Scar
Seit die "Saw"-Reihe und "Hostel" das Torture-Porn-Genre massentauglich werden ließen, erobern natürlich zunehmend auch kleinere Produktionen vor allem den Videomarkt, bei denen die Story meist nur ein schwaches Vehikel darstellt, um die brutalen Folterszenen farbenfroh und detailliert in Szene setzen zu können. Von diesem Vorwurf kann sich leider auch die B-Movie-Produktion "Scar" nicht freisprechen.
Vor sechzehn Jahren sorgte der ehemalige Bestatter Ernie Bishop (Ben Cotton) für eine Aufsehen erregende Mordserie in der Kleinstadt Ovid, Colorado, die schließlich eines seiner Opfer, Joan Burrows (Angela Bettis) beendete, als sie sich aus den Fängen des psychopathischen Killers befreien und ihn töten konnte. Nun kehrt die in Denver lebende Immobilienmaklerin nach Ovid zurück, um ihre Nichte Olympia (Kirby Bliss Blanton) bei der Wahl zur "Queen of the Fish" zu unterstützen. Als bei den Festlichkeiten die entstellte Leiche eines jungen Mädchens auftaucht und sein Freund vermisst wird, vermutet Joan, dass Bishop dort weitermacht, wo er nach seinem offensichtlichen Tod aufgehört hat. Schließlich verschwindet auch Olympia.
Die Story gibt tatsächlich nicht viel mehr her als die Frage, ob Bishop tatsächlich noch lebt oder ein neuer Killer in seine Fußstapfen getreten ist. Regisseur Jed Weintrob macht sich nicht die Mühe, seinen Figuren ein charakteristisches Profil zu verleihen, und die meist unbekannten Schauspieler können sich in dem eindimensionalen Slasher wenig profilieren, außer auf der Schlachtbank in ihrem eigenen Blut zu baden und wimmernd darüber entscheiden zu müssen, ob sie selbst gefoltert werden oder der Ermordung ihrer Mitgefangenen zustimmen sollen. Besonders ärgerlich stellt sich das Finale dar, das vor allem von dem Killer erstaunlich schlecht geschauspielert wird und so jeden Unterhaltungswert ins Bodenlose stürzen lässt. Allein die Folterszenen - und die stehen bei dieser Art von Produktionen eindeutig im Vordergrund - dürfte bei Genre-Freunden Gefallen finden.
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