Ein Fressen für die Geier
Zwei Jahre nach ihrem erfolgreichen Einstand ihrer Zusammenarbeit bei „Coogans großer Bluff“ (1968) inszenierte Regisseur Don Siegel auch seinen nächsten Film (sieht man einmal von dem Western „Frank Patch – Deine Stunden sind gezählt“ ab, den er unter dem Pseudonym Allen Smithee abgedreht hatte) mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. In „Ein Fressen für die Geier“ schlüpft Eastwood einmal mehr in die für ihn typische Rolle des charismatischen Einzelkämpfers und knüpft damit nahtlos an seine Erfolgsfilme unter Sergio Leone an („Für eine Handvoll Dollar“, „Für ein paar Dollar mehr“, „Zwei glorreiche Halunken“), bekommt mit Shirley MacLaine als Nonne allerdings eine ungewöhnliche Partnerin an die Seite gestellt.
Mexiko im Jahr 1865: Der amerikanische Söldner Hogan (Clint Eastwood) ist von den mexikanischen Rebellen angeheuert worden, sie bei der Einnahme einer französischen Garnison zu unterstützen. Während der wortkarge Mann auf dem Weg zu den Rebellen durch die Wüste reitet, wird auf das Schreien einer Frau aufmerksam, die von drei Männern sexuell belästigt wird. Nachdem der treffsichere Schütze die Bedrohung für die hilflose Frau abgewehrt hat, stellt er fest, dass sich bei dem Opfer um die Nonne Sara (Shirley MacLaine) handelt, die sich ebenfalls für die mexikanische Revolution einsetzt. Hogan beschließt, die schutzbedürftige Frau auf ihrem Weg zu begleiten, wobei sie nicht nur einige Abenteuer gemeinsam durchstehen müssen, sondern sich auch auf eine ungewöhnliche Weise näherkommen …
Eigentlich wollte Drehbuchautor und Regisseur Budd Boetticher („Die Stadt unter dem Meer“, „Die Nacht gehört uns“) seine Story zu „Ein Fressen für die Geier“ selbst mit John Wayne und Silvia Pinal in den Hauptrollen verfilmen, musste den Stoff aufgrund einer persönlichen Krise aber verkaufen, so dass Don Siegel („Nur noch 72 Stunden“, „Dirty Harry“) als Regisseur ins Spiel kam. Auch wenn die Kombination Siegel/Eastwood in „Coogans großer Bluff“ wunderbar funktionierte, kam mit Shirley MacLaine („Das Mädchen Irma la Douce“, „Das Appartement“) eine Komponente ins Rennen, die die Chemie arg belastete, denn MacLaine konnte mit beiden Männern nicht viel anfangen, so dass auch vor der Kamera zu spüren ist, dass die Beziehung zwischen Hogan und Sara nicht überzeugend rüberkommt.
So wirkt bereits die erste Begegnung zwischen den beiden unglaubwürdig, wenn Hogan die Nonne zwar souverän aus ihrer Not befreit, sie dann aber allein die getöteten Männer bestatten lässt. Da der Plot wenig interessant gestaltet ist, konzentriert sich der Unterhaltungswert des Westerns ganz auf die Beziehung zwischen Hogan und Sara. Zwar bietet die ungewöhnliche Konstellation immer wieder humorvolle Elemente und zum Schluss auch eine nette Überraschung, aber dass sich bei Hogan tiefere Gefühle für Sara entwickeln, ist dann doch des Guten zu viel. Das trifft auch auf den Showdown an der französischen Festung zu, als nicht nur wie wild geschossen, gesäbelt und gestochen wird, sondern wie schon zuvor an einer Eisenbahnbrücke Dynamit für den Spektakel-Faktor sorgt – ungeachtet der Tatsache, dass der im Film verwendete Begriff „Dynamit“ erst 1867 von Alfred Nobel erfunden wurde.
So bietet „Ein Fressen für die Geier“ zwar eine interessante Ausgangskonstellation, aus der aber keine glaubwürdige Geschichte entwickelt wird. Einzig der bemerkenswerte Score des „Dollar“-Trilogie-Komponisten Ennio Morricone (aus dem sich später Quentin Tarantino für seinen Film „Django Unchained“ bediente) lässt die Action-Western-Komödie nicht vollständig in Vergessenheit geraten.
"Ein Fressen für die Geier" in der IMDb
Eigentlich wollte Drehbuchautor und Regisseur Budd Boetticher („Die Stadt unter dem Meer“, „Die Nacht gehört uns“) seine Story zu „Ein Fressen für die Geier“ selbst mit John Wayne und Silvia Pinal in den Hauptrollen verfilmen, musste den Stoff aufgrund einer persönlichen Krise aber verkaufen, so dass Don Siegel („Nur noch 72 Stunden“, „Dirty Harry“) als Regisseur ins Spiel kam. Auch wenn die Kombination Siegel/Eastwood in „Coogans großer Bluff“ wunderbar funktionierte, kam mit Shirley MacLaine („Das Mädchen Irma la Douce“, „Das Appartement“) eine Komponente ins Rennen, die die Chemie arg belastete, denn MacLaine konnte mit beiden Männern nicht viel anfangen, so dass auch vor der Kamera zu spüren ist, dass die Beziehung zwischen Hogan und Sara nicht überzeugend rüberkommt.
So wirkt bereits die erste Begegnung zwischen den beiden unglaubwürdig, wenn Hogan die Nonne zwar souverän aus ihrer Not befreit, sie dann aber allein die getöteten Männer bestatten lässt. Da der Plot wenig interessant gestaltet ist, konzentriert sich der Unterhaltungswert des Westerns ganz auf die Beziehung zwischen Hogan und Sara. Zwar bietet die ungewöhnliche Konstellation immer wieder humorvolle Elemente und zum Schluss auch eine nette Überraschung, aber dass sich bei Hogan tiefere Gefühle für Sara entwickeln, ist dann doch des Guten zu viel. Das trifft auch auf den Showdown an der französischen Festung zu, als nicht nur wie wild geschossen, gesäbelt und gestochen wird, sondern wie schon zuvor an einer Eisenbahnbrücke Dynamit für den Spektakel-Faktor sorgt – ungeachtet der Tatsache, dass der im Film verwendete Begriff „Dynamit“ erst 1867 von Alfred Nobel erfunden wurde.
So bietet „Ein Fressen für die Geier“ zwar eine interessante Ausgangskonstellation, aus der aber keine glaubwürdige Geschichte entwickelt wird. Einzig der bemerkenswerte Score des „Dollar“-Trilogie-Komponisten Ennio Morricone (aus dem sich später Quentin Tarantino für seinen Film „Django Unchained“ bediente) lässt die Action-Western-Komödie nicht vollständig in Vergessenheit geraten.
"Ein Fressen für die Geier" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen