Die Legende von Aang
Einst lebten die vier Stämme der Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer unter der Führung de alle Elemente beherrschenden Avatar friedlich zusammen. Doch als dieser vor 100 Jahren spurlos verschwand, setzte die Feuernation unter Führung des machthungrigen Lords Ozai (Cliff Curtis) alles daran, sich die anderen Völker untertan zu machen. Doch dann entfesselt die junge Wasserbändigerin Katara (Nicola Peltz) einen kleinen, glatzköpfigen und tätowierten Jungen, der in einer Wasserblase eingeschlossen gewesen ist.
Wie sich schnell herausstellt, handelt es sich bei dem Jungen um Aang, den letzten verbliebenen Luftbändiger und wiedergeborenen Avatar, der schon wieder in größter Gefahr schwebt. Denn sowohl Ozai als auch sein verstoßener Sohn Prinz Zuko (Dev Patel) brauchen den Avatar, um ihre Ziele zu erreichen: Prinz Zuko darf nämlich erst an den Hof
seines Vaters zurückkehren, wenn er den Avatar bei sich hat. Das will Ozai mit allen Mitteln verhindern und zieht in den Krieg gegen das Wasser-Volk, bei dem er den Avatar versteckt weiß.
Auch wenn der indisch stämmige Filmemacher M. Night Shyamalan den Erfolg seines Frühwerks „The Sixth Sense“ (1999) nicht mehr annähernd wiederholen konnte, ist er seinem Faible für mystische Themen treu geblieben. Es überrascht daher nicht, dass er von Paramount und Nickelodeon als
Regisseur für die Realverfilmung der erfolgreichen Anime-Serie „Avatar“ angeheuert wurde, wo es vor mythologischen Verweisen nur so wimmelt. Die spirituelle Dimension der Zeichentrickserie ist auch in Shyamalans Leinwandadaption von tragender Bedeutung. Nachdem allerdings schon James
Cameron seinen Film „Avatar“ höchst erfolgreich im Kino platziert hatte, musste Shyamalan einen anderen Titel für sein Projekt finden. Zumindest tricktechnisch bietet
„Die Legende von Aang“ berauschende Effekte, wenn aus dem Wasser kunstvoll geformte Bälle und Eisskulpturen entstehen und elegante Feuerschweife eindämmen müssen. Bei diesem Trickspektakel verkommen die eher unbekannten Darsteller fast zur Staffage. Aber da der Film ohnehin auf ein jüngeres Publikum angelegt ist, fällt dies ebenso wenig ins Gewicht wie die oft abrupten Schauplatzwechsel. Großartig ist auf jeden Fall wieder die eindringliche, mal gefühlvoll sanfte, dann wieder stark rhythmische und orchestral wuchtige Musik von Shyamalans Hauskomponist James Newton Howard („The Tourist“, „Salt“) ausgefallen. Kommerziell hat sich Shyamalan mit dem ersten der als Trilogie angelegten „Avatar“-Reihe zumindest wieder gefangen. Und auch handwerklich erweist sich der Filmemacher als sichere Bank. Doch in künstlerischer Hinsicht darf man für die Fortsetzungen eine Steigerung erhoffen. Erfreulich ist bei der DVD-/Blu-ray-Veröffentlichung die für Shyamalan-Filme bereits vertraute reichhaltige Fülle an Bonusmaterial mit Hintergründen und Dokumentationen zur Entstehung des Films.
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