Briefe an Julia

Eigentlich möchte die Nachwuchsredakteurin Sophie (Amanda Seyfried) mit ihrem charmanten, aber ebenso umtriebigen Verlobten Victor (Gael García Bernal) romantische Vor-Flitterwochen in Verona verbringen, doch der Trip entpuppt sich schnell als Einkaufstour für Victor, der vor der Eröffnung eines italienischen Restaurants in New York steht und so möglichst viele italienische Lieferanten abklappern möchte. Sophie ist diese Tingelei zu Weingütern und Käsereien allerdings bald gelangweilt und beginnt, sich auf Besichtigungstour durch Verona zu machen. 
Dabei stößt sie auf einen Hinterhof, an dem unglücklich Verliebte Briefe an Julia - Shakespeares berühmte Vorzeigefrau in Sachen unglückliche Liebe aus „Romeo & Julia“ - schreiben und diese an eine Mauer heften, die abends eingesammelt werden. Sophie folgt der Frau mit dem Korb voller Briefe und lernt „Julias Sekretärinnen“ kennen, die jeden Brief beantworten und ausgemachte Expertinnen auf diesem Gebiet sind. Sophie macht sich berechtigte Hoffnungen, eine Story gefunden zu haben, die ihr den Durchbruch als Journalistin bescheren könnte, und entdeckt hinter einem losen Stein in der Mauer unter Julias Balkon einen 50 Jahre alten Brief, deren Verfasserin Claire (Vanessa Redgrave) schließlich in England aufspürt und ihren Brief beantwortet. Claire kommt schließlich mit ihrem Enkel Charlie (Christopher Egan) nach Verona, um ihre alte Liebe Lorenzo (Franco Nero) doch noch zu finden.  
„Briefe an Julia“ kommt vordergründig als romantische Liebeskomödie mit einer charmanten Grundidee daher, aus der leider recht wenig gemacht wird. Denn sobald Sophia den 50 Jahre alten Brief an Claire beantwortet, ist der Rest der Geschichte absolut vorhersehbar und erschreckend überraschungsarm. Die bemühten und auf weiblicher Seite überzeugenden Darsteller machen das Beste aus dem spannungslosen Drehbuch. Dafür rücken die traumhaften und auch wundervoll in Szene gesetzten toskanischen Kulissen umso mehr in den Blickpunkt des Betrachters und entschädigen für die müde Story. So punktet „Briefe an Julia“ eher als Toskana-Werbevideo und weniger als Love-Story. 

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