Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane

Orson Welles (Liev Schreiber) wird in Hollywood als Wunderkind gehandelt. Nach einer erfolgreichen Karriere auf der Theaterbühne und beim Radio, wo er mit einem spektakulären Hörspiel von „Krieg der Welten“ die Hörerschaft in Angst und Schrecken versetzte, plant der 24-Jährige 1940 nun seinen ersten Kinofilm. Allerdings fehlen ihm und seinem Drehbuchautoren Mankiewicz (John Malkovich) noch die passende Story. 
Die fällt dem aufstrebenden Genie allerdings beim Abendessen auf dem pompösen Anwesen des Zeitungsmoguls William Randolph Hearst (James Cromwell) in den Schoß, als er Hearsts Scheinheiligkeit offen anprangert und es sich von nun an in den Kopf setzt, das Leben des verlogenen Medienzaren ins Zentrum seines Films zu stellen, der erst „Der Amerikaner“, dann knackiger „Citizen Kane“ betitelt wird. Tatsächlich hat auch Mankiewicz bereits an einem Roman über Hearst gearbeitet und so eine Grundlage für das Drehbuch. RKO-Studiochef George Schaefer (Roy Scheider) gewährt Welles alle Freiheiten, doch sobald Hearst nach der ersten Pressevorführung Wind davon bekommt, dass sein Leben so zur Schau gestellt werden soll, setzt er alle Hebel in Bewegung, den Film aus dem Verkehr zu ziehen. Schließlich einigen sich die anderen großen Studios darauf, gemeinsam den Film aufzukaufen und zu vernichten. 
Nach der 1996 entstandenen Dokumentation „The Battle Over Citizen Kane“ haben die Regiebrüder Tony und Ridley Scott das interessante Drama „Orson Welles – Die Hollywood-Legende“ aka „Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane“ für den amerikanischen Kabelsender HBO produziert. Die Entstehung und der Kampf um die Veröffentlichung eines der Meisterwerke der Filmgeschichte als Fernsehdrama zu inszenieren ist dem britischen Regisseur Benjamin Ross („Das Handbuch des jungen Giftmischers“) erstaunlich gut gelungen. Auch wenn bei dem gerade mal 80minütigen Film die komplexen Hintergründe der problematischen „Citizen Kane“-Produktion nur angerissen werden, überzeugt das Medien-Drama durch seine bis in die Nebenrollen grandios besetzten Darsteller (u.a. Melanie Griffith als Hearsts alkoholsüchtige junge Geliebte, John Malkovich als Welles' treuer Gefährte „Mank“, Liev Schreiber als unerschrockener Emporkömmling Hollywoods und James Cromwell als starrköpfiger, uneinsichtiger und arroganter Pressezar), authentische Kulissen und starke Farben. „Orson Welles - Die Hollywood-Legende“ bietet nicht nur spannende Unterhaltung, sondern aufschlussreiche Blicke hinter die Kulissen einer der bedeutendsten Filmproduktionen aller Zeiten.

Kommentare

Beliebte Posts