Woher weißt du, dass es Liebe ist?

Seit seinem herausragenden und oscarprämierten Regiedebüt "Zeit der Zärtlichkeit" aus dem Jahre 1983 zählt James L. Brooks zu den versiertesten Filmemachern, die eine erfrischende Balance zwischen ernsten Themen und herzerfrischendem Humor zustande bringen. Dieses Rezept funktionierte vor allem bei "Besser geht's nicht" wunderbar und präsentierte damals einen Jack Nicholson in Bestform. Der ist auch bei Brooks' neuem Film "Woher weißt du, dass es Liebe ist?" mit von der Partie, kann aber nicht verhindern, dass es der Beziehungskomödie an Pep fehlt. 
Gerade mal 31-jährig sieht sich die Softball-Nationalspielerin Lisa (Reese Witherspoon) auf einmal vor einer ungewissen Zukunft, findet sie sich doch nicht mehr in der Aufstellung des Teamchefs (Dean Norris) wieder. Auch die überhastete Beziehung mit dem egozentrischen Baseball-Star Matty (Owen Wilson) hilft Lisa nicht wirklich bei einer neuen Standortbestimmung. Als sie sich auch noch auf ein Blind Date mit dem gerade krisengebeutelten Manager George (Paul Rudd) einlässt, verliert sie völlig die Orientierung. George sieht sich nämlich mit einem Strafverfahren konfrontiert, für das zwar sein eigener Vater (Jack Nicholson) verantwortlich ist, doch die Suppe darf sein gutmütiger Sohn auslöffeln. Lisa fühlt sich irgendwie zu beiden eigenwilligen Männern hingezogen, kann aber noch gar nicht abschätzen, wem ihr Herz denn gehören soll. 
Ähnlich unschlüssig wie die reizende Lisa präsentiert sich leider auch der Film. Keine Frage, mit der wandlungsfähigen Reese Witherspoon ("Natürlich blond", "Wasser für die Elefanten", "Walk The Line") und den Comedy-Stars Owen Wilson ("Ich, du und der Andere", "Die Hochzeits-Crasher"), Paul Rudd ("Dinner für Spinner", "Year One") und Jack Nicholson ("Was das Herz begehrt", "Die Wutprobe") hat Brooks eine famose Besetzung vereinen können, die wunderbar miteinander harmoniert und äußerst nuancenreich agiert. Das trifft vor allem für Reese Witherspoon zu, die ihrer überraschend tiefgründigen Lisa eine starke Figur verleiht. Die Männer überzeugen ebenfalls in ihren jeweils nicht allzu tief ausgeloteten und etwas klischeebehafteten Rollen, doch verliert ihre gesamte Strahlkraft enorm an Wirkung durch das etwas zu verkopfte Drehbuch und die zu behäbige Inszenierung, die so einige Längen aufweist. 
So bleibt "Woher weißt du, dass es Liebe ist?" ein nett anzusehendes, aber kaum nachhaltig wirkendes Beziehungsspielchen, das etwas mehr Verve hätte vertragen können.  

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