After.Life
Die junge Lehrerin Anna (Christina Ricci) und ihr auf der Karriereleiter emporsteigende Freund Paul (Justin Long) haben nicht näher definierte Beziehungsprobleme, der Sex verläuft jedenfalls nur noch mechanisch-freudlos, die Ursache der Probleme bleibt ungeklärt. Nach einem verpatzten Rendezvous
stürmt Anna aus dem Restaurant und verunglückt mit ihrem Auto. Als sie in einem Bestattungsinstitut aufwacht, erklärt ihr Bestatter Eliot Deacon (Liam Neeson) mit ruhiger Stimme, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilt, sondern sich in einer Art Übergangsphase zum Tod befindet.
Wehrlos muss sie verfolgen, wie Deacon ihren Körper für die Beerdigung aufbereitet, während Paul seine Zweifel am Tod seiner Freundin hat, zumal einer von Annas Schülern behauptet, sie lebend gesehen zu haben. Doch je näher die Zeremonie rückt, desto mehr sinken
Annas Chancen, tatsächlich lebendig in die Welt zurückzukehren.
Die Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo thematisiert in ihrem Mystery-Thriller-Drama "After.Life" die seit Edgar Allan Poe vertraute Angst, lebendig begraben zu werden, und hält den Spannungsbogen bis zum Schluss dadurch aufrecht, indem sie sowohl ihre Protagonisten als auch das Publikum im Unklaren über Annas Zustand lässt. "After.Life" gefällt dabei durch eine stylishe Inszenierung, in der Christina Ricci ("Sleepy Hollow") ungewöhnlich freizügig mit coolem Gothic-Touch durch die Szenerie schwebt, während Liam Neeson ("Der Andere", "96 Hours") mit stoischer Gleichgültigkeit und Souveränität agiert. Eingebettet in schönen Bildern und untermalt von Paul Haslingers ("Takers", "Underworld")ungewöhnlich verhaltenem Score, macht der Film allerdings zu wenig aus seiner an sich interessanten Prämisse und bewegt sich selbst zu unentschlossen
zwischen den möglichen Aussagen, zu denen sich "After.Life" letztlich nicht bewegen lässt.
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