French Connection
William Friedkin schuf 1973 mit „Der Exorzist“ einen Horror-Klassiker und 1985 mit „Leben und Sterben in L.A.“ ein düsteres Thriller-Drama der Extraklasse. Seinen Durchbruch verdankt der frühere Dokumentarfilmer aber dem ungewohnt realistisch wirkenden, brutalen und temporeichen Cop-Thriller „French Connection“ (1971), der mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde und heute zu den Klassikern des Cop- und Action-Kinos zählt.
Die Detectives „Popeye“ Doyle (Gene Hackman) und „Cloudy“ Russo (Roy Scheider) haben beim New Yorker Drogendezernat schon zwar unzählige Junkies festgenommen, wollen aber endlich mal einen großen Fisch schnappen. Sie vermuten bereits seit längerem, dass der Café-Betreiber Sal Boca (Tony Lo Bianco) seine Finger im Drogengeschäft hat, und übernehmen selbst die aufreibende Beschattung. Durch das Abhören seiner Telefonleitung kommen sie einer geplanten Drogenlieferung aus dem Ausland auf die Spur. Als der französische Großdealer Alain Charnier (Fernando Rey) mit dem bekannten Fernsehstar Devereau (Frédéric de Pasquale) und seinem persönlichen Killer Nicoli (Marcel Bozzuffi) im Schlepptau aus Marseille nach New York kommt, heften sich Doyle und Russo umgehend an die Fersen des Gentlemans, der allerdings schnell merkt, dass Doyle ihn beschattet. Um das geplante Riesengeschäft zu verhindern, fordern Doyle und Russo Verstärkung durch das FBI an, doch da Doyle durch sein forsches Vorgehen bereits das Leben eines Kollegen auf dem Gewissen hat, gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. Außerdem schickt Charnier seinen Killer los, Doyle auszuschalten …
Mit „Dirty Harry“, „Shaft“ und „French Connection“ sind im Jahr 1971 gleich drei bemerkenswerte Cop-Thriller in den Kinos angelaufen, die das Bild des aufrecht gegen das Verbrechen kämpfenden Polizisten für immer verändert haben. Dabei nimmt Friedkins Films eine besondere Schlüsselstellung ein. Friedkin begleitete mit den beiden Hauptdarstellern die beiden realen Vorbilder für die Filmfiguren Doyle und Russo wochenlang bei ihrer Arbeit und bemühte sich um eine möglichst realistische Wiedergabe ihrer Tätigkeit im Sumpf der Gesellschaft, was Kameramann Owen Roizman („Der Exorzist“, „Tootsie“, „Network“) mit ungeschönten Bildern der tristesten Ecken des winterlichen Brooklyn meisterhaft eingefangen hat. Und Roy Scheider („Der weiße Hai“, „Das fliegende Auge“) und vor allem Gene Hackman („Erbarmungslos“, „Die Höllenfahrt der Poseidon“) brillieren als wunderbar eingespieltes Cop-Duo, in dem Scheiders Figur noch den obligatorischen „good cop“ darstellt, der seinen Partner in brenzligen Situationen immer wieder beruhigen muss. Hackman hat für seine temperamentvolle Darstellung des übereifrigen Cops, der zur Erfüllung seiner Aufgabe auf Dienstvorschriften pfeift, zurecht einen Oscar bekommen. Er ist stets in den stärksten Momenten des Films – und davon gibt es viele! – präsent. Besonders eindringlich ist die wahnwitzige Verfolgungsjagd gelungen, bei der Doyle seinen vermeintlichen Attentäter in einem gestohlenen Wagen verfolgt, während der Killer in der über ihm fahrenden U-Bahn den Fahrer in seine Gewalt gebracht hat und ihn zwingt, an den folgenden Stationen einfach durchzufahren. Aber auch Doyles Beschattung von Charnier ist großartig inszeniert, wenn der Franzose seinen lästigen Schatten geschickt abschüttelt.
Es sind aber nicht nur diese temporeichen, oft mit der Handkamera gedrehten Szenen, die „French Connection“ zum Klassiker machen, auch so ruhige Begebenheiten wie die Gegenüberstellung der beiden Lebenswelten von Charnier und Doyle bleiben einem im Gedächtnis, wenn etwa Charnier im Restaurant zu erlesenen Speisen einen frisch zubereiteten Espresso genießt, während Doyle draußen bei winterlichen Temperaturen einen scheußlichen Kaffee im Pappbecher schlürfen muss. Vor allem überzeugt der authentische Touch, mit dem Friedkin den zermürbenden Arbeitsalltag der Cops beschreibt, die stundenlangen Observationen, der ständig begleitende Frust, keine Fortschritte bei den Ermittlungen zu machen. Das kommt vor allem in der Sequenz zum Ausdruck, als die Mechaniker unter Aufsicht der Cops den von Wagen der mutmaßlichen Drogenkuriere in seine Einzelteile zerlegen, um den Stoff ausfindig zu machen.
Die Authentizität wird durch die Tatsache unterstützt, dass Eddy Egan als reales Vorbild die Rolle des Commanders Walt Simonson übernommen hat. Bei der Oscarverleihung 1972 gewann der Film nicht nur in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Schnitt, sondern wurde auch in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Roy Scheider), Beste Kamera (Owen Roizman) und Bester Ton (Theodore Soderberg, Christopher Newman) nominiert. 1975 drehte John Frankenheimer mit „French Connection II“ eine ebenfalls gelungene Fortsetzung.
"French Connection" in der IMDb
Die Detectives „Popeye“ Doyle (Gene Hackman) und „Cloudy“ Russo (Roy Scheider) haben beim New Yorker Drogendezernat schon zwar unzählige Junkies festgenommen, wollen aber endlich mal einen großen Fisch schnappen. Sie vermuten bereits seit längerem, dass der Café-Betreiber Sal Boca (Tony Lo Bianco) seine Finger im Drogengeschäft hat, und übernehmen selbst die aufreibende Beschattung. Durch das Abhören seiner Telefonleitung kommen sie einer geplanten Drogenlieferung aus dem Ausland auf die Spur. Als der französische Großdealer Alain Charnier (Fernando Rey) mit dem bekannten Fernsehstar Devereau (Frédéric de Pasquale) und seinem persönlichen Killer Nicoli (Marcel Bozzuffi) im Schlepptau aus Marseille nach New York kommt, heften sich Doyle und Russo umgehend an die Fersen des Gentlemans, der allerdings schnell merkt, dass Doyle ihn beschattet. Um das geplante Riesengeschäft zu verhindern, fordern Doyle und Russo Verstärkung durch das FBI an, doch da Doyle durch sein forsches Vorgehen bereits das Leben eines Kollegen auf dem Gewissen hat, gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig. Außerdem schickt Charnier seinen Killer los, Doyle auszuschalten …
Mit „Dirty Harry“, „Shaft“ und „French Connection“ sind im Jahr 1971 gleich drei bemerkenswerte Cop-Thriller in den Kinos angelaufen, die das Bild des aufrecht gegen das Verbrechen kämpfenden Polizisten für immer verändert haben. Dabei nimmt Friedkins Films eine besondere Schlüsselstellung ein. Friedkin begleitete mit den beiden Hauptdarstellern die beiden realen Vorbilder für die Filmfiguren Doyle und Russo wochenlang bei ihrer Arbeit und bemühte sich um eine möglichst realistische Wiedergabe ihrer Tätigkeit im Sumpf der Gesellschaft, was Kameramann Owen Roizman („Der Exorzist“, „Tootsie“, „Network“) mit ungeschönten Bildern der tristesten Ecken des winterlichen Brooklyn meisterhaft eingefangen hat. Und Roy Scheider („Der weiße Hai“, „Das fliegende Auge“) und vor allem Gene Hackman („Erbarmungslos“, „Die Höllenfahrt der Poseidon“) brillieren als wunderbar eingespieltes Cop-Duo, in dem Scheiders Figur noch den obligatorischen „good cop“ darstellt, der seinen Partner in brenzligen Situationen immer wieder beruhigen muss. Hackman hat für seine temperamentvolle Darstellung des übereifrigen Cops, der zur Erfüllung seiner Aufgabe auf Dienstvorschriften pfeift, zurecht einen Oscar bekommen. Er ist stets in den stärksten Momenten des Films – und davon gibt es viele! – präsent. Besonders eindringlich ist die wahnwitzige Verfolgungsjagd gelungen, bei der Doyle seinen vermeintlichen Attentäter in einem gestohlenen Wagen verfolgt, während der Killer in der über ihm fahrenden U-Bahn den Fahrer in seine Gewalt gebracht hat und ihn zwingt, an den folgenden Stationen einfach durchzufahren. Aber auch Doyles Beschattung von Charnier ist großartig inszeniert, wenn der Franzose seinen lästigen Schatten geschickt abschüttelt.
Es sind aber nicht nur diese temporeichen, oft mit der Handkamera gedrehten Szenen, die „French Connection“ zum Klassiker machen, auch so ruhige Begebenheiten wie die Gegenüberstellung der beiden Lebenswelten von Charnier und Doyle bleiben einem im Gedächtnis, wenn etwa Charnier im Restaurant zu erlesenen Speisen einen frisch zubereiteten Espresso genießt, während Doyle draußen bei winterlichen Temperaturen einen scheußlichen Kaffee im Pappbecher schlürfen muss. Vor allem überzeugt der authentische Touch, mit dem Friedkin den zermürbenden Arbeitsalltag der Cops beschreibt, die stundenlangen Observationen, der ständig begleitende Frust, keine Fortschritte bei den Ermittlungen zu machen. Das kommt vor allem in der Sequenz zum Ausdruck, als die Mechaniker unter Aufsicht der Cops den von Wagen der mutmaßlichen Drogenkuriere in seine Einzelteile zerlegen, um den Stoff ausfindig zu machen.
Die Authentizität wird durch die Tatsache unterstützt, dass Eddy Egan als reales Vorbild die Rolle des Commanders Walt Simonson übernommen hat. Bei der Oscarverleihung 1972 gewann der Film nicht nur in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Schnitt, sondern wurde auch in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Roy Scheider), Beste Kamera (Owen Roizman) und Bester Ton (Theodore Soderberg, Christopher Newman) nominiert. 1975 drehte John Frankenheimer mit „French Connection II“ eine ebenfalls gelungene Fortsetzung.
"French Connection" in der IMDb
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