The Social Network

1998 drehte Nora Ephron mit „e-m@il für dich“ eine romantische Komödie, in der die neuen Möglichkeiten, die das Internet auch für das Kennenlernen Knüpfen von Kontakten und Liebesbeziehungen bietet, auf humorvolle Weise thematisiert wurden. David Fincher wählt für seinen Film „The Social Network“ einen ganz anderen Ansatz, um die Bedeutung, die das Internet für die Kommunikation bekommen hat, zu beleuchten, indem er einfach erzählt, wie Mark Zuckerberg mit seiner Netzwerk-Site „Facebook“ zum jüngsten Milliardär avanciert ist. 
Als der Harvard-Student Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) von seiner Freundin (Rooney Mara) verlassen wird, programmiert er zornig auf die Schnelle eine Website, auf der die User anhand von Fotos aus den Studienverzeichnissen entscheiden können, welche der beiden Kommilitoninnen das größere Sexappeal habe, worauf die Siegerin gegen die nächste Kandidatin bestehen muss. Innerhalb weniger Stunden wird die Website so oft besucht, dass das Uni-interne Netzwerk zusammenbricht. Derart publik geworden erhält Mark von den wohlhabenden Zwillings-Kommilitonen Cameron Winklevoss und Tyler Winklevoss (beide gespielt von Armie Hammer) den Auftrag erhält, eine Website für das Harvard-Netzwerk zu programmieren. Stattdessen entwickelt Mark mit seinem Freund und Investor Eduardo Saverin (Andrew Garfield) mit "TheFacebook" eine eigene Netzwerk-Site, die bald über Harvard andere Universitäten mit einschließt. Als auch noch der Napster-Initiator Sean Parker (Justin Timberlake) ins Projekt einsteigt, kommen aber nicht nur die Investoren an Bord, sondern treten auch die Neider auf den Plan. 
Der gefeierte Drehbuchautor Aaron Sorkin („Eine Frage der Ehre“, „Hallo, Mr. President“, „Der Krieg des Charlie Wilson“) liefert mit seiner Adaption von Ben Mezrichs Roman „Milliardär per Zufall: Die Gründung von Facebook – eine Geschichte über Sex, Geld, Freundschaft und Betrug“ die Steilvorlage für David Finchers („Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „Sieben“) starkes Biopic über den allgemein ungeliebten Nerd, der es angetrieben vom ehrgeizigen Napster-Macher in wenigen Jahren zum Multimilliardär bringt. 
Die Story legt dabei keinen Wert auf die Vor- oder Nachgeschichte, sondern konzentriert sich ganz auf die Startphase von Facebook, das als amerikanisches Studenten-Plattform angefangen hat und sich mittlerweile über 500 Millionen Mitglieder freuen kann. Jesse Eisenberg mimt den immer etwas unbeholfen wirkenden, doch sehr effizienten wie geschäftstüchtigen Programmierer Mark Zuckerberg genauso, wie man sich einen Nerd vorstellt. Und Justin Timberlake bringt an seiner Seite die richtige Portion Elan mit, um den sozial stark isolierten Computer-Freak anzutreiben. Die milieugetreuen Dialoge, die oscarnominierte edle Kameraarbeit von Jeff Cronenweth („Fight Club“, „One Hour Photo“) und der groovige, ebenfalls für einen Oscar nominierte Score von Trent Reznor (Nine Inch Nails) und Atticus Ross („The Book Of Eli“) runden das höchst unterhaltsame Biopic über den neuen Bill Gates perfekt ab.  

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