Rabia - Stille Wut

Fast scheint es, dass die beiden Underdogs, der illegal eingewanderte Bauarbeiter José María (Gustavo Sanchez Parra) und die attraktive, ebenfalls aus Südamerika stammende Rosa (Martina García), in Spanien doch noch ihr Glück gefunden haben. Doch das aufbrausende Temperament des jungen Mannes bringt das frisch liierte Paar schnell in Schwierigkeiten: Erst schlägt José Maria einen jungen Mechaniker zusammen, der seine hübsche Rosa mal bedrängt haben soll, dann verliert er auch noch seine Arbeit, als sein Vorarbeiter von dem Zwischenfall erfährt. 
Als dieser bei der nächsten Auseinandersetzung mit dem nun wohnungs- und arbeitslosen Heißsporn tödlich verletzt wird, verkriecht sich José Maria auf dem Dachboden der Torres-Familie, bei der Rosa arbeitet und lebt. Über das Haustelefon kommunizieren die beiden gelegentlich, ohne dass der von der Polizei gesuchte José Maria seiner Geliebten seinen Aufenthaltsort verraten kann. Er hat aber stets Augen und Ohren offen, um seine schwangere Rosa vor Unheil zu beschützen. Doch wie soll die Zukunft des nun vom Pech verfolgten Paars aussehen? 
Nach dem Roman von Sergio Bizzio hat der aus Ecuador stammende Drehbuchautor und Regisseur Sebastián Cordero ("Kleine Ratten") mit "Rabia - Stille Wut" ein aufwühlendes Thrillerdrama inszeniert, das nur in den Anfangsminuten wie die perfekte Love-Story beginnt, aber schnell sein dramatisches Potenzial entfaltet, sobald der temperamentvolle José Maria ohne große Umschweife demonstriert, was er mit Menschen anstellt, die seiner geliebten Rosa zu nahe kommen. 
Sicher ist die unfreiwillige Trennung des Liebespaars arg drastisch konstruiert worden, aber aus der daraus folgenden Konstellation, das José Maria unbemerkt ganz in der Nähe seiner Geliebten wohnt, ohne dass sie davon etwas mitbekommt, bezieht die nachfolgende Geschichte ihre Spannung, die bis zum bitteren Ende aufrechterhalten wird. Das ist keine leichte, aber packende und gut gespielte Kost, die nach dem Abspann noch eine Weile nachwirkt.  

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