Mile 22
Der umtriebige Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Peter Berg („Hancock“, „Operation: Kingdom“) hat in den letzten Jahren nicht nur Musikvideos für Maroon 5 und TV-Episoden für „The Leftovers“, „Friday Night Lights“ und „Prime Suspect“ inszeniert, sondern vor allem eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit Star-Schauspieler Mark Wahlberg etabliert. Nach „Battleship“ (2012), „Lone Survivor“ (2013), „Deepwater Horizon“ (2016) und „Boston“ (2016) präsentierten sie 2018 mit „Mile 22“ ein nicht immer überzeugendes Action-Spektakel.
Um auf internationalem Parkett Differenzen auszuräumen, werden zunächst Diplomatie und Militär bemüht, doch wenn diese Optionen keine zufriedenstellende Lösungen vorweisen können, greift der US-Geheimdienst CIA gern auf eine streng geheim agierende Elite-Truppe zurück, die strategisch von Bishop (John Malkovich) angeführt wird, doch vor Ort sind es vor allem der cholerische, aber hochintelligente James Silva (Mark Wahlberg) und seine Truppe, die die Kastanien aus dem Feuer holen. Ihr aktueller Auftrag führt sie nach Südostasien, wo Bishops Truppe die Chance erhält, eine bedrohlich große Menge an radioaktivem Material zurückzubekommen, das vor einiger Zeit aus ungeklärten Gründen verschwunden ist. Silvas Kollegin Alice Kerr (Lauren Cohan) hat dazu einen Tipp eines verlässlichen Informanten, den als Cop arbeitenden Spion Li Noor (Iko Uwais) erhalten, der an der US-amerikanischen Botschaft einen entsprechenden Hinweis hinterlassen hat. Allerdings will er für die konkrete Angabe der Orte, an denen das Cäsium-139 versteckt gehalten wird, außer Landes geschafft werden. Die 22 Meilen lange Strecke von der Botschaft zum Flughafen erweist sich allerdings als wahrer Spießrutenlauf, denn Li Noors patriotischer veranlagten Landsleute lassen nichts unversucht, den Verräter mit einem beeindruckenden Aufgebot an bewaffneten Spezialkräften auszuschalten …
„Mile 22“ speist seine Spannung aus einer an sich simpel gestrickten Geschichte, nämlich den Versuch einer Spezialeinheit, ein zu sicherndes Objekt – in diesem Fall einen Informanten – schadlos von Punkt A nach B zu bringen. Die Story von Graham Roland („Fringe: Grenzfälle des FBI“, „Jack Ryan“) und das daraus entwickelte Drehbuch von Debütantin Lea Carpenter baut darum herum einen etwas überfrachteten Überbau aus einer philosophisch unterfütterten Elite-Truppe, der erstaunliche Überwachungstechniken und materielle Ressourcen zur Verfügung stehen, um ihre gefährlichen Missionen durchzuführen. Wie diese Art von Einsatz abläuft, bekommt der Zuschauer eindrucksvoll in der Eröffnungssequenz zu sehen, als Bishop seine Crew in ein vollständig überwachtes Haus führt, in dem Silva und seine Leute fünf mutmaßliche Terroristen ausschalten sollen. Das Dauerfeuer und die tödliche Kopfschüsse geben hier schon mal die Richtung für den weiteren Verlauf von „Mile 22“ vor.
Mit der Aufnahme von Li Noor in der US-amerikanischen Botschaft stellt sich vor allem die Frage, inwieweit dem Informanten getraut werden kann, doch letztlich bleibt den Amerikanern kaum eine andere Wahl, zumal Li Noors Feinde nicht zimperlich sind, ihren abtrünnigen Mann nicht fliehen zu lassen. Aus dieser Konstellation entwickeln sich nicht nur etliche Schießereien, die auch Silvas Leute dezimieren, sondern vor allem sehenswerte, brutale Martial-Arts-Kämpfe, in denen Iko Uwais („The Raid“, „Man of Tai Chi“) seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellen darf. Mark Wahlberg („Departed – Unter Feinden“, „The Fighter“) versucht dagegen, seiner Figur durch cholerische Ausbrüche und tiefschürfende Monologe Profil zu verleihen, was nicht immer überzeugend wirkt. Nur kurz werden dabei Silvas Kindheit im Rückblick thematisiert und auch der Sorgerechtstreit um die Tochter seiner Kollegin Alice. John Malkovich bleibt als von Computer-Nerds umringter Teamleader leider recht blass, aber „Mile 22“ verfolgt auch nicht den Anspruch, großes Schauspiel-Kino zu präsentieren, sondern einfach den kniffligen, actiongeladenen Einsatz einer streng geheim operierenden Elite-Einheit. Das Action-Feuerwerk verliert zwar irgendwann auch seinen Reiz, doch immerhin versöhnt „Mile 22“ das Publikum mit einer überraschenden Auflösung.
"Mile 22" in der IMDb
Um auf internationalem Parkett Differenzen auszuräumen, werden zunächst Diplomatie und Militär bemüht, doch wenn diese Optionen keine zufriedenstellende Lösungen vorweisen können, greift der US-Geheimdienst CIA gern auf eine streng geheim agierende Elite-Truppe zurück, die strategisch von Bishop (John Malkovich) angeführt wird, doch vor Ort sind es vor allem der cholerische, aber hochintelligente James Silva (Mark Wahlberg) und seine Truppe, die die Kastanien aus dem Feuer holen. Ihr aktueller Auftrag führt sie nach Südostasien, wo Bishops Truppe die Chance erhält, eine bedrohlich große Menge an radioaktivem Material zurückzubekommen, das vor einiger Zeit aus ungeklärten Gründen verschwunden ist. Silvas Kollegin Alice Kerr (Lauren Cohan) hat dazu einen Tipp eines verlässlichen Informanten, den als Cop arbeitenden Spion Li Noor (Iko Uwais) erhalten, der an der US-amerikanischen Botschaft einen entsprechenden Hinweis hinterlassen hat. Allerdings will er für die konkrete Angabe der Orte, an denen das Cäsium-139 versteckt gehalten wird, außer Landes geschafft werden. Die 22 Meilen lange Strecke von der Botschaft zum Flughafen erweist sich allerdings als wahrer Spießrutenlauf, denn Li Noors patriotischer veranlagten Landsleute lassen nichts unversucht, den Verräter mit einem beeindruckenden Aufgebot an bewaffneten Spezialkräften auszuschalten …
„Mile 22“ speist seine Spannung aus einer an sich simpel gestrickten Geschichte, nämlich den Versuch einer Spezialeinheit, ein zu sicherndes Objekt – in diesem Fall einen Informanten – schadlos von Punkt A nach B zu bringen. Die Story von Graham Roland („Fringe: Grenzfälle des FBI“, „Jack Ryan“) und das daraus entwickelte Drehbuch von Debütantin Lea Carpenter baut darum herum einen etwas überfrachteten Überbau aus einer philosophisch unterfütterten Elite-Truppe, der erstaunliche Überwachungstechniken und materielle Ressourcen zur Verfügung stehen, um ihre gefährlichen Missionen durchzuführen. Wie diese Art von Einsatz abläuft, bekommt der Zuschauer eindrucksvoll in der Eröffnungssequenz zu sehen, als Bishop seine Crew in ein vollständig überwachtes Haus führt, in dem Silva und seine Leute fünf mutmaßliche Terroristen ausschalten sollen. Das Dauerfeuer und die tödliche Kopfschüsse geben hier schon mal die Richtung für den weiteren Verlauf von „Mile 22“ vor.
Mit der Aufnahme von Li Noor in der US-amerikanischen Botschaft stellt sich vor allem die Frage, inwieweit dem Informanten getraut werden kann, doch letztlich bleibt den Amerikanern kaum eine andere Wahl, zumal Li Noors Feinde nicht zimperlich sind, ihren abtrünnigen Mann nicht fliehen zu lassen. Aus dieser Konstellation entwickeln sich nicht nur etliche Schießereien, die auch Silvas Leute dezimieren, sondern vor allem sehenswerte, brutale Martial-Arts-Kämpfe, in denen Iko Uwais („The Raid“, „Man of Tai Chi“) seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellen darf. Mark Wahlberg („Departed – Unter Feinden“, „The Fighter“) versucht dagegen, seiner Figur durch cholerische Ausbrüche und tiefschürfende Monologe Profil zu verleihen, was nicht immer überzeugend wirkt. Nur kurz werden dabei Silvas Kindheit im Rückblick thematisiert und auch der Sorgerechtstreit um die Tochter seiner Kollegin Alice. John Malkovich bleibt als von Computer-Nerds umringter Teamleader leider recht blass, aber „Mile 22“ verfolgt auch nicht den Anspruch, großes Schauspiel-Kino zu präsentieren, sondern einfach den kniffligen, actiongeladenen Einsatz einer streng geheim operierenden Elite-Einheit. Das Action-Feuerwerk verliert zwar irgendwann auch seinen Reiz, doch immerhin versöhnt „Mile 22“ das Publikum mit einer überraschenden Auflösung.
"Mile 22" in der IMDb
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