French Connection II
Mit „French Connection“ schuf William Friedkin 1971 einen Action-Klassiker, der nicht nur auf wahren Begebenheiten beruhte, sondern sogar mit fünf Oscars prämiert wurde, darunter Gene Hackmans Darstellung des oft brutalen, immer an der Grenze der Legalität handelnden New Yorker Cops Jimmy „Popeye“ Doyle. So wie die ebenfalls 1971 gestarteten außergewöhnlichen und erfolgreichen Cop-Filme „Dirty Harry“ und „Shaft“ folgte auch bei „French Connection“ eine Fortsetzung, die Action-Routinier John Frankenheimer („Ronin“, „Schwarzer Sonntag“) 1975 inszenierte.
Nachdem Jimmy „Popeye“ Doyle (Gene Hackman) und sein damaliger Kollege „Cloudy“ Russo haben zwar in New York einen fetten Heroin-Deal platzen lassen, bei dem sie 60 Kilo von dem Stoff in einem Wagen fanden, den der französische Drogenbaron Alain Charnier (Fernando Rey) aus seiner Heimatstadt Marseille in die USA geschmuggelt hatte, aber Charnier selbst ging den Cops damals durch die Lappen. Nun schickt das New Yorker Polizeipräsidium Doyle nach Frankreich, um die französischen Kollegen bei der Jagd nach Charnier zu unterstützen, denn Doyle scheint der einzige zu sein, der den Gangsterboss identifizieren kann. Die Polizei in Marseille ist alles andere als begeistert von dieser „Unterstützung“. Inspektor Barthelemy (Bernard Fresson) hat sich nämlich die Personalakte seines amerikanischen Kollegen kommen lassen und erfahren, dass Doyle in Ausübung seines Dienstes fünf Menschen getötet hat, davon zwei eigene Kollegen. Um weiters unnötiges Blutvergießen zu verhindern, ermahnt Barthelemy seinen Gast, sich aus den Ermittlungen herauszuhalten und nur als – natürlich unbewaffneter – Beobachter tätig zu werden. Doch der ebenso rassistische wie hartgesottene Egozentriker lässt sich auch nicht von dem Umstand bändigen, dass er einen Schreibtisch direkt neben den Toiletten des Reviers zugewiesen bekommt, macht seine kleine Waffe, die er im Futter seines Koffers deponiert hatte, einsatzbereit und entwischt schließlich seinen beiden Bewachern.
Damit folgt er aber genau dem Plan der Franzosen, dass Doyle Charnier aufschrecken soll. Der Drogenboss wird tatsächlich nervös, als er Doyle am Strand entdeckt, denn er erwartet eine größere Heroin-Lieferung, das durch einen niederländischen Frachter nach Marseille gebracht, im eigenen Labor aufbereitet und weiter nach Washington transportiert werden soll. Charnier lässt Doyle von seiner rechten Hand Jacques (Philippe Léotard) entführen, in einem abgewrackten Hotel einsperren und drei Wochen lang unter Drogen setzen, bis er ihm den goldenen Schuss setzen und vor dem Polizeipräsidium in Marseille aus dem Wagen werfen lässt. Doyle überlebt dieses Manöver jedoch, macht einen kalten Entzug durch und ist noch wilder entschlossen, Charnier das Handwerk zu legen …
Während William Friedkins Film noch auf dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Buch von Robin Moore beruhte, setzt Frankenheimer die Story auf gänzlich fiktive Weise fort. Dabei versucht er gar nicht erst, Friedkins Meisterwerk zu kopieren, verzichtet weitgehend auf groß angelegte Action und konzentriert sich eher auf die Beziehung zwischen dem bekanntlich ausländerfeindlichen Doyle und seinen französischen Kollegen. Bereits kurz nach seinem Eintreffen wird deutlich, wie isoliert der amerikanische Cop auf fremdem Terrain ist, denn niemand versteht ihn, weder der Kellner in der Bar, wo er einfach nur einen Bourbon bestellen will und froh ist, wenigstens einen Scotch zu bekommen, noch die jungen Frauen, die er zu einem Drink einladen will, oder die einfachen Leute auf der Straße. Die Arbeitsbeziehung zwischen Barthelemy und Doyle ist von beiderseitiger Verachtung geprägt. Erst als Doyle nach drei Wochen als Drogenwrack aus Charniers Gefangenschaft entlassen wird, ändert sich ihre Beziehung. Wenn Doyle nach dem kalten Entzug in seiner Zelle von Barthelemy aufgesucht wird und ihm vom amerikanischen Baseball vorschwärmt, hat Hackman eine seiner stärksten Szenen.
Es ist alles etwas ruhiger, heller, sauberer in „French Connection II“. Selbst das Duell zwischen Charnier und Doyle wirkt behäbiger inszeniert als im Vorgänger und gewinnt erst im Showdown ordentlich an Fahrt. Bis dahin hat Frankenheimer einen durchaus ansehnlichen, mit Gene Hackman wieder großartig besetzten und gespielten Cop-Thriller inszeniert, der zwar – abgesehen von einigen Längen – durchweg unterhaltsam ist, aber eben lange nicht an Friedkins Meisterwerk heranreicht und wohl auch deshalb bei der Oscar-Verleihung komplett ignoriert worden ist.
"French Connection II" in der IMDb
Nachdem Jimmy „Popeye“ Doyle (Gene Hackman) und sein damaliger Kollege „Cloudy“ Russo haben zwar in New York einen fetten Heroin-Deal platzen lassen, bei dem sie 60 Kilo von dem Stoff in einem Wagen fanden, den der französische Drogenbaron Alain Charnier (Fernando Rey) aus seiner Heimatstadt Marseille in die USA geschmuggelt hatte, aber Charnier selbst ging den Cops damals durch die Lappen. Nun schickt das New Yorker Polizeipräsidium Doyle nach Frankreich, um die französischen Kollegen bei der Jagd nach Charnier zu unterstützen, denn Doyle scheint der einzige zu sein, der den Gangsterboss identifizieren kann. Die Polizei in Marseille ist alles andere als begeistert von dieser „Unterstützung“. Inspektor Barthelemy (Bernard Fresson) hat sich nämlich die Personalakte seines amerikanischen Kollegen kommen lassen und erfahren, dass Doyle in Ausübung seines Dienstes fünf Menschen getötet hat, davon zwei eigene Kollegen. Um weiters unnötiges Blutvergießen zu verhindern, ermahnt Barthelemy seinen Gast, sich aus den Ermittlungen herauszuhalten und nur als – natürlich unbewaffneter – Beobachter tätig zu werden. Doch der ebenso rassistische wie hartgesottene Egozentriker lässt sich auch nicht von dem Umstand bändigen, dass er einen Schreibtisch direkt neben den Toiletten des Reviers zugewiesen bekommt, macht seine kleine Waffe, die er im Futter seines Koffers deponiert hatte, einsatzbereit und entwischt schließlich seinen beiden Bewachern.
Damit folgt er aber genau dem Plan der Franzosen, dass Doyle Charnier aufschrecken soll. Der Drogenboss wird tatsächlich nervös, als er Doyle am Strand entdeckt, denn er erwartet eine größere Heroin-Lieferung, das durch einen niederländischen Frachter nach Marseille gebracht, im eigenen Labor aufbereitet und weiter nach Washington transportiert werden soll. Charnier lässt Doyle von seiner rechten Hand Jacques (Philippe Léotard) entführen, in einem abgewrackten Hotel einsperren und drei Wochen lang unter Drogen setzen, bis er ihm den goldenen Schuss setzen und vor dem Polizeipräsidium in Marseille aus dem Wagen werfen lässt. Doyle überlebt dieses Manöver jedoch, macht einen kalten Entzug durch und ist noch wilder entschlossen, Charnier das Handwerk zu legen …
Während William Friedkins Film noch auf dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Buch von Robin Moore beruhte, setzt Frankenheimer die Story auf gänzlich fiktive Weise fort. Dabei versucht er gar nicht erst, Friedkins Meisterwerk zu kopieren, verzichtet weitgehend auf groß angelegte Action und konzentriert sich eher auf die Beziehung zwischen dem bekanntlich ausländerfeindlichen Doyle und seinen französischen Kollegen. Bereits kurz nach seinem Eintreffen wird deutlich, wie isoliert der amerikanische Cop auf fremdem Terrain ist, denn niemand versteht ihn, weder der Kellner in der Bar, wo er einfach nur einen Bourbon bestellen will und froh ist, wenigstens einen Scotch zu bekommen, noch die jungen Frauen, die er zu einem Drink einladen will, oder die einfachen Leute auf der Straße. Die Arbeitsbeziehung zwischen Barthelemy und Doyle ist von beiderseitiger Verachtung geprägt. Erst als Doyle nach drei Wochen als Drogenwrack aus Charniers Gefangenschaft entlassen wird, ändert sich ihre Beziehung. Wenn Doyle nach dem kalten Entzug in seiner Zelle von Barthelemy aufgesucht wird und ihm vom amerikanischen Baseball vorschwärmt, hat Hackman eine seiner stärksten Szenen.
Es ist alles etwas ruhiger, heller, sauberer in „French Connection II“. Selbst das Duell zwischen Charnier und Doyle wirkt behäbiger inszeniert als im Vorgänger und gewinnt erst im Showdown ordentlich an Fahrt. Bis dahin hat Frankenheimer einen durchaus ansehnlichen, mit Gene Hackman wieder großartig besetzten und gespielten Cop-Thriller inszeniert, der zwar – abgesehen von einigen Längen – durchweg unterhaltsam ist, aber eben lange nicht an Friedkins Meisterwerk heranreicht und wohl auch deshalb bei der Oscar-Verleihung komplett ignoriert worden ist.
"French Connection II" in der IMDb
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