The Pirates of Somalia
Mit seinem Reportage-Buch „The Pirates of Somalia: Inside Their Hidden World“ veröffentlichte der bis dahin unbekannte kanadische Journalist Jay Bahadur gleich einen New-York-Times-Bestseller, dessen darin beschriebenen Ereignisse aus dem Jahre 2008 fast zehn Jahre später von Bryan Buckley als ebenso unterhaltsames wie authentisch wirkendes Drama inszeniert hat.
Jay Bahadur (Evan Peters) träumt nach seinem erfolgreichen College-Abschluss von einer Karriere als Journalist, doch seine Bewerbungen bei Journalistenschulen und entsprechenden Universitäten werden ebenso abgelehnt wie seine bei Zeitungen und Magazinen eingereichten Artikel. Also lebt Jay weiterhin bei seinen Eltern zuhause, trauert seiner High-School-Liebe nach und verdient sich seinen Lebensunterhalt in der Marktforschung für Luxus-Papierservietten. Als er beim Schneeschippen in der häuslichen Einfahrt stürzt und sich den Rücken verrenkt, lernt er im Wartebereich einer Arztpraxis den renommierten Journalisten Seymour Tolbin (Al Pacino) kennen, der ihm gleich einen entscheidenden Rat gibt: „Fuck Harvard!“ Stattdessen solle Jay dorthin gehen, wo es richtig wehtut und sich niemand von seinen Kollegen hintraut. Tatsächlich knöpft Jay Kontakte nach Somalia und lernt vor Ort durch seinen eifrigen Übersetzer und Begleiter Abdi (Barkhad Abdi) die Hintergründe für die Aktivitäten der somalischen Piraten kennen. Getrieben von dem Wunsch, seine Erlebnisse in einem Buch zu verarbeiten, taucht Jay immer tiefer in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen des afrikanischen Landes ein und begibt sich in immer größere Gefahr.
Der vor allem für seine Super-Bowl-Commercials bekannte amerikanische Regisseur Bryan Buckley legt in seinem biographischen Drama „The Pirates of Somalia“ von Beginn an viel Wert darauf, seinen Protagonisten und Ich-Erzähler als ebenso humorvollen jungen Mann zu präsentieren, der auf die harte Tour lernt, den passenden Einstieg in seinen Traumberuf zu finden. Evan Peters („X-Men: Apocalypse“, „Kick-Ass“) bietet dabei eine überzeugende One-Man-Show als irgendwie trotteliger wie charmanter Journalismus-Anwärter, der in der Keller-Wohnung seines Elternhauses (mit eigenen Briefkasten, den ihm seine Eltern zum College-Abschluss geschenkt haben) ein Poster von „Die Unbestechlichen“ mit Robert Redford und Dustin Hoffman in den Hauptrollen an der Wand hängen hat und amüsante Umfragen in den Supermärkten durchführt, warum die Elite-Servietten, für die er die Marktforschung betreibt, an jener Stelle im Regal positioniert sind und nicht an einer anderen. Die Begegnung mit dem erfahrenen Journalisten Seymour Tolbin erweist sich für Jay natürlich zum Schlüsselerlebnis, aber Alt-Star Al Pacino („Serpico“, „Scarface“) bleibt in der sehr klein gehaltenen Nebenrolle als Jays Mentor fast ebenso blass wie Melanie Griffith („Der Tod kommt zweimal“, „Die Waffen der Frauen“) als Jays Mutter. Natürlich wirbt der Film mit den beiden altgedienten Hollywood-Stars, doch zum Gelingen des Films tragen sie nicht bei. Das trifft schon viel eher auf Barkhad Abdi zu, der in Paul Greengrass‘ thematisch ähnlich gelagerten Thriller-Drama „Captain Phillips“ (2013) noch einen der somalischen Piraten spielte und dafür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller einheimste. Er sorgt ebenso wie seine somalischen Schauspiel-KollegInnen für den authentischen Touch des Dramas, das zwar auch die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in Somalia thematisiert, in erster Linie aber als unterhaltsames Entdecker-Abenteuer angelegt ist und eher durch seine humorvolle Inszenierung als durch detaillierte Aufarbeitung der geschilderten Ereignisse überzeugt.
"The Pirates of Somalia" in der IMDb
Jay Bahadur (Evan Peters) träumt nach seinem erfolgreichen College-Abschluss von einer Karriere als Journalist, doch seine Bewerbungen bei Journalistenschulen und entsprechenden Universitäten werden ebenso abgelehnt wie seine bei Zeitungen und Magazinen eingereichten Artikel. Also lebt Jay weiterhin bei seinen Eltern zuhause, trauert seiner High-School-Liebe nach und verdient sich seinen Lebensunterhalt in der Marktforschung für Luxus-Papierservietten. Als er beim Schneeschippen in der häuslichen Einfahrt stürzt und sich den Rücken verrenkt, lernt er im Wartebereich einer Arztpraxis den renommierten Journalisten Seymour Tolbin (Al Pacino) kennen, der ihm gleich einen entscheidenden Rat gibt: „Fuck Harvard!“ Stattdessen solle Jay dorthin gehen, wo es richtig wehtut und sich niemand von seinen Kollegen hintraut. Tatsächlich knöpft Jay Kontakte nach Somalia und lernt vor Ort durch seinen eifrigen Übersetzer und Begleiter Abdi (Barkhad Abdi) die Hintergründe für die Aktivitäten der somalischen Piraten kennen. Getrieben von dem Wunsch, seine Erlebnisse in einem Buch zu verarbeiten, taucht Jay immer tiefer in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen des afrikanischen Landes ein und begibt sich in immer größere Gefahr.
Der vor allem für seine Super-Bowl-Commercials bekannte amerikanische Regisseur Bryan Buckley legt in seinem biographischen Drama „The Pirates of Somalia“ von Beginn an viel Wert darauf, seinen Protagonisten und Ich-Erzähler als ebenso humorvollen jungen Mann zu präsentieren, der auf die harte Tour lernt, den passenden Einstieg in seinen Traumberuf zu finden. Evan Peters („X-Men: Apocalypse“, „Kick-Ass“) bietet dabei eine überzeugende One-Man-Show als irgendwie trotteliger wie charmanter Journalismus-Anwärter, der in der Keller-Wohnung seines Elternhauses (mit eigenen Briefkasten, den ihm seine Eltern zum College-Abschluss geschenkt haben) ein Poster von „Die Unbestechlichen“ mit Robert Redford und Dustin Hoffman in den Hauptrollen an der Wand hängen hat und amüsante Umfragen in den Supermärkten durchführt, warum die Elite-Servietten, für die er die Marktforschung betreibt, an jener Stelle im Regal positioniert sind und nicht an einer anderen. Die Begegnung mit dem erfahrenen Journalisten Seymour Tolbin erweist sich für Jay natürlich zum Schlüsselerlebnis, aber Alt-Star Al Pacino („Serpico“, „Scarface“) bleibt in der sehr klein gehaltenen Nebenrolle als Jays Mentor fast ebenso blass wie Melanie Griffith („Der Tod kommt zweimal“, „Die Waffen der Frauen“) als Jays Mutter. Natürlich wirbt der Film mit den beiden altgedienten Hollywood-Stars, doch zum Gelingen des Films tragen sie nicht bei. Das trifft schon viel eher auf Barkhad Abdi zu, der in Paul Greengrass‘ thematisch ähnlich gelagerten Thriller-Drama „Captain Phillips“ (2013) noch einen der somalischen Piraten spielte und dafür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller einheimste. Er sorgt ebenso wie seine somalischen Schauspiel-KollegInnen für den authentischen Touch des Dramas, das zwar auch die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in Somalia thematisiert, in erster Linie aber als unterhaltsames Entdecker-Abenteuer angelegt ist und eher durch seine humorvolle Inszenierung als durch detaillierte Aufarbeitung der geschilderten Ereignisse überzeugt.
"The Pirates of Somalia" in der IMDb
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