Foxy Brown

Ihre Schauspielkarriere begann Pam Grier Anfang der 1970er Jahre in Roger-Corman-Produktionen wie den Frauengefängnisfilmen „The Big Doll House“ und „The Big Bird Cage“, ehe sie zum Star des Blaxploitation-Genres wurde. Nachdem Jack Hill sie bereits in der bemerkenswerten Hauptrolle in „Coffy – die Raubkatze“ (1973) besetzt hatte, verhalf er ihr als Titelheldin in „Foxy Brown“ (1974) zum endgültigen Durchbruch. Quentin Tarantino war von ihrer tatkräftigen, sexy Performance so angetan, dass er ihr in „Jackie Brown“ (1999) zu einem vielbeachteten Comeback verhalf. 

Inhalt: 

Kaum hat sie ihren mit Drogen dealenden und durch Spielschulden in Bedrängnis geratenen Bruder Link (Antonio Fargas) mit rabiaten Mitteln vor den Schlägern eines Kredithais gerettet, besucht sie ihre große Liebe, den verdeckt arbeitenden Drogenfahnder Michael Anderson (Terry Carter), im Krankenhaus, wo er sich von einer Gesichtstransplantation erholt. Als er unter seinem neuen Namen Dalton Ford Links Bekanntschaft macht, gerät Link in Panik und verrät den Cop an den Drogen- und Menschenschmugglerring um Miss Katherine Wall (Katheryn Loder) und ihren Liebhaber Steve Elias (Peter Brown), die Anderson kurzerhand ermorden lassen. 
Foxy braucht nicht lange, um Link ebenso als Verräter zu identifizieren wie die Gangster, die Link in der Hand haben. Für ihren Racheplan lässt sich die vollbusige Powerfrau von Katherine als Callgirl anheuern und wird gleich mit einem interessanten Auftrag betraut. Zusammen mit ihrer neuen Kollegin Claudia (Juanita Brown) soll sie den Richter (Harry Holcombe) gefügig machen, der die Verhandlung zur Anklage von Katherines Dealer führt. 
Doch statt ihm jeden Wunsch zu erfüllen, wie er und seine Mitstreiter es gewohnt sind, machen sich Foxy und Claudia über den vermeintlich winzig kleinen Penis des Richters lustig, treiben die Demütigung weiter auf die Spitze und sorgen so dafür, dass die Dealer nicht freigesprochen, sondern zu hohen Strafen verurteilt werden. Um weiteren Schaden von ihrem Unternehmen abzuwenden, lassen Katherine und Steve die Delinquentin entführen, unter Drogen setzen und vergewaltigen, doch das alles kann Foxy nicht aufhalten, ihre Rachemission zu Ende zu führen… 

Kritik: 

Regisseur und Drehbuchautor Jack Hill fing als Regieassistent bei B-Movie-Pabst Roger Corman an und war mit Francis Ford Coppola maßgeblich an der Realisierung von Cormans „The Terror – Schloss des Schreckens“ beteiligt. Bereits mit seinen Frauengefängnisfilmen „The Big Doll House“ (1971) und „The Big Bird Cage“ (1972) sorgte er für Pam Griers erste bemerkenswerte Rollen, doch erst mit „Coffy - die Raubkatze“ machte er sie zum Star des Blaxploitation-Genres. 
Darauf aufbauend ist Grier in „Foxy Brown“ der alleinige Star. Daran lässt bereits der Vorspann kein Zweifel, der in einer eingefärbten Sequenz die Titelheldin sehr leicht bekleidet zum groovigen Soundtrack von Willie Hutch lasziv tanzen lässt. 
Die vorhersehbare Story mit allzu eindimensionalen Figuren ist dabei kaum der Rede wert und erfordert von allen Beteiligten kaum schauspielerisches Talent. Im Mittelpunkt steht zweifelsfrei allein Pam Grier, die in engen, ihre vollen Brüste kaum verdeckenden Kostümen nicht allein ihre sichtbaren körperlichen Vorzüge präsentiert, sondern als Foxy Brown kompromisslos allen den Arsch versohlt, die ihr in die Quere kommen. Dabei stellt sie sich weitaus geschickter an als die Schergen, die ihre Widersacher auf sie ansetzen. 
Zu den Highlights zählen sicher die Schlägerei in einer Lesben-Bar und Foxys flammende Vergeltung gegenüber ihren Peinigern in der Hütte. Ohne es besonders in den Vordergrund zu rücken, thematisiert das actionreiche Rache-Drama auch die von den einflussreichen Weißen geschürte Ghettobildung, die kriminelle Energie im Drogenmilieu, die von skrupellosen Weißen betriebene Zwangsprostitution und den Menschenhandel sowie Korruption im Strafvollzug. Die kraftvolle Performance von Pam Grier und der starke Soundtrack machen „Foxy Brown“ zu einem absoluten Highlight des Blaxploitation-Kinos der 1970er Jahre. 

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