Lektionen in Finsternis
Seit Werner Herzog mit „Cobra Verde“ 1987 die langjährige wie aufreibende Zusammenarbeit mit dem Enfant terrible Klaus Kinski beendet hatte, wendete sich der produktive und wichtige deutsche Autorenfilmer vor allem dem Dokumentarfilm zu, wobei es ihm nie um die rein authentische Reproduktion ging, sondern auch immer um die eigene Sichtweise auf das durch seine Bilder gespiegelte Thema. Sein 1991 entstandener Film „Lektionen in Finsternis“, der jetzt im Rahmen der von StudioCanal veröffentlichten „Werner Herzog Edition“ erstmals auf Blu-ray erscheint, setzt sich mit einem ungewöhnlichen Thema auseinander, nämlich mit den verzweifelten Löscharbeiten auf Kuwaits Ölfeldern, die die irakische Armee beim Rückzug vor den Alliierten in Brand gesetzt haben.
Seinem knapp einstündigen Film vorangestellt hat Herzog den von Blaise Pascal stammenden Ausspruch: „Der Untergang des Universums wird, genau wie dessen Geburt, von unendlicher Schönheit sein.“ Indem Herzog und sein Kameramann Paul Berriff die lodernden Flammenhöllen mit der betörenden Musik von Edward Grieg, Gustav Mahler, Arvo Pärt, Sergej Prokofjew, Franz Schubert, Giuseppe Verdi und Richard Wagner unterlegen, rufen sie eine sehr ambivalente Stimmung hervor. Die mutwillige Zerstörung von natürlichen Ressourcen und der verzweifelte Kampf der Feuerwehrmänner, die gewaltigen Flammen einzudämmen, werden auf eine Weise ästhetisiert, die die Apokalypse fast zu verherrlichen scheint. Die spärlichen Kommentare von Werner Herzog aus dem Off bringen in dieser Hinsicht wenig Aufklärung.
So bleibt es dem Zuschauer überlassen, ob er denn „Lektionen in Finsternis“ als Kommentar zum Golfkrieg oder zur globalen Umweltzerstörung verstehen möchte. Als Bonus enthält die Blu-ray den 2005 entstandenen Film „White Diamond“, eine Dokumentation über den englischen Luftfahrt-Ingenieur Dr. Graham Dorrington, der zehn Jahre zuvor ein Luftschiff namens White Diamond für den deutschen Tier- und Naturfilmer Dieter Plage konstruierte, damit dieser über dem Dschungel von Sumatra spektakuläre Aufnahmen machen konnte. Allerdings verunglückte Plage schon beim ersten Flugversuch tödlich. Indem Herzog den traumatisierten Flugschiffbauer dazu animiert, ein weiteres Gefährt zu bauen, will der Regisseur die Pläne seines verstorbenen Kollegen vollenden. Auch hier bestimmt Herzogs Intention die Ausrichtung des Films.
„White Diamond“ ist nicht nur die Dokumentation eines tragischen Unglücks, sondern auch die persönliche Aufarbeitung eines Traumas und die Verwirklichung eines ebenso persönlichen Anliegens Werner Herzogs.
"Lektionen in Finsternis" in der IMDb
Seinem knapp einstündigen Film vorangestellt hat Herzog den von Blaise Pascal stammenden Ausspruch: „Der Untergang des Universums wird, genau wie dessen Geburt, von unendlicher Schönheit sein.“ Indem Herzog und sein Kameramann Paul Berriff die lodernden Flammenhöllen mit der betörenden Musik von Edward Grieg, Gustav Mahler, Arvo Pärt, Sergej Prokofjew, Franz Schubert, Giuseppe Verdi und Richard Wagner unterlegen, rufen sie eine sehr ambivalente Stimmung hervor. Die mutwillige Zerstörung von natürlichen Ressourcen und der verzweifelte Kampf der Feuerwehrmänner, die gewaltigen Flammen einzudämmen, werden auf eine Weise ästhetisiert, die die Apokalypse fast zu verherrlichen scheint. Die spärlichen Kommentare von Werner Herzog aus dem Off bringen in dieser Hinsicht wenig Aufklärung.
So bleibt es dem Zuschauer überlassen, ob er denn „Lektionen in Finsternis“ als Kommentar zum Golfkrieg oder zur globalen Umweltzerstörung verstehen möchte. Als Bonus enthält die Blu-ray den 2005 entstandenen Film „White Diamond“, eine Dokumentation über den englischen Luftfahrt-Ingenieur Dr. Graham Dorrington, der zehn Jahre zuvor ein Luftschiff namens White Diamond für den deutschen Tier- und Naturfilmer Dieter Plage konstruierte, damit dieser über dem Dschungel von Sumatra spektakuläre Aufnahmen machen konnte. Allerdings verunglückte Plage schon beim ersten Flugversuch tödlich. Indem Herzog den traumatisierten Flugschiffbauer dazu animiert, ein weiteres Gefährt zu bauen, will der Regisseur die Pläne seines verstorbenen Kollegen vollenden. Auch hier bestimmt Herzogs Intention die Ausrichtung des Films.
„White Diamond“ ist nicht nur die Dokumentation eines tragischen Unglücks, sondern auch die persönliche Aufarbeitung eines Traumas und die Verwirklichung eines ebenso persönlichen Anliegens Werner Herzogs.
"Lektionen in Finsternis" in der IMDb
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