Die Schwestern Brontë
Innerhalb kürzester Zeit werden zwei Filme wiederentdeckt, in denen die französische Schauspielerin Isabelle Adjani („Antonieta“, „Ein mörderischer Sommer“) außergewöhnliche Künstlerinnen verkörpert. Zehn Jahre vor dem 1988 entstandenen Drama „Camille Claudel“, das durch Arthaus in restaurierter Form sein 30-jähriges Jubiläum feiert, ist die einfühlsam inszenierte Biografie „Die Schwestern Brontë“ entstanden, die Donau Film nun auf DVD und Blu-ray veröffentlicht hat.
Mitte der 1830er Jahre leben die drei Brontë-Schwestern Emily (Isabelle Adjani), Anne (Isabelle Huppert) und Charlotte (Marie-France Pisier) gemeinsam mit ihrem Bruder Branwell (Pascal Greggory) und ihrem Vater Patrick (Patrick Magee) in dem kargen Ort Haworth im englischen West Yorkshire. Um ihrem tristen Dasein in dem Pfarrhaus, das nach dem Tod ihrer Mutter von der Tante Elizabeth (Alice Sapritch) und der Gouvernante Tabby (Renee Goddard) geführt wird, zu entkommen, flüchten sich die jungen Frauen in die sehnsuchtsvollen Gefilde der Literatur und Poesie, während sich ihr Bruder erst als Maler, dann als Dichter versucht. Zwar freundet er sich mit dem bekannten Bildhauer Joseph Leyland (Jean Sorel) an, doch muss er sich eingestehen, dass er mit der populärer werdenden Fotografie nicht konkurrieren kann. Die Schwestern kämpfen dagegen mit dem Problem, sich in einer von Männern dominierten Künstlerszene behaupten zu wollen, und schreiben deshalb heimlich – jede für sich - an ihren Werken, Emily an dem Roman „Sturmhöhe“, Charlotte an „Jane Eyre“ und die zurückhaltende Anne an einem Gedichtband. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, nimmt Anne eine Stelle als Gouvernante bei den Robinsons an, während Charlotte und Emily von ihrer Tante genügend Geld erhalten, um nach Brüssel zu gehen, wo Charlotte, die in Haworth eine Schule eröffnen möchte, ihre Französischkenntnisse aufbessern will und sich in ihren Lehrer Monsieur Hager (Xavier Depraz) verliebt. Der Tod ihrer Tante zwingt die beiden Schwestern allerdings, ihren Aufenthalt in Brüssel vorzeitig abzubrechen. Emily kümmert sich dort vor allem aufopferungsvoll um ihren bekümmerten Bruder, während Charlotte es nicht abwarten kann, wieder nach Brüssel zurückzukehren, wo sie eine herbe Enttäuschung erlebt. Als Branwell durch Anne bei den Robinsons als Hauslehrer angestellt wird, scheint er wieder aufzuleben, denn im Gegensatz zum tyrannischen Hausherren (Adrian Brine) entwickelt Madame Robinson (Hélène Surgère) eine zärtliche Zuneigung zu dem sensiblen jungen Mann. Um überhaupt eine Chance auf Veröffentlichung ihrer Werke zu erhalten, bieten die Brontë-Schwestern ihre Manuskripte unter männlichen Pseudonymen den Verlegern an …
Der französische Drehbuchautor und Regisseur André Téchiné („Barocco – Mord um Macht“, „Wilde Herzen“) portraitiert in seinem biografischen Drama vor allem die ärmlichen und restriktiven Lebensumstände, unter denen sowohl die drei erst posthum berühmt gewordenen Brontë-Schwestern und ihr in Folge seiner Opium-Sucht an Unterernährung früh verstorbener Bruder versucht haben, ihre künstlerische Identität zu finden. Vor allem wird in dem sorgfältig ausgestatteten Biopic nicht nur deutlich, dass Frauen in dieser frühviktorianischen Epoche kein künstlerisches Talent zugesprochen wurde, sondern auch, wie sehr die Enttäuschungen des Lebens und in der Liebe dazu beigetragen haben, ihre literarischen Werke zu prägen. Dabei lässt Téchiné den künstlerischen Schaffensprozess weitgehend außen vor, sondern er konzentriert sich auf die jeweiligen Lebensumstände seiner ProtagonistInnen, auf die Beziehungen zwischen den Geschwistern untereinander, auf die unglücklichen Liebesbeziehungen und den verzweifelten Kampf um Anerkennung als Künstler. Dank der starken DarstellerInnen, der stimmungsvollen Kameraarbeit von Isabelle Adjanis späteren Lebensgefährten Bruno Nuytten, mit dem sie schließlich ihr Herzensprojekt „Camille Claudel“ verwirklichen sollte, und des dramatischen Scores von Philippe Sarde ist „Die Schwestern Brontë“ ein einfühlsames Portrait ganz unterschiedlicher Künstler-Persönlichkeiten gelungen, deren tragisches Leben ebenso wie ihre bewegende Literatur unvergessen bleiben sollte.
"Die Schwestern Brontë" in der IMDb
Mitte der 1830er Jahre leben die drei Brontë-Schwestern Emily (Isabelle Adjani), Anne (Isabelle Huppert) und Charlotte (Marie-France Pisier) gemeinsam mit ihrem Bruder Branwell (Pascal Greggory) und ihrem Vater Patrick (Patrick Magee) in dem kargen Ort Haworth im englischen West Yorkshire. Um ihrem tristen Dasein in dem Pfarrhaus, das nach dem Tod ihrer Mutter von der Tante Elizabeth (Alice Sapritch) und der Gouvernante Tabby (Renee Goddard) geführt wird, zu entkommen, flüchten sich die jungen Frauen in die sehnsuchtsvollen Gefilde der Literatur und Poesie, während sich ihr Bruder erst als Maler, dann als Dichter versucht. Zwar freundet er sich mit dem bekannten Bildhauer Joseph Leyland (Jean Sorel) an, doch muss er sich eingestehen, dass er mit der populärer werdenden Fotografie nicht konkurrieren kann. Die Schwestern kämpfen dagegen mit dem Problem, sich in einer von Männern dominierten Künstlerszene behaupten zu wollen, und schreiben deshalb heimlich – jede für sich - an ihren Werken, Emily an dem Roman „Sturmhöhe“, Charlotte an „Jane Eyre“ und die zurückhaltende Anne an einem Gedichtband. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, nimmt Anne eine Stelle als Gouvernante bei den Robinsons an, während Charlotte und Emily von ihrer Tante genügend Geld erhalten, um nach Brüssel zu gehen, wo Charlotte, die in Haworth eine Schule eröffnen möchte, ihre Französischkenntnisse aufbessern will und sich in ihren Lehrer Monsieur Hager (Xavier Depraz) verliebt. Der Tod ihrer Tante zwingt die beiden Schwestern allerdings, ihren Aufenthalt in Brüssel vorzeitig abzubrechen. Emily kümmert sich dort vor allem aufopferungsvoll um ihren bekümmerten Bruder, während Charlotte es nicht abwarten kann, wieder nach Brüssel zurückzukehren, wo sie eine herbe Enttäuschung erlebt. Als Branwell durch Anne bei den Robinsons als Hauslehrer angestellt wird, scheint er wieder aufzuleben, denn im Gegensatz zum tyrannischen Hausherren (Adrian Brine) entwickelt Madame Robinson (Hélène Surgère) eine zärtliche Zuneigung zu dem sensiblen jungen Mann. Um überhaupt eine Chance auf Veröffentlichung ihrer Werke zu erhalten, bieten die Brontë-Schwestern ihre Manuskripte unter männlichen Pseudonymen den Verlegern an …
Der französische Drehbuchautor und Regisseur André Téchiné („Barocco – Mord um Macht“, „Wilde Herzen“) portraitiert in seinem biografischen Drama vor allem die ärmlichen und restriktiven Lebensumstände, unter denen sowohl die drei erst posthum berühmt gewordenen Brontë-Schwestern und ihr in Folge seiner Opium-Sucht an Unterernährung früh verstorbener Bruder versucht haben, ihre künstlerische Identität zu finden. Vor allem wird in dem sorgfältig ausgestatteten Biopic nicht nur deutlich, dass Frauen in dieser frühviktorianischen Epoche kein künstlerisches Talent zugesprochen wurde, sondern auch, wie sehr die Enttäuschungen des Lebens und in der Liebe dazu beigetragen haben, ihre literarischen Werke zu prägen. Dabei lässt Téchiné den künstlerischen Schaffensprozess weitgehend außen vor, sondern er konzentriert sich auf die jeweiligen Lebensumstände seiner ProtagonistInnen, auf die Beziehungen zwischen den Geschwistern untereinander, auf die unglücklichen Liebesbeziehungen und den verzweifelten Kampf um Anerkennung als Künstler. Dank der starken DarstellerInnen, der stimmungsvollen Kameraarbeit von Isabelle Adjanis späteren Lebensgefährten Bruno Nuytten, mit dem sie schließlich ihr Herzensprojekt „Camille Claudel“ verwirklichen sollte, und des dramatischen Scores von Philippe Sarde ist „Die Schwestern Brontë“ ein einfühlsames Portrait ganz unterschiedlicher Künstler-Persönlichkeiten gelungen, deren tragisches Leben ebenso wie ihre bewegende Literatur unvergessen bleiben sollte.
"Die Schwestern Brontë" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen