Saboteure
Ein Jahr nach seinem hervorragenden Psycho-Thriller „Unter Verdacht“ legte Alfred Hitchcock 1942 mit „Saboteure“ einen propagandistischen Thriller vor, der wie sein späteres Meisterwerk „Das Rettungsboot“ (1944) den Individualismus gegen kollektivistische Ideologien verteidigte. Trotz des politischen Kontextes ist Hitchcock aber ein temporeicher, spannender Thriller gelungen, der sowohl vertraute Themen aufgreift als auch auf spätere Meisterleistungen wie „Der unsichtbare Dritte“ hinweist.
Barry Kane (Robert Cummings) arbeitet als Mechaniker in einem großen Flugzeugwerk und wird wie seine Kollegen bei der Mittagspause von einem Feueralarm überrascht. Doch bei dem Versuch, das Feuer zu löschen, kommt sein bester Freund ums Leben. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergeben, war der Feuerlöscher, den Kane ihm gereicht hatte, mit Benzin statt Wasser gefüllt, so dass Kane verdächtigt wird, für den Sabotage-Akt verantwortlich gewesen zu sein. Seiner Behauptung, dass er seinerseits den Feuerlöscher durch einen Mr. Fry (Norman Lloyd) mit der Versicherung zugereicht bekam, dass er funktionieren würde, wird kein Glauben geschenkt, denn wie die Werksleitung feststellt, arbeitet kein Fry bei ihnen. Um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter ausfindig zu machen, flieht Kane und lässt sich per Anhalter zu einer Ranch bringen, deren Adresse er von dem Brief erinnert, dem Kane bei einem früheren Zusammenstoß mit Fry in die Hände gefallen ist.
Kane lernt auf der weitläufigen Ranch den zuvorkommenden Charles Tobin (Otto Kruger) kennen, der sich mit seiner Tochter und kleiner Enkeltochter am Pool amüsiert. Doch Tobin leugnet, Fry zu kennen, und erweist sich schließlich als Kopf einer amerikanischen Nazi-Organisation, die mit gezielten Anschlägen die amerikanische Kriegsindustrie zu schädigen plant. Er lässt Kane verhaften, doch gelingt dem Beschuldigten wiederum die Flucht, diesmal allerdings in Handschellen.
In dem abgelegenen Haus des blinden Musikers Phillip Martin (Vaughan Glaser) findet Kane kurz Unterschlupf. Während seine hübsche Nichte Patricia (Priscilla Lane) eher der Polizei zu glauben scheint, die in Kane einen Saboteur sieht, hat ihr Onkel sicher im Gespür, dass Kane ein guter Mensch ist. Zusammen mit Pat macht sich Kane auf den Weg nach New York, wo die Verschwörer bereits ihren nächsten Anschlag planen …
Ähnlich wie zuvor in „Die 39 Stufen“ (1935) inszenierte Hitchcock mit „Saboteure“ eine doppelte Verfolgungsjagd, die Jagd der Polizei nach einem – wieder einmal – unschuldig Verdächtigen, der wiederum den wahren Übeltäter zu finden versucht. Hier wie dort steht dem Flüchtenden eine Frau zur Seite, die zunächst gegen ihren Willen an den vermeintlichen Verbrecher gebunden ist, bis sie zur Überzeugung gelangt, dass ihr männlicher Begleiter tatsächlich unschuldig und sogar liebenswert ist. Bis zum romantisch ausklingenden Finale haben Kane und Pat natürlich eine Menge Abenteuer zu bestehen, die Hitchcock auf meisterhafte Weise in Szene gesetzt hat. Dazu zählt die Schießerei in einem voll besetzten Kino, in dem die Schießerei auf der Leinwand mit dem Geschehen im Kinosaal korreliert, ebenso wie Kanes spektakuläre Flucht mit dem Sprung von einer Brücke in einen reißenden Fluss und natürlich das aufsehenerregende Finale auf der Spitze der Freiheitsstatue, die das berühmte Mount-Rushmore-Setting in „Der unsichtbare Dritte“ vorgreift.
Dabei verkörpert die Auseinandersetzung auf der Freiheitsstatue natürlich auch den Kampf um die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, den Gegensatz von Demokratie und Diktatur, von Eigennutz und Allgemeinwohl. Besonders aussagekräftig ist hier die Szene in einem Zug von Zirkusleuten, die dem flüchtenden Paar zunächst Zuflucht gewähren und dann darüber abstimmen, wie mit den polizeilich Gesuchten umzugehen ist. Aber auch die bereits erwähnte Szene im Kino, in der Hitchcock wieder einmal geschickt Wirklichkeit und Fiktion vermischt, und die Szene auf dem Wohltätigkeitsball der ebenfalls in die Nazi-Verschwörung verwickelten Mrs. Henrietta Sutton (Alma Kruger), wo Kane und Pat in der ahnungslosen Menge zu verschwinden planen, bieten großartiges Spannungskino, das sich zuweilen etwas ausschweifend mit den Plänen der Nazi-Gruppierung auseinandersetzt, aber davon abgesehen eine eindeutige Botschaft und ordentliche Action mit einem überzeugenden Cast bietet.
"Saboteure" in der IMDb
Barry Kane (Robert Cummings) arbeitet als Mechaniker in einem großen Flugzeugwerk und wird wie seine Kollegen bei der Mittagspause von einem Feueralarm überrascht. Doch bei dem Versuch, das Feuer zu löschen, kommt sein bester Freund ums Leben. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergeben, war der Feuerlöscher, den Kane ihm gereicht hatte, mit Benzin statt Wasser gefüllt, so dass Kane verdächtigt wird, für den Sabotage-Akt verantwortlich gewesen zu sein. Seiner Behauptung, dass er seinerseits den Feuerlöscher durch einen Mr. Fry (Norman Lloyd) mit der Versicherung zugereicht bekam, dass er funktionieren würde, wird kein Glauben geschenkt, denn wie die Werksleitung feststellt, arbeitet kein Fry bei ihnen. Um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter ausfindig zu machen, flieht Kane und lässt sich per Anhalter zu einer Ranch bringen, deren Adresse er von dem Brief erinnert, dem Kane bei einem früheren Zusammenstoß mit Fry in die Hände gefallen ist.
Kane lernt auf der weitläufigen Ranch den zuvorkommenden Charles Tobin (Otto Kruger) kennen, der sich mit seiner Tochter und kleiner Enkeltochter am Pool amüsiert. Doch Tobin leugnet, Fry zu kennen, und erweist sich schließlich als Kopf einer amerikanischen Nazi-Organisation, die mit gezielten Anschlägen die amerikanische Kriegsindustrie zu schädigen plant. Er lässt Kane verhaften, doch gelingt dem Beschuldigten wiederum die Flucht, diesmal allerdings in Handschellen.
In dem abgelegenen Haus des blinden Musikers Phillip Martin (Vaughan Glaser) findet Kane kurz Unterschlupf. Während seine hübsche Nichte Patricia (Priscilla Lane) eher der Polizei zu glauben scheint, die in Kane einen Saboteur sieht, hat ihr Onkel sicher im Gespür, dass Kane ein guter Mensch ist. Zusammen mit Pat macht sich Kane auf den Weg nach New York, wo die Verschwörer bereits ihren nächsten Anschlag planen …
Ähnlich wie zuvor in „Die 39 Stufen“ (1935) inszenierte Hitchcock mit „Saboteure“ eine doppelte Verfolgungsjagd, die Jagd der Polizei nach einem – wieder einmal – unschuldig Verdächtigen, der wiederum den wahren Übeltäter zu finden versucht. Hier wie dort steht dem Flüchtenden eine Frau zur Seite, die zunächst gegen ihren Willen an den vermeintlichen Verbrecher gebunden ist, bis sie zur Überzeugung gelangt, dass ihr männlicher Begleiter tatsächlich unschuldig und sogar liebenswert ist. Bis zum romantisch ausklingenden Finale haben Kane und Pat natürlich eine Menge Abenteuer zu bestehen, die Hitchcock auf meisterhafte Weise in Szene gesetzt hat. Dazu zählt die Schießerei in einem voll besetzten Kino, in dem die Schießerei auf der Leinwand mit dem Geschehen im Kinosaal korreliert, ebenso wie Kanes spektakuläre Flucht mit dem Sprung von einer Brücke in einen reißenden Fluss und natürlich das aufsehenerregende Finale auf der Spitze der Freiheitsstatue, die das berühmte Mount-Rushmore-Setting in „Der unsichtbare Dritte“ vorgreift.
Dabei verkörpert die Auseinandersetzung auf der Freiheitsstatue natürlich auch den Kampf um die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, den Gegensatz von Demokratie und Diktatur, von Eigennutz und Allgemeinwohl. Besonders aussagekräftig ist hier die Szene in einem Zug von Zirkusleuten, die dem flüchtenden Paar zunächst Zuflucht gewähren und dann darüber abstimmen, wie mit den polizeilich Gesuchten umzugehen ist. Aber auch die bereits erwähnte Szene im Kino, in der Hitchcock wieder einmal geschickt Wirklichkeit und Fiktion vermischt, und die Szene auf dem Wohltätigkeitsball der ebenfalls in die Nazi-Verschwörung verwickelten Mrs. Henrietta Sutton (Alma Kruger), wo Kane und Pat in der ahnungslosen Menge zu verschwinden planen, bieten großartiges Spannungskino, das sich zuweilen etwas ausschweifend mit den Plänen der Nazi-Gruppierung auseinandersetzt, aber davon abgesehen eine eindeutige Botschaft und ordentliche Action mit einem überzeugenden Cast bietet.
"Saboteure" in der IMDb
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