruhigt über Dannys nächtliche Albträume und die Stimmen, die er zu hören glaubt. Zum Glück hat sich Tommy Doyle (Paul Rudd), einer der wenigen Überlebenden des ersten „Halloween“-Massakers, sich gründlich auf Michaels Rückkehr vorbereitet und sich mit der keltischen Religion auseinandergesetzt, deren zornigen Götter offensichtlich verantwortlich für Michaels Mordlust gewesen sind. Zusammen mit dem pensionierten Dr. Loomis (Donald Pleasence), Kara und Danny bereitet er sich auf die tödliche Auseinandersetzung mit Michael vor. 
Nachdem der 1989 inszenierte fünfte „Halloween“-Film „Die Rache des Michael Myers“ so schlecht vom Publikum aufgenommen wurde, ließ sich die neue Produktionsfirma Miramax genügend Zeit für eine Fortsetzung, für die mit Donald Pleasance und Paul Rudd sogar zwei Darsteller aus dem ersten „Halloween“-Film gewonnen werden konnten. Leider verstarb Pleasence während der Dreharbeiten zu „Der Fluch des Michael Myers“, so dass der Film um die fertigen Pleasence-Szenen herum anders als ursprünglich geplant inszeniert werden musste. Da Miramax bereits viel Geld in den Film investiert hatte, kam ein Abbruch der Dreharbeiten jedenfalls nicht in Frage. 
Diese Probleme erklären vielleicht, warum der sechste „Halloween“-Film mit unnötig vielen Nebenschauplätzen und -darstellern aufwartet. Dazu wirken die Erläuterungen für Michaels Persönlichkeit aus dem Kontext der Druiden völlig fehl am Platze und zu konstruiert. Spannung will bei dem konfusen Psycho-Okkult-Mix schwer aufkommen. Dazu passt, dass Alan Howarth diesmal seinen Score mit rockigen Elementen aufzupeppen versuchte, was der Atmosphäre des Films allerdings eher schadet als nützt. Schade, dass der großartige Donald Pleasence ausgerechnet in so einem missratenen Sequel seinen letzten Auftritt hatte... 

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