Pale Rider - Der namenlose Reiter

Auch wenn Clint Eastwood in seiner langen Karriere als Schauspieler und Regisseur auch immer wieder in unterschiedlichsten Genres gewirkt hat, bleiben zurecht seine Engagements im Bereich des Westerns in Erinnerung. Seit seinem Durchbruch als Schauspieler in den Sergio-Leone-Klassikern „Für eine Handvoll Dollar“ (1964), „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) und „Zwei glorreiche Halunken“ (1966) hat Eastwood die Rolle des mysteriösen, wortkargen Fremden und einsamen Rächers zur Perfektion stilisiert, was sich auch in seinen eigenen Regie-Arbeiten niederschlägt, so auch in dem 1985 entstandenen „Pale Rider – Der namenlose Reiter“.
Während eine Gemeinschaft von Goldschürfern und ihren Familien in einem kleinen Tal in Kalifornien ihr Glück versucht, setzt der skrupellose Großgrundbesitzer und Unternehmer LaHood (Richard Dysart) alles daran, die benachbarten Claims seiner Ländereien in seinen Besitz zu bringen. Zur Einschüchterung seiner Opfer schreckt LaHood auch nicht vor Verwüstung und Gewalt zurück. Nachdem LaHoods Männer ein weiteres Mal ihr Gebiet terrorisiert haben, beten Hull Barret (Michael Moriarty) und die fast fünfzehnjährige Megan (Sydney Penny) um ein Wunder, das postwendend in Gestalt eines Mannes (Clint Eastwood) erscheint, der wegen seines weißen Priesterkragens nur Prediger genannt wird.
Gerade als LaHoods Männer in der nahegelegenen Stadt, die sie ebenfalls unter Kontrolle haben, Barret mit Holzknüppeln zusammenschlagen, greift der Fremde ein und weist die Schläger geschickt in ihre Grenzen. Der fromme Barret nimmt den namenlosen Reiter bei sich auf, bemerkt die Narben von Schusswunden auf seinem Rücken, als er sich vor dem Essen wäscht, und kann ihn überreden, für eine Weile bei ihnen zu bleiben. Der Prediger hilft den Goldschürfern bei der Arbeit und sorgt dafür, dass sich die Gruppe nicht mehr von LaHood einschüchtern lässt. Als sich Barret und seine Mitstreiter auch nicht auf ein 1000-Dollar-Angebot pro Claim einlassen, heuert LaHood den Söldner „Marshal“ Stockburn (John Russell) und seine „Deputys“ an, um seine Besitzansprüche durchzusetzen, aber da haben sie die Rechnung ohne den Prediger gemacht …
In seiner elften Regiearbeit, die Eastwood auch produziert hat, spielt Eastwood einmal mehr den klassischen Einzelgänger, der den Underdogs nicht nur zu ihrem Recht verhilft, sondern auch den Zusammenhalt der Gemeinschaft stärkt. So verbindet „Pale Rider“ nicht nur vertraute Western-Motive, sondern in der Konfrontation des skrupellosen Bergbau-Industriellen und der frommen, friedliebenden Goldgräber-Truppe greift Eastwood auch Themen wie Naturschutz und Sinnstiftung auf. Ein wenig romantische Schwärmerei (die Megan gegenüber dem Prediger empfindet) und genretypische Action runden einen höchst unterhaltsamen Spätwestern ab, dessen Drehbuch (von Michael Butler und Dennis Shryack) von den Western Writers of America mit dem Spur Award ausgezeichnet wurde.
"Pale Rider" in der IMDb

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