French Kiss
In seiner langen Filmkarriere als Regisseur hat sich Lawrence Kasdan erfolgreich in ganz verschiedenen Genres bewährt. Nach seinem Neo-Noir-Thriller „Heißblütig – Kaltblütig“ inszenierte Kasdan Western wie „Silverado“ und „Wyatt Earp“ ebenso souverän wie die Dramen „Der große Frust“ und „Grand Canyon“. 1995 folgte dann mit „French Kiss“ eine amerikanische Screwball-Komödie klassischer Art, die vor allem durch die gut aufgelegten Hauptdarsteller Meg Ryan und Kevin Kline wunderbar unterhält.
Inhalt:
Die US-Amerikanerin Kate (Meg Ryan) lebt mit ihrem kanadischen Verlobten Charlie (Timothy Hutton) zusammen in Toronto und bemüht sich um die kanadische Staatsangehörigkeit. Als Charlie aus beruflichen Gründen nach Frankreich reisen muss, weigert sich Kate wegen ihrer panischen Flugangst mitzukommen, was sich bitter rächen soll, denn wenige Tage später verkündet Charlie ihr per Telefon, er habe sich in eine Französin verliebt und werde Kate daher verlassen. Kate will der Französin aber nicht kampflos das Feld überlassen, überwindet ihre Angst und steigt in einen Flieger Richtung Paris.
Im Flugzeug lernt sie den kleinkriminellen, etwas schmuddelig wirkenden, machohaften Franzosen Luc Teyssier (Kevin Kline) kennen, der in Kates Gepäck nicht nur eine Weinrebe, sondern in deren Umhüllung auch eine gestohlene Halskette versteckt, damit Kate diese für ihn nichtsahnend durch die französischen Grenzkontrollen schmuggelt.
Der Coup geht zwar auf, doch heftet sich an der Zollkontrolle gleich der Polizist Jean-Paul Cardon (Jean Reno) an Lucs Fersen. Da Luc ihm einst das Leben gerettet hat, will Cardon dem Gauner das Gefängnis ersparen, auf der anderen Seite aber die Kette sicherstellen. Da Luc nicht ohne weiteres an die Kette kommt, drängt er sich Kate auf, ihr bei der Rückeroberung ihres Verlobten zu helfen.
Tatsächlich scheint der Plan aufzugehen, aber auch Kate und Luc kommen sich über ihre unterschiedlichen Charakterzüge hinweg unerwartet näher…
Kritik:
Nach dem Drehbuch von Komödien-Spezialist Adam Brooks („Vielleicht, vielleicht auch nicht“, „Whatever Works - Liebe sich wer kann“) hat Lawrence Kasdan mit „French Kiss“ eine wunderbar leichte Screwball-Komödie inszeniert, die nicht von ungefähr an Rock-Hudson- und Doris-Day-Klassiker wie „Bettgeflüster“ (1959), „Ein Pyjama für zwei“ (1961) und „Schick mir keine Blumen“ (1964) erinnert.
„French Kiss“ spielt aber nicht nur genüsslich mit den Gefühlen der Protagonisten, sondern auch mit den Vorurteilen, die Franzosen gegenüber Amerikanern und umgekehrt haben.
Da werden natürlich etliche Klischees strapaziert, aber der leider sehr vorhersehbare Plot wird durch die charmante Spielfreudigkeit sowohl von Darling Meg Ryan („Schlaflos in Seattle“, „Stadt der Engel“) als auch von Kasdans Lieblingsdarsteller Kevin Kline („Ich liebe dich zu Tode“, „Silverado“, „Der große Frust“, „Grand Canyon“) und die spritzigen Dialoge aufgewogen. Dazu fängt Kasdan einige sehr schöne französische Landschaftsimpressionen ein, die erklären, warum man sich in dieses Land (und ihre Menschen) so leicht verlieben kann.
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