Magic Mike
Channing Tatum begann seine Schauspielkarriere im Alter von 20 Jahren, wobei er einerseits seine Tanz-Qualitäten und sein gutes Aussehen in Musikvideos (wie Ricky Martins „She Bangs“ und Twistas „Hope“) und Tanzfilmen („Step Up“, „Step Up to the Streets“) zur Schau stellen durfte, auf der anderen Seite aber auch Nebenrollen in Dramen, Komödien, Actionfilmen und Blockbustern wie „Krieg der Welten“ und „Public Enemies“ verkörperte. Nach Hauptrollen in „Fighting“, „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“, „Das Leuchten der Stille“, „Ein Cop mit dunkler Vergangenheit“ und „Der Adler der Neunten Legion“ besetzte ihn Steven Soderbergh 2011 in dem Action-Drama „Haywire“ in einer der Hauptrollen. Während der Dreharbeiten entstand schließlich die Idee für die nächste gemeinsame Zusammenarbeit: In „Magic Mike“ (2012) darf Channing Tatum noch einmal ins Stripper-Business zurückkehren, wo er als 18-Jähriger nicht nur für acht Monate Geld verdiente, sondern auch seinen Spaß hatte.
Mike Martingano (Channing Tatum) ist der geborene Unternehmer. Er arbeitet in Tampa, Florida, nicht nur als selbstständiger Dachdenker und Autopfleger, sondern ist auch die Hauptattraktion im Strip-Club „Xquisite“ von Dallas (Matthew McConaughey), einem ehemaligen Stripper, der jetzt den Anheizer für die jüngere Garde macht. Eigentlich würde Mike sich lieber auf das Designen von Möbeln konzentrieren, doch da seine Einnahmen nur bar fließen, ist er für die Banken nicht kreditwürdig. Als der junge Adam (Alex Pettyfer) bei ihm auf der Baustelle aushelfen soll, erfährt Mike, dass Adam gerade ein Football-Stipendium durch die Lappen gegangen ist und nun bei seiner Schwester Brooke (Cody Horn) auf der Couch übernachten muss. Mike nimmt Adam unter seine Fittiche und überredet Dallas, dem Jungen eine Chance als Stripper zu geben. Der erweist sich als Naturtalent und etabliert sich schnell unter dem Künstlernamen „The Kid". Unterdessen wünscht sich Mike mehr als die ungezwungenen Sex-Dates mit der Studentin Joanna (Olivia Munn) und fühlt sich zu der bodenständigen Brooke hingezogen.
Als Dallas stolz verkündet, mit dem ganzen Laden ins lukrativere Miami überzusiedeln, lässt sich Adam auf Drogengeschäfte ein, die ihn teuer zu stehen kommen. Mike hilft ihm zunächst aus der Patsche, aber er selbst muss auch ein paar unbequeme Entscheidungen treffen…
Kritik:
Auch wenn Channing Tatums eigene Vergangenheit als Stripper den Grundstein für „Magic Mike“ legte und sein alter Kumpel Reid Carolin („Dog – Das Glück hat vier Pfoten“) das Drehbuch schrieb, ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass der Film authentisch die Phase wiedergibt, in der der heutige Hollywood-Star als 18-Jähriger mit seinem muskulösen Körper damals die Frauen im Publikum verzückt hat. Dass Tatum nichts von seiner körperlichen Geschmeidigkeit und seinem tänzerischen Können verloren hat, beweist er bereits in den ersten Minuten, nachdem Matthew McConaughey („Der Mandant“, „Dallas Byers Club“) als Anheizer die Bühne vorbereitet hat.
Was folgt, ist vor allem eine schweißtreibende, körperbetonte und -präsentierende Strip-Show, die nur so viel Haut zeigt, dass die Ekstase der verzückten Frauen im Publikum nachzuvollziehen ist. Und auch wenn die Story weiter geht, als nur eine prickelnde Show nach der anderen zu zeigen, bilden die Szenen auf der Bühne und im Backstage-Raum fraglos das Zentrum von „Magic Mike“. Dass Mike den Mentor für den jungen Adam gibt, sich in dessen bodenständige Schwester verguckt und seinen Traum vom Designmöbel-Bauer zu verwirklichen sucht, verleiht der Story etwas Substanz, doch der Spaß an der augenzwinkernden Spielerei mit Männlichkeitsklischees steht sichtlich im Vordergrund.
Das ist gut gespielt, mit einem knackigen Soundtrack mit Tracks von KISS, The Blue Van, Joe Tex, Hotheadz, Countré Black (mit einer Coverversion des obligatorischen Hits „It’s Raining Men“) versehen und war immerhin so erfolgreich, dass 2015 mit „Magic Mike XXL“ eine erste, von Gregory Jacobs inszenierte Fortsetzung erschien und in diesem Jahr ein weiteres, diesmal wieder von Steven Soderbergh umgesetztes Sequel.
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