Adios, Sabata
Nachdem Gianfranco Parolini 1968 mit „Sartana – Bete um deinen Tod“ einen kleinen Klassiker des Italo-Western-Genres geschaffen hatte, ließ er mit „Sabata“ ein Jahr später ein weiteres kleines Genre-Juwel folgen, das allerdings mit vornehmlich selbstparodistischen Zügen ausgestattet war. 1970 inszenierte Parolini einen weiteren Spaghetti-Western namens „Indio Black, sai che ti dico: Sei un gran figlio di...“, das weitgehend dem gleichen Konzept wie „Sabata“ folgte, auch einige der Hauptdarsteller übernahm, in der Hauptrolle aber eine gewichtige Änderung präsentierte: Statt Lee Van Cleef war nun Hollywood-Star Yul Brynner als Revolverheld zu sehen, doch noch während der Postproduktion tauschte er seinen Namen Indio Black in den von Sabata ein. So wurde „Adios, Sabata“ der zweite Teil einer Trilogie, die erneut mit Lee Van Cleef als Sabata mit „Sabata kehrt zurück“ abgeschlossen wurde.
Inhalt:
Im Kampf gegen ihre österreichischen Besetzer und Oberst Skimmel (Gérard Herter) heuern die mexikanischen Revolutionäre den Gunslinger Sabata (Yul Brynner) und den amerikanischen Abenteurer Ballantine (Dean Reed) an. Während die Österreicher nämlich versuchen, das in den mexikanischen Minen geförderte Gold schnellstmöglich nach Europa zu schicken, benötigt die mexikanische Bauernarmee das Gold dringend zur Bewaffnung ihrer Männer. Der eher ungeschickte Rebellenanführer Escudo (Ignazio Spalla) weiß zwar wackere Kämpfer wie den wortkargen Septiembre (Sal Borgese) oder den tödlichen Flamencotänzer Gitano (Joseph P. Persaud) an seiner Seite, doch die Amerikaner, vor allem Ballentine, wissen bestens über die Lagerung und Fortbewegung des Goldschatzes Bescheid.
Am Tag des Raubüberfalls kommen ihnen jedoch hinter den Hängen des Canyons andere Guerilleros zuvor. Allerdings stellt sich nach dem Massaker heraus, dass die gescheiterten Diebe verkleidete Österreicher waren. Die Mexikaner freuen sich jedenfalls, das Gold ohne große Mühen in ihren Besitz gebracht zu haben, doch Sabata traut dem Frieden nicht und ist überzeugt, dass der gerissene Oberst einen Weg gefunden hat, sich das Gold unter die Nägel gerissen zu haben…
Kritik:
Auch wenn „Indio Black, sai che ti dico: Sei un gran figlio di...“ ursprünglich nicht als Teil der „Sabata“-Reihe geplant war, sind die Parallelen zum ersten „Sabata“-Film doch unübersehbar. Immerhin hat Parolini das Geschehen von einer amerikanischen Kleinstadt in die Weite der mexikanischen Sierra verlegt und für die Kulissen nicht nur die typischen weißen Gebäude der Mexikaner, sondern auch aufwendig konstruierte Brücken verwendet, die Story setzt sich jedoch aus den üblichen Versatzstücken zusammen: Wie in „Sabata“ gilt auch hier, die geldgierigen und arroganten Machthaber in ihre Schranken zu weisen.
Yul Brynner erweist sich dabei als ebenso schlitzohriger, treffsicherer Pistolero wie Lee Van Cleef, verströmt aber nicht dessen Charisma. Das Artisten-Gespann, das auch in den anderen beiden „Sabata“-Filmen für unterhaltsame Momente sorgt, darf hier in Gestalt eines Flamenco-Tänzers und einer Fußkugel-Schleuder für amüsante Akzente sorgen, während Ignazio Spalla, der sonst als spaßiger Sidekick von Sabata agiert, hier etwas zurückhaltender auftritt. Die Action steht hier eindeutig im Vordergrund und dürfte Genre-Fans durchaus zufriedenstellen. Und auch der Score von Bruno Nicolai („100.000 Dollar für Ringo“, „Django – Nur der Colt war sein Freund“) unterhält auf höherem Niveau. Im Gegensatz zu Lee Van Cleef agiert Yul Brynner aber fast lustlos…
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