Jurassic World: Das gefallene Königreich

1993 hat Steven Spielberg, der bereits mit „Indiana Jones“ ein überaus erfolgreiches Franchise ins Leben gerufen hatte, mit „Jurassic Park“ nicht nur die Faszination für die ausgestorbenen Dinosaurier wieder erweckt, sondern auch 25 Jahre danach noch ein kinotaugliches Interesse daran wachhalten können. Zwar liegen zwischen „Jurassic Park III“ und dem Reboot des Franchise mit „Jurassic World“ im Jahre 2015 stolze 14 Jahre, doch in dieser Zeit hat die CGI-Technik sich so gewaltig weiterentwickelt, dass die Dinosaurier in J.A. Bayonas „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ so lebensecht wie nie zuvor wirken.
Vor drei Jahren haben die Dinosaurier den Themenpark Jurassic World völlig zerstört und die vor Kuba liegende Isla Nublar vollständig vereinnahmt. Während der US-Senat nach der Anhörung des Chaostheoretiker Ian Malcolm (Jeff Goldblum) entscheidet, dass die Dinosaurier angesichts des drohenden Vulkanausbruchs auf der Insel nicht gerettet, sondern ihrem Schicksal überlassen werden sollen, setzt sich Benjamin Lockwood (James Cromwell), der ehemalige Geschäftspartner von John Hammond, dem Gründer des ursprünglichen Jurassic Parks, mit der ehemaligen Parkmanagerin Claire (Bryce Dallas Howard) in Verbindung, um die Dinosaurier zu retten. Unter dem Kommando des Söldners Eli Mills (Rafe Spall) sollen elf Dinosaurier evakuiert werden, wobei ihm nicht nur Claire, sondern auch ihr Ex-Freund, der Dinosaurierflüsterer Owen (Chris Pratt), zur Seite stehen sollen. Owen wird vor allem dafür gebraucht, den verschwundenen hochintelligenten Raptor Blue ausfindig zu machen, der scheinbar unauffindbar in der Wildnis verschollen ist. Doch als das Evakuierungsteam auf der Insel eintrifft, müssen Owen und Claire entsetzt feststellen, dass Mills offenbar eigene Pläne mit den Dinosauriern verfolgt …
Der spanische Regisseur J.A. Bayona hat mit den drei sehr unterschiedlichen Filmen „Das Waisenhaus“ (2007), „The Impossible“ (2012) und „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (2016) offenbar einen so starken Eindruck in Hollywood hinterlassen, dass ihm die Produzenten des potentiellen Blockbusters „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ auch hier die Regie in die Hände legten. Bayona hat auch hier einen überzeugenden Job gemacht. Der Zuschauer fiebert von Beginn an mit den Dinosauriern mit, deren Existenz zunächst von dem ausbrechenden Vulkan bedroht wird, dann aber auch von geldgierigen Menschen, die das Potenzial der Urzeitechsen für die Kriegsmaschinerie ausbeuten wollen. Zwischen diesen beiden Bedrohungen haben Claire und Owen alle Hände voll zu tun, ihre geliebten Tiere vor der Naturkatastrophe und den geldgierigen Menschen zu retten. Bayona findet dabei die richtige Balance zwischen der Action, die sich aus den Versuchen der gefährdeten Tiere speist, der tödlichen Lava und ihren menschlichen Häschern zu entkommen, und den zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich vor allem auf die komplizierte Beziehung des Ex-Liebespaares Claire und Owen konzentriert. Die Ereignisse auf dem prachtvollen Lockwood-Anwesen, wo der Fokus der zweiten Filmhälfte liegt, wirken dagegen nicht ganz so stimmig. Die Nebenfiguren bleiben nämlich erschreckend blass. Letztlich steht einmal das Thema der Modifizierung von Dinosaurier-DNA im Fokus des fünften „Jurassic Park“-Films im Zentrum, aber auch die besondere Beziehung, die vor allem Owen zu dem empathischen und extrem lernfähigen Raptor Blue entwickelt hat.
Auch wenn die perfekt animierten Dinosaurier die Aufmerksamkeit des Publikums fesseln, sorgen Chris Pratt („Die glorreichen Sieben“, „Passengers“) und Bryce Dallas Howard („Lady in the Water“, „Manderlay“) für die durchaus auch humorvolle menschliche Komponente in dem Film, der im kommenden Jahr unter der Regie von Colin Trevorrow („Jurassic World“) fortgesetzt wird.
"Jurassic World: Das gefallene Königreich" in der IMDb

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