Vor uns die Hölle
Nachdem Robert Aldrich („Rattennest“, „Das dreckige Dutzend“) bereits 1956 mit Jack Palance in der Hauptrolle das Kriegsdrama „Ardennen 1944“ realisiert hatte, engagierte der Filmemacher den sonst für seine Schurkenrollen bekannten Schauspieler mit der charakteristischen Physiognomie auch in seinem nachfolgenden Kriegsfilm „Vor uns die Hölle“. In der Produktion der britischen Hammer Studios nach der Romanvorlage „The Phoenix“ von Lawrence P. Bachmann brilliert Palance als Anführer eines sechsköpfigen deutschen Bombenentschärfungskommandos.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geht der Wiederaufbau vor allem in den Großstädten wie London, Paris und Berlin mit großen Schritten voran. Doch unzählige nicht detonierte Bomben behindern immer wieder das Abbauen der Ruinen, weshalb Bombenentschärfer händeringend gesucht werden. Unter dem Kommando des britischen Majors Haven (Richard Wattis) führt der empathische Erik Körtner (Jack Palance) in Berlin einen Trupp von Bombenentschärfern an, die zwar mit doppeltem Gehalt und Essensmarken rechnen dürfen, aber immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzen. Während Körtner mit seinen Kameraden Hans Globke (Jim Goodwin), Peter Tillig (Dave Willock), Wolfgang Sulke (Wesley Addy) und Franz Löffler (Robert Cornthwaite) gut auskommt, entwickelt sich zum egoistischen Karl Wirtz (Jeff Chandler) von Beginn eine starke Rivalität. Nachdem Wirtz bei der Wahl um den Anführer des Kommandos dem sympathischen Körtner unterlag, wettet er mit ihm darum, dass er ihn bei dieser Aufgabe sicherlich überleben werde.
Die sechs Beteiligten einigen sich schließlich darauf, dass die Hälfte ihres Lohns an diejenigen unter ihnen aufgeteilt werden soll, die das Himmelfahrtskommando in den nächsten drei Monaten überlebt haben. Dabei wechseln sich die Bombenentschärfer in alphabetischer Reihenfolge reihum ab. Es dauert allerdings nicht lange, bis die erste Bombe hochgeht und den jungen Globke zerfetzt, obwohl der Zünder vorschriftsmäßig entfernt worden war. Körtner vermutet, dass die britische 1000-Pfund-Bombe mit einem doppelten Zünder ausgestattet war, und bittet Major Haven um weitere Informationen zur Bauweise der Bombe, die er allerdings nicht beschaffen kann. Während in den Trümmern der Ruinen weitere Opfer des Trupps zu beklagen sind, spitzt sich auch in privater Hinsicht die Situation zu, denn Wirtz hat es auf die attraktive französische Pensionswirtin Margot Hofer (Martine Carol) abgesehen, die ihren deutschen Mann bereits im Krieg verloren hat, doch Körtner kann verhindern, dass Wirtz im betrunkenen Zustand allzu zudringlich wird. Schließlich bekommt es Wirtz aber mit einer Bombe zu tun, bei der er Körtners Einschätzung der Situation einholen will …
Robert Aldrich gelang mit dem in gerade mal zehn Tagen abgedrehten Kriegsdrama „Vor uns die Hölle“ 1959 ein packender Film, der seine Spannung natürlich aus der lebensbedrohlichen Arbeit der Bombenentschärfer bezieht. Die Anspannung, mit der die jeweils mit der Aufgabe betrauten Spezialisten das Spezialgewinde am Zünder anbringen und diesen mittels eines Seils aus vermeintlich sicherer Entfernung aufdrehen, bringt Aldrichs in nüchternen Schwarz-Weiß-Bildern wunderbar zum Ausdruck, wenn die von Oscar-Preisträger Ernest Laszlo („Flucht ins 23. Jahrhundert“, „Wer den Wind sät“) geführte Kamera über die nervösen Hände der Protagonisten und am langsam eingeholten Seil des Gewindes führt. Zwar ist natürlich absehbar, dass es auf einen Zweikampf zwischen Körtner und Wirtz hinausläuft, aber dazwischen erhält das Drama vor allem in der Beziehung zwischen Margot Hofer und Körtner eine existenzialistische Dimension, die Körtners Überlebenswillen stärkt.
Auch wenn die Inszenierung und Dramaturgie nach sehr konventionellem Schema ohne besondere Überraschungen und filmische Finessen abläuft, überzeugt „Vor uns die Hölle“ vor allem durch Jack Palance („Nackte Eva“, „Batman“), der als ungewöhnlich einfühlsamer und desillusionierter Kriegsveteran heraussticht. Explosive Media hat dieses Kriegsdrama neu auf Blu-ray und DVD veröffentlicht.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geht der Wiederaufbau vor allem in den Großstädten wie London, Paris und Berlin mit großen Schritten voran. Doch unzählige nicht detonierte Bomben behindern immer wieder das Abbauen der Ruinen, weshalb Bombenentschärfer händeringend gesucht werden. Unter dem Kommando des britischen Majors Haven (Richard Wattis) führt der empathische Erik Körtner (Jack Palance) in Berlin einen Trupp von Bombenentschärfern an, die zwar mit doppeltem Gehalt und Essensmarken rechnen dürfen, aber immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzen. Während Körtner mit seinen Kameraden Hans Globke (Jim Goodwin), Peter Tillig (Dave Willock), Wolfgang Sulke (Wesley Addy) und Franz Löffler (Robert Cornthwaite) gut auskommt, entwickelt sich zum egoistischen Karl Wirtz (Jeff Chandler) von Beginn eine starke Rivalität. Nachdem Wirtz bei der Wahl um den Anführer des Kommandos dem sympathischen Körtner unterlag, wettet er mit ihm darum, dass er ihn bei dieser Aufgabe sicherlich überleben werde.
Die sechs Beteiligten einigen sich schließlich darauf, dass die Hälfte ihres Lohns an diejenigen unter ihnen aufgeteilt werden soll, die das Himmelfahrtskommando in den nächsten drei Monaten überlebt haben. Dabei wechseln sich die Bombenentschärfer in alphabetischer Reihenfolge reihum ab. Es dauert allerdings nicht lange, bis die erste Bombe hochgeht und den jungen Globke zerfetzt, obwohl der Zünder vorschriftsmäßig entfernt worden war. Körtner vermutet, dass die britische 1000-Pfund-Bombe mit einem doppelten Zünder ausgestattet war, und bittet Major Haven um weitere Informationen zur Bauweise der Bombe, die er allerdings nicht beschaffen kann. Während in den Trümmern der Ruinen weitere Opfer des Trupps zu beklagen sind, spitzt sich auch in privater Hinsicht die Situation zu, denn Wirtz hat es auf die attraktive französische Pensionswirtin Margot Hofer (Martine Carol) abgesehen, die ihren deutschen Mann bereits im Krieg verloren hat, doch Körtner kann verhindern, dass Wirtz im betrunkenen Zustand allzu zudringlich wird. Schließlich bekommt es Wirtz aber mit einer Bombe zu tun, bei der er Körtners Einschätzung der Situation einholen will …
Robert Aldrich gelang mit dem in gerade mal zehn Tagen abgedrehten Kriegsdrama „Vor uns die Hölle“ 1959 ein packender Film, der seine Spannung natürlich aus der lebensbedrohlichen Arbeit der Bombenentschärfer bezieht. Die Anspannung, mit der die jeweils mit der Aufgabe betrauten Spezialisten das Spezialgewinde am Zünder anbringen und diesen mittels eines Seils aus vermeintlich sicherer Entfernung aufdrehen, bringt Aldrichs in nüchternen Schwarz-Weiß-Bildern wunderbar zum Ausdruck, wenn die von Oscar-Preisträger Ernest Laszlo („Flucht ins 23. Jahrhundert“, „Wer den Wind sät“) geführte Kamera über die nervösen Hände der Protagonisten und am langsam eingeholten Seil des Gewindes führt. Zwar ist natürlich absehbar, dass es auf einen Zweikampf zwischen Körtner und Wirtz hinausläuft, aber dazwischen erhält das Drama vor allem in der Beziehung zwischen Margot Hofer und Körtner eine existenzialistische Dimension, die Körtners Überlebenswillen stärkt.
Auch wenn die Inszenierung und Dramaturgie nach sehr konventionellem Schema ohne besondere Überraschungen und filmische Finessen abläuft, überzeugt „Vor uns die Hölle“ vor allem durch Jack Palance („Nackte Eva“, „Batman“), der als ungewöhnlich einfühlsamer und desillusionierter Kriegsveteran heraussticht. Explosive Media hat dieses Kriegsdrama neu auf Blu-ray und DVD veröffentlicht.
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