Winged Creatures
Ein ganz gewöhnlicher Tag in einem Diner in Los Angeles. Da noch nicht viel los ist, nutzt Kellnerin Carla (Kate Beckinsale) die Pause um zu telefonieren, während der offensichtlich krebskranke Charlie (Forest Whitaker) am Tresen darauf wartet, seine Bestellung aufzugeben. An einem anderen Tisch sitzt Anne (Dakota Fanning) mit ihrem Vater und ihrem Freund Jimmy (Josh Hutcherson). Der Arzt Dr. Bruce Laraby (Guy Pearce) holt sich einen coffee to go und hält beim Verlassen des Lokals einem Mann noch die Tür auf, da eröffnet dieser wort- und wahllos das Feuer auf die Bediensteten und die Gäste. Annes Vater stirbt, während sie mit Jimmy Schutz unter dem Tisch gesucht hat. Charlie kommt mit einem Streifschuss am Hals davon, während sich der namenlose Schütze selbst richtet.
Was folgt, ist nicht der Versuch, das Warum zu klären und in die Psyche des Täters einzutauchen, wie man es gewöhnlich von Amok-Thrillern wie "Falling Down" oder "Amok - He Was A Quiet Man" her kennt. Stattdessen wird episodisch beleuchtet, wie die Zeugen und Opfer mit diesem Vorfall umgehen. Anne beispielsweise, die seit sechs Monaten keine Kirche mehr betreten hat, stürzt sich in eine tiefe Religiosität und verdrängt so den tatsächlichen Tathergang. Ihr Freund Jimmy zieht sich dagegen in sich selbst zurück, bekommt zuhause mit, wie sich seine Eltern wegen der Versicherung herumstreiten, und wird schließlich des Lebens müde. Dr. Laraby, der den Schauplatz des Verbrechens rechtzeitig verlassen hatte, kämpft im Krankenhaus nur noch verbissener um das Leben seiner Patienten, auch um das seiner Frau Joan (Embeth Davidtz), die unter qualvollen Migräne-Anfällen leidet. Um ihr zu helfen, probiert er ohne ihr Wissen neue Medikamente aus, die er ihr ins Essen mischt. Kellnerin Carla ist als alleinerziehende Mutter sichtlich überfordert und bringt ihr ständig weinendes Kind regelmäßig zu Dr. Laraby, der allerdings nichts Ungewöhnliches finden kann, außer dass das Kind Hunger zu haben scheint. Und Charlie, der einen Haufen Spielschulden angesammelt hat, versucht sein Glück in einem Casino und gewinnt tatsächlich 100.000 Dollar.
Doch seine Spielsucht lässt ihn nicht los.
Der Ansatz von Regisseur Rowan Woods, einen Amoklauf nicht auf den Täter zu fokussieren, sondern die Opfer ins Zentrum der Geschichte zu stellen, ist an sich interessant, und "Winged Creatures" hält sich auch nicht mit langen Vorgeschichten auf. Ausgehend von der unspektakulär inszenierten Schießerei im Diner, wird der Zuschauer auch umgehend mit den problematischen Lebensgeschichten aller Beteiligten konfrontiert. Allerdings fehlt es den einzelnen Figuren an Identifikationspotenzial. Die Art und Weise, wie jeder der vom Tathergang berührten Menschen das Geschehen verarbeitet, bleibt komplett unreflektiert und entbehrt auch einer plausiblen Erklärung. Aus der überaus populären Darstellerriege ragt vor allem Forest Whitaker heraus, bei dem am ehesten das Problem transportiert wird, wie sich der Ausgang der Schießerei sich nun wohl auf sein Leben auswirkt. Letztlich bleibt aber jede der Figuren dort stehen, wo sie vor dem dramatischen Ereignis emotional stand, so dass am Ende die notwendige Weiterentwicklung vermisst wird.
So bleibt "Winged Creatures" ein thematisch zwar interessantes Episoden-Drama, das aber trotz seines vorzüglichen Casts weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
"Winged Creatures" in der IMDb
Was folgt, ist nicht der Versuch, das Warum zu klären und in die Psyche des Täters einzutauchen, wie man es gewöhnlich von Amok-Thrillern wie "Falling Down" oder "Amok - He Was A Quiet Man" her kennt. Stattdessen wird episodisch beleuchtet, wie die Zeugen und Opfer mit diesem Vorfall umgehen. Anne beispielsweise, die seit sechs Monaten keine Kirche mehr betreten hat, stürzt sich in eine tiefe Religiosität und verdrängt so den tatsächlichen Tathergang. Ihr Freund Jimmy zieht sich dagegen in sich selbst zurück, bekommt zuhause mit, wie sich seine Eltern wegen der Versicherung herumstreiten, und wird schließlich des Lebens müde. Dr. Laraby, der den Schauplatz des Verbrechens rechtzeitig verlassen hatte, kämpft im Krankenhaus nur noch verbissener um das Leben seiner Patienten, auch um das seiner Frau Joan (Embeth Davidtz), die unter qualvollen Migräne-Anfällen leidet. Um ihr zu helfen, probiert er ohne ihr Wissen neue Medikamente aus, die er ihr ins Essen mischt. Kellnerin Carla ist als alleinerziehende Mutter sichtlich überfordert und bringt ihr ständig weinendes Kind regelmäßig zu Dr. Laraby, der allerdings nichts Ungewöhnliches finden kann, außer dass das Kind Hunger zu haben scheint. Und Charlie, der einen Haufen Spielschulden angesammelt hat, versucht sein Glück in einem Casino und gewinnt tatsächlich 100.000 Dollar.
Doch seine Spielsucht lässt ihn nicht los.
Der Ansatz von Regisseur Rowan Woods, einen Amoklauf nicht auf den Täter zu fokussieren, sondern die Opfer ins Zentrum der Geschichte zu stellen, ist an sich interessant, und "Winged Creatures" hält sich auch nicht mit langen Vorgeschichten auf. Ausgehend von der unspektakulär inszenierten Schießerei im Diner, wird der Zuschauer auch umgehend mit den problematischen Lebensgeschichten aller Beteiligten konfrontiert. Allerdings fehlt es den einzelnen Figuren an Identifikationspotenzial. Die Art und Weise, wie jeder der vom Tathergang berührten Menschen das Geschehen verarbeitet, bleibt komplett unreflektiert und entbehrt auch einer plausiblen Erklärung. Aus der überaus populären Darstellerriege ragt vor allem Forest Whitaker heraus, bei dem am ehesten das Problem transportiert wird, wie sich der Ausgang der Schießerei sich nun wohl auf sein Leben auswirkt. Letztlich bleibt aber jede der Figuren dort stehen, wo sie vor dem dramatischen Ereignis emotional stand, so dass am Ende die notwendige Weiterentwicklung vermisst wird.
So bleibt "Winged Creatures" ein thematisch zwar interessantes Episoden-Drama, das aber trotz seines vorzüglichen Casts weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
"Winged Creatures" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen