Am Ende des Weges
Seit über vierzig Jahren lebt der zottelbärtige Felix Bush (Robert Duvall) abgeschieden in den Wäldern von Tennessee. Als er das Gefühl hat, bald sterben zu müssen, wendet er sich zunächst an den örtlichen Pfarrer, der ihm aber nicht dabei helfen kann, eine Gedenkfeier zu organisieren.
Also engagiert er den Bestattungsunternehmer Frank Quinn (Bill Murray), der mit seinem Partner Buddy
Robinson (Lucas Black) alles in die Wege leitet, um dem kauzigen Alten seinen Wunsch zu erfüllen, nämlich alle Menschen einzuladen, die in seinem Beisein auf der Beerdigung eine Geschichte über den Eremiten von Caleb County zu erzählen, wie der Einsiedler allgemein genannt wird. Als seine alte Liebe Mattie (Sissy Spacek) wieder in die Stadt zurückkehrt, unternimmt er mit ihrer Hilfe eine
Reise in die Vergangenheit, in der ein dunkles Geheimnis darauf wartet, endlich enthüllt zu werden.
Für den großartigen Robert Duvall ("The Road", "Helden der Nacht") ist die Rolle des wortkargen, mürrischen Eremiten wie auf den Leib geschrieben. Seine durchweg überzeugende Präsenz macht das Regiedebüt von Kameramann Aaron Schneider ("... denn zum Küssen sind sie da") zu einem
sehenswerten Star-Vehikel, das durch Bill Murray als geschäftstüchtigen Bestatter und Sissy Spacek als die einzige Liebe des alten Mannes wunderbarergänzt wird. Das toll gespielte Drama kommt dabei ohne große Höhepunkte aus, sondern bezieht seine Spannung einzig aus der Frage, welch dunkles Geheimnis Felix Bush mit sich herumträgt, das ihn in die Abgeschiedenheit getrieben hat. So sind es vor allem die offensichtlichen, aber nie näher definierten Konflikte beispielsweise zwischen Felix und Reverend Charlie Jackson (Bill Cobbs), die dem Film seine Dynamik verdankt. Etwas mehr Aufklärung hätte "Am Ende des Weges" auch zwischendurch sicher nicht geschadet, denn das große Aha-Erlebnis stellt sich auch Felix eigener "Grabrede" nicht ein.
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