Das Rettungsboot
Hitchcock hatte bereits zuvor mit „Eine Dame verschwindet“ (1937), „Der Auslandskorrespondent“ (1940) und „Saboteure“ (1942) auf die Bedrohung der Zivilisation durch die Nazis hingewiesen, aber erst mit „Das Rettungsboot“ (1944) ist ihm ein Propagandafilm gelungen, bei dem sich das ganze Filmgeschehen auf einem Rettungsboot abspielt. Hitchcock wurde für zwei Filme durch Twentieth Century Fox von David O. Selznick ausgeliehen und durfte sich seine Stoffe selbst aussuchen. Seine schon seit längerer Zeit entwickelte Idee, einen Film nur auf einen einzigen Schauplatz zu begrenzen, entwickelte Bestseller-Autor John Steinbeck zu einer Story, die zunächst von Jo Swerling („Der große Wurf“, „Ist das Leben nicht schön?“) zu einem Drehbuch entwickelt und schließlich von Hitchcock selbst und dem Feintuning-Spezialisten Ben Hecht („Vom Winde verweht“, „Manche mögen’s heiß“) perfektioniert wurde.
Nachdem ein deutsches U-Boot ein amerikanisches Passagierschiff versenkt hat, treibt die wohlhabende und prominente Journalistin Constanze Porter (Talluah Bankhead) in einem Rettungsboot zwischen all den Trümmern auf dem Atlantik. Nach und nach gesellen sich weitere Überlebende des Unglücks zu ihr, der reiche Industrielle Charles D. Ritterhouse (Henry Hull), die unglücklich in einen verheirateten Arzt verliebte Krankenschwester Alice McKenzie (Mary Anderson), eine junge Mutter (Heather King) mit ihrem Baby, der gläubige schwarze Stewart Joe (Canada Lee), der deutschstämmige Jitterbug-Fan Gus Smith (William Bendix), der unauffällig durchschnittliche Stanley Garrett (Hume Cronyn), der grobschlächtige Kommunist John Kovac (John Hodiac). Schließlich wird auch der Kapitän Willi (Walter Slezak) des ebenfalls gesunkenen deutschen U-Boots aufgenommen, was von den übrigen Überlebenden heftig diskutiert wird.
Aufgrund seines Fachwissens ist Willi dazu prädestiniert, auch auf dem Rettungsboot das Kommando zu übernehmen, um das rettende Ufer auf den Bermuda-Inseln zu erreichen. Gerade von der Besatzung des torpedierten amerikanischen Schiffes schlägt dem deutschen Kapitän Misstrauen und Hass entgegen, doch dann erweist sich Willi auch als fachkundiger Mediziner, der Gus sein marodes Bein amputiert. Nach und nach übernimmt der gerissene Nazi die Führung auf dem Rettungsboot, doch niemand ahnt, dass er einen eigenen Plan verfolgt …
Auch wenn Hitchcock mit „Das Rettungsboot“ die Angst der demokratischen Gesellschaften vor der deutschen Herrenrasse thematisiert, ist ihm doch vor allem ein packendes Thriller-Drama gelungen, bei dem der Zuschauer irgendwann vergisst, dass sich die komplette Handlung nur auf einem Rettungsboot abspielt. Mit der von Talluah Bankhead („Skandal bei Hofe“, „Das düstere Haus“) gespielten Journalistin setzt er von Beginn an eine Diva in Szene, die äußerst gelassen und dabei perfekt gekleidet und frisiert im Rettungsboot sitzt und sich auf eine sensationelle Story freut, für die sie mit ihrer Kamera die Ankunft weiterer Überlebender festhält, später aber sowohl die Kamera als auch ihre Schreibmaschine und kostbaren Juwelen verliert. Um sie und den Nazi-Kapitän spielt sich das weitere Geschehen ab, das von Misstrauen und Eigennutz geprägt ist. Die Spannung wird bis zum Schluss durch die Unwägbarkeit aufrechterhalten, welche Pläne der deutsche Kapitän verfolgt. Weniger als ein Propagandafilm ist „Das Rettungsboot“ als Musterbeispiel des Katastrophenfilms zu verstehen, der in den 1970er Jahren mit Filmen wie „Höllenfahrt der Poseidon“ und „Flammendes Inferno“ seinen Höhepunkt erreichen sollte. Für seinen obligatorischen Cameo-Auftritt ließ sich Hitchcock übrigens auch etwas Besonderes einfallen: Da er keine Lust hatte, als Wasserleiche in dem Studiobassin zu treiben, erscheint sein Bild schließlich in einer Zeitungsanzeige für ein Diätmittel.
"Das Rettungsboot" in der IMDb
Nachdem ein deutsches U-Boot ein amerikanisches Passagierschiff versenkt hat, treibt die wohlhabende und prominente Journalistin Constanze Porter (Talluah Bankhead) in einem Rettungsboot zwischen all den Trümmern auf dem Atlantik. Nach und nach gesellen sich weitere Überlebende des Unglücks zu ihr, der reiche Industrielle Charles D. Ritterhouse (Henry Hull), die unglücklich in einen verheirateten Arzt verliebte Krankenschwester Alice McKenzie (Mary Anderson), eine junge Mutter (Heather King) mit ihrem Baby, der gläubige schwarze Stewart Joe (Canada Lee), der deutschstämmige Jitterbug-Fan Gus Smith (William Bendix), der unauffällig durchschnittliche Stanley Garrett (Hume Cronyn), der grobschlächtige Kommunist John Kovac (John Hodiac). Schließlich wird auch der Kapitän Willi (Walter Slezak) des ebenfalls gesunkenen deutschen U-Boots aufgenommen, was von den übrigen Überlebenden heftig diskutiert wird.
Aufgrund seines Fachwissens ist Willi dazu prädestiniert, auch auf dem Rettungsboot das Kommando zu übernehmen, um das rettende Ufer auf den Bermuda-Inseln zu erreichen. Gerade von der Besatzung des torpedierten amerikanischen Schiffes schlägt dem deutschen Kapitän Misstrauen und Hass entgegen, doch dann erweist sich Willi auch als fachkundiger Mediziner, der Gus sein marodes Bein amputiert. Nach und nach übernimmt der gerissene Nazi die Führung auf dem Rettungsboot, doch niemand ahnt, dass er einen eigenen Plan verfolgt …
Auch wenn Hitchcock mit „Das Rettungsboot“ die Angst der demokratischen Gesellschaften vor der deutschen Herrenrasse thematisiert, ist ihm doch vor allem ein packendes Thriller-Drama gelungen, bei dem der Zuschauer irgendwann vergisst, dass sich die komplette Handlung nur auf einem Rettungsboot abspielt. Mit der von Talluah Bankhead („Skandal bei Hofe“, „Das düstere Haus“) gespielten Journalistin setzt er von Beginn an eine Diva in Szene, die äußerst gelassen und dabei perfekt gekleidet und frisiert im Rettungsboot sitzt und sich auf eine sensationelle Story freut, für die sie mit ihrer Kamera die Ankunft weiterer Überlebender festhält, später aber sowohl die Kamera als auch ihre Schreibmaschine und kostbaren Juwelen verliert. Um sie und den Nazi-Kapitän spielt sich das weitere Geschehen ab, das von Misstrauen und Eigennutz geprägt ist. Die Spannung wird bis zum Schluss durch die Unwägbarkeit aufrechterhalten, welche Pläne der deutsche Kapitän verfolgt. Weniger als ein Propagandafilm ist „Das Rettungsboot“ als Musterbeispiel des Katastrophenfilms zu verstehen, der in den 1970er Jahren mit Filmen wie „Höllenfahrt der Poseidon“ und „Flammendes Inferno“ seinen Höhepunkt erreichen sollte. Für seinen obligatorischen Cameo-Auftritt ließ sich Hitchcock übrigens auch etwas Besonderes einfallen: Da er keine Lust hatte, als Wasserleiche in dem Studiobassin zu treiben, erscheint sein Bild schließlich in einer Zeitungsanzeige für ein Diätmittel.
"Das Rettungsboot" in der IMDb
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