Zwei vom alten Schlag

Sowohl Robert De Niro als auch Sylvester Stallone haben mit Boxerfilmen große Erfolge feiern dürfen. Während De Niro 1980 für seine Rolle als Boxer Jake La Motta in Martin Scorseses „Wie ein wilder Stier“ seinen zweiten Oscar in Empfang nehmen durfte, kam Sylvester Stallones Karriere mit der von ihm selbst auf den eigenen Leib geschriebenen „Rocky“-Geschichte (1976) erst so richtig in Schwung. Nun hat Komödien-Spezialist Peter Segal („Die Wutprobe“, „Get Smart“) die beiden Altstars in „Zwei vom alten Schlag“ wieder in ihre berühmten Rollen schlüpfen lassen.
Vor über dreißig Jahren zählten die beiden aus Pittsburgh stammenden Boxer Billy "The Kid" McDonnen (Robert De Niro) und Henry "Razor" Sharp (Sylvester Stallone) zu den erbittertsten Kontrahenten. Doch nachdem jeder einen Sieg über den anderen erringen konnte, kam der entscheidende dritte Kampf zwischen den beiden nie zustande, weil Razor 1983 überraschend sein Karriereende verkündete. McDonnen machte zwar als Automobilhändler Karriere, konnte Razor aber nie verzeihen, dass er ohne triftigen Grund der Entscheidung aus dem Weg ging. Dafür zeugte er ausgerechnet mit Razors Freundin Sally (Kim Basinger) bei einem One-Night-Stand einen Sohn, zu dem er nie eine Beziehung aufbauen konnte. Der pfiffige Boxpromoter Dante Slate Jr. (Kevin Hart) kann die beiden Streithähne dazu überreden, für ein Videospiel noch einmal in ihre alten Rollen zu schlüpfen, doch im Studio kommt es zu einem ungeplanten Zusammentreffen, bei dem ein Großteil des Equipments zu Bruch geht. Das dazugehörige YouTube-Video macht in kürzester Zeit Furore und eröffnet Slate Jr. die Chance, The Kid und Razor ein lukratives Angebot für einen echten Kampf zu unterbreiten. Während The Kid endlich die Zeit für die längst überfällige Revanche kommen sieht, muss Razor das Angebot schon aus rein finanziellen Gründen annehmen, nachdem er seinen Job in der Fabrik verloren hat …
Peter Segals Boxer-Komödie lebt vor allem von den charismatischen Boxerrollen, die die beiden Stars Robert De Niro und Sylvester Stallone vor ebenfalls über dreißig Jahren berühmt gemacht hat. Dabei spielt er auf humorvolle Weise mit Verweisen auf ebendiese Vergangenheit und mischt diese mit weiteren Komiker-Elementen. Auf der einen Seite sorgt Stand-up-Comedian Kevin Hart („Das ist das Ende“, „Ride Along“) als aufgeregter Boxpromoter für Stakkato-artige Witzgranaten, auf der anderen Seite brilliert Alan Arkin („Little Miss Sunshine“, „Argo“) als reaktivierter Trainer mit eher trockenen Humor-Einlagen.
Robert De Niro und Sylvester Stallone überzeugen als streitfreudige Rivalen vor allem außerhalb des Rings. Die diversen Längen in der Geschichte und unnötige Nebenstränge machen die spielfreudigen Routiniers mit lockeren Sprüchen wett. Kim Basinger („L.A. Confidential“, „9 ½ Wochen“) kann dagegen als Razors alter und neuer Flamme in diesem Männerfilm leider kaum Akzente setzen. „Zwei vom alten Schlag“ bietet einen munteren Schlagabtausch – weniger im Ring als drumherum. Doch die Wortgefechte sind stimmungsvoll in Szene gesetzt und präsentieren die namhaften Stars in bester Spiellaune.
"Zwei vom alten Schlag" in der IMDb

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