Freitag der 13. - Teil 2

Das Ferienlager am Crystal Lake hat eine blutige Geschichte hinter sich. Nach einem grausamen Doppelmord wurde die Anlage zunächst geschlossen, soll zwanzig Jahre später allerdings wieder in Betrieb genommen werden. Keine gute Idee. Ein unbekannter Killer dezimiert am Unglück verheißenden „Freitag der 13.“ sukzessive einen Eindringling in sein Revier nach dem anderen. Am Ende stellt sich heraus, dass die Mutter von Jason Vorhees ihren im See ertrunkenen Sohn rächen wollte, denn für seinen Tod machte sie die Aufseher verantwortlich, die statt ihrer Pflicht nachzukommen lieber sexuellen Handlungen frönten. 
Als aber auch das blutige Treiben von Jasons Mutter mit einer sauberen Enthauptung beendet wird, scheint wieder alles gut zu werden. Doch weit gefehlt. Fünf Jahre nach den schrecklichen Ereignissen wird ganz in der Nähe ein neues Camp am Crystal Lake eingerichtet. Zusammen mit seiner Freundin Ginny (Amy Steel) lädt Campleiter Paul (John Furey) eine Reihe von jungen Aufsehern ein, um sich einander besser kennenzulernen und sie auf ihre kommenden Aufgaben vorzubereiten. Bevor es aber an die Arbeit geht, machen einige noch einen Ausflug in die Stadt, während es sich die übrigen im Camp gemütlich machen. Allerdings wird aus der erhofften Entspannung schnell ein ausgiebiges Blutvergießen, denn nun ist es an Jason (maskiert: Steve Dash, unmaskiert: Warrington Gillette), der doch nicht ertrunken zu sein scheint, seine ermordete Mutter zu rächen. 
Sean S. Cunningham ließ sich für das 1980 inszenierte Splatter-Spektakel „Freitag der 13.“ vor allem von John Carpenters „Halloween“ und seinem maskierten, stummen Killer Michael Myers inspirieren. Die Rechnung ging auf: Die überschaubaren Produktionskosten von 550.000 Dollar wurden mit einem Einspielergebnis von über 40 Millionen Dollar allein in den USA locker vervielfacht, so dass ein Jahr später schon die Fortsetzung folgte. Um nun allerdings Jason als Killer einzuführen, mussten wenigstens fünf Jahre vergehen, um aus dem Jungen einen jungen Mann machen zu können. 
Warum Jason doch nicht ertrunken ist und warum er dann nicht nach Hause zu seiner Mutter gegangen ist, sondern dafür lieber allein im Wald sein Dasein fristete, wird in „Freitag der 13. - Teil 2“ nicht erklärt. Überhaupt hat sich Autor Ron Kurz nicht viel Mühe mit dem Drehbuch und den Figuren gegeben. Belanglose Konversationen und Handlungen dienen allein als schwache Überbrückungen von einem Mord zum nächsten. Wie bereits John Carpenter in „Halloween“ und Sean S. Cunningham in „Freitag der 13.“ arbeitet auch Regisseur Steve Miner in „Freitag der 13. - Teil 2“ mit subjektiver Kamera, was stellenweise eine nette Atmosphäre hervorruft. 
Doch darüber hinaus sorgt allein Harry Manfredinis gelungener Score für schaurige Stimmung. Alles andere dient nur zur simplen Lustbefriedigung des Publikums an nackter Haut und blutigen Morden, aber aufregend ist das Ergebnis beileibe nicht. Stattdessen wird das Erfolgskonzept von Teil 1 mehr schlecht als recht kopiert, und abgesehen davon, dass Jason nun erstmals selbst in Erscheinung tritt, hat dieses Sequel keine echte Daseinsberechtigung. Für Freunde des konventionellen Splatters bietet „Freitag der 13. - Teil 2“ aber zumindest einen gewissen Partywert.  

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