13

Welche Risiken ist man bereit einzugehen, wenn einem die Schulden über den Kopf wachsen und sich auf einmal eine nicht näher definierte Möglichkeit bietet, das ganz große Geld zu machen? Dieser Frage geht der georgische Regisseur Gela Babluani in dem gleichnamigen US-Remake seines eigenen Films "13" nach. 
In der Kleinstadt Talbot in Ohio sieht der junge Vince Ferro (Sam Riley) alle Felle davonschwimmen. Die letzte Operation seines Vaters hat bereits alle finanziellen Reserven verschluckt, die nächste Operation droht das hoch verschuldete Haus zu verzehren, in dem Vince mit seiner Schwester und Mutter wohnt, die nichts zum Einkommen beisteuern. Doch als Vince bei einem seiner Elektrikerjobs mitbekommt, dass der Hausherr einen bunten Brief erhält, der dem Besitzer das große Geld zu bescheren scheint und sein Auftraggeber an einer Überdosis Heroin krepiert, sieht Vince seine Chance gekommen. 
Mit dem entwendeten Brief begibt er sich auf eine unbekannte Schnitzeljagd, bis er auf einem schicken Anwesen in den Wäldern bei Chicago wie ein Kaninchen in der Falle sitzt. Um nämlich an das große Geld zu kommen, muss Vince einige Runden im russischen Roulette überstehen ... 
Babluani nimmt sich viel Zeit, um die Rolle seines Protagonisten einzuführen und das finanzielle Desaster abzubilden, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Deshalb überlegt seine Figur nicht lange, als sich ihm die diffuse Möglichkeit bietet, den großen Gewinn einzufahren und alle Sorgen beseitigen zu können. Doch so richtig packend wird es erst, als sich der junge Mann in der grotesken Spielhölle wiederfindet, in der auf das Überleben der Spieler gewettet wird. Hier wird auch kurz der Hintergrund der anderen Beteiligten beleuchtet, aber nur so knapp, dass der Zuschauer weiß, dass niemand aus purer Lust am Spiel am russischen Roulette teilnimmt, weder Mickey Rourkes Charakter, der gerade aus dem Knast entlassen wurde, noch Ray Winstone, der den gerade aus der Anstalt entlassenen Bruder von Jasper (Jason Statham) mimt, der hinter den Kulissen die Fäden zieht. 
Die bekannten Gesichter sind dabei in ebenso vertrauten Rollen zu erleben. Aber neben dem Thrill, der sich ganz auf das Ausgang der perfiden Spielrunden konzentriert, und den für diesen Genrefilm passenden Gesichtern hat "13" leider wenig zu bieten. Eine etwas strammere Inszenierung oder eine tiefere Auseinandersetzung mit den Sorgen finanziell am Abgrund stehender Menschen hätte "13" gut getan.  

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