Mud - Kein Ausweg

Der amerikanische Filmemacher Jeff Nichols hat schon mit „Take Shelter“ eindrucksvoll dokumentiert, dass er leise Thriller-Dramen ansprechend zu inszenieren versteht. Mit seinem neuen Werk „Mud – Kein Ausweg“ präsentiert Nichols ein weiteres Highlight mit vielschichtigen Themen und einem überragenden Matthew McConaughey in der Hauptrolle.
Als die beiden 14-jährigen Freunde Ellis (Tye Sheridan) und Neckbone (Jacob Lofland) mit dem Boot eine kleine Insel im Mississippi erkunden, entdecken sie ein Boot, das bei einer Flut in einem Baum hängen geblieben ist. Natürlich wollen sie das gute Stück gleich für sich vereinnahmen, doch offensichtlich ist das Boot bereits von dem geheimnisvollen Mud (Matthew McConaughey) bewohnt. Er erzählt den Jungs von seiner bildschönen Freundin Juniper (Reese Witherspoon), mit der er sich treffen will, und seinem Problem, sich nach einem Mord vor seinen Verfolgern versteckt halten zu müssen. Statt vor diesem scheinbar gefährlichen Mann Reißaus zu nehmen, ist der Abenteuerdurst der Jungs geweckt. Sie bringen dem Mann Essen von Zuhause mit und nehmen Kontakt zu Juniper auf, die sich in einem Motel in der Stadt aufhält. Allerdings haben sich auch schon einige Kopfgeldjäger an Junipers Fersen geheftet …
„Mud – Kein Ausweg“ funktioniert gleich auf mehreren Ebenen, die wunderbar miteinander harmonieren und einen atmosphärisch dichten Spannungssog erzeugen. Auf der einen Seite dominiert Matthew McConaughey als undurchsichtiger Vagabund die schwülstige Südstaaten-Szenerie und zieht so auch die beiden Jungs in seinen Bann, die fasziniert von Muds großer Liebe und der Gefahr, in der er sich befindet, sich selbst in heikle Situationen manövrieren, schmerzhafte Erfahrungen mit der ersten Liebe und Trennung der Eltern inklusive. Wie sich die beiden Jungs auf der einen Seite, Mud auf der anderen Seite während ihrer Beziehung zueinander verändern, macht den großen Reiz des Films aus und gipfelt in einem dramatischen Höhepunkt.
Der Showdown fällt überraschend actionreich aus und ist ähnlich unglücklich ausgefallen wie bei „Take Shelter“. Wenn Nichols noch lernt, seine großartigen Filme würdig ausklingen zu lassen, dürfen wir noch einige große Werke von ihm erwarten. „Mud“ überzeugt jedenfalls vor allem durch seine großartigen Darsteller (u.a. mit Sam Shepard und Michael Shannon in Nebenrollen), seine vielschichtige Erzählung und eine einzigartige Atmosphäre, die durch David Wingos („Take Shelter“) reduzierten Score noch unterstrichen wird. Die bei Ascot Elite erschienene Blu-ray wartet dazu mit den üblichen „Cast & Crew“-Interviews auf.
"Mud - Kein Ausweg" in der IMDb

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