Middle Of Nowhere

Grace Berry (Eva Amurri) würde gern das College besuchen, um Ärztin werden zu können, doch leider verweigert man ihren Antrag auf den notwendigen Studienkredit, weil ihre Mom Rhonda (Susan Sarandon) auf ihren Namen alle möglichen Kreditkarten beantragt und mittlerweile einen Schuldenberg von 37.000 Dollar angehäuft hat. Da sie nur die Sommerferien lang Zeit hat, die nötigen 12.000 Dollar an Studiengebühren aufzutreiben, und im örtlichen Wasservergnügungspark nur auf einen Tageslohn von 42 Dollar kommt, stehen die Chancen für die Studienzulassung sehr schlecht. Einzige Hoffnung ist der Prozess, bei dem ihre Mutter auf ein hohes Schmerzensgeld spekuliert.
Doch bei der Gerichtsverhandlung lässt sich der Richter nicht täuschen, dass sie ihre 14-jähriger Tochter Taylor (Willa Holland) ihren Wagen fahren ließ und nach einem von ihr verursachten Unfall schnell die Plätze tauschen wollte. Nun bleibt Grace nichts anderes übrig, als das Angebot ihres Arbeitskollegen Dorian Spitz (Anton Yelchin) anzunehmen, für ihn den Drogenkurier zu spielen.
Dass sie dabei schwer mit ihrem Gewissen hadert, merkt man daran, dass sie peinlich darauf achtet, dass Dorian im Auto angeschnallt ist, nicht mehr als 35 Gramm von dem Gras dabeihat und eine Schuldanerkennung bei sich trägt, sollten die beiden erwischt werden. Während sich Dorian und Grace langsam anfreunden, verguckt sich Grace in den reichen Sunnyboy Ben (Justin Chatwin), während Dorian gefrustet mit Grace' jüngerer Schwester Taylor rumknutscht. Als Taylor und Grace von ihrer Tante erfahren, dass ihre Mom eine Affäre mit dem Bruder ihres verstorbenen Vaters hatte und diese Affäre wohl der Grund für dessen Selbstmord gewesen ist, wird das fragile Familienverhältnis auf eine harte Probe gestellt.
Regisseur John Stockwell hat in seinen bisherigen Filmen "Into The Blue", "Blue Crush" und "Turistas" viel nackte Haut sehen lassen. Davon gibt es auch in "Middle Of Nowhere" einiges zu sehen, doch überrascht der Filmemacher diesmal mit einem hervorragend gespielten Coming-of-Age-Drama, bei dem Susan Sarandons Tochter Eva Amurri ihrer Mutter locker die Schau stiehlt. Sehr überzeugend bringt sie ihren Konflikt zwischen ökonomischer Notwendigkeit und strafrechtlichem Risiko zum Ausdruck und auch den Zwiespalt ihrer Gefühle für Dorian auf der einen, Ben auf der anderen Seite.
Was "Middle Of Nowhere" so sympathisch macht, sind die liebevollen Charaktere, denen man nicht im Geringsten übelnimmt, dass sie sich auf einer krummen Bahn bewegen. Hauptsache, sie meistern den nicht immer leichten Weg, erwachsen zu werden, und finden heraus, was man eigentlich will, auch wenn es bedeutet, sich gegen das Elternhaus aufzulehnen. Gute Freunde sind auf jeden Fall sehr hilfreich, diese Herausforderung zu bestehen. 
"Middle Of Nowhere" in der IMDb

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