E.T. - Der Außerirdische
Steven Spielberg hat bereits in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977) mit der Vorstellung aufgeräumt, dass Außerirdische der menschlichen Spezies feindlich gesinnt seien, wie es üblicherweise das Science-Fiction-Genre propagiert hat. Während die Außerirdischen in Spielbergs Science-Fiction-Märchen aber noch keine konkrete Anstalt annahmen, aber zweifellos ihre wohlwollende Haltung der Menschheit gegenüber zum Ausdruck brachten und so die Menschen zum Träumen und Staunen einluden, ging Spielberg mit „E.T. – Der Außerirdische“ (1982) noch einen Schritt weiter und präsentierte einen der bis heute erfolgreichsten Filme überhaupt.
Als in der Nähe von Los Angeles Außerirdische landen, um in einem Wald Pflanzenproben zu nehmen, bleibt die Landung ihres riesigen Raumschiffes nicht unbemerkt. Das Auftauchen von Regierungsbeamten veranlasst die Außerirdischen zum überhasteten Aufbruch, was dazu führt, dass eines ihrer Artgenossen in der Hektik zurückgelassen wird. Dieses findet in dem Schuppen einer Vorortsiedlung Unterschlupf und weckt so die Aufmerksamkeit des zehnjährigen Elliot (Henry Thomas). Die erste Begegnung zwischen den beiden wird noch von Schreien des erschrockenen Entsetzens begleitet, doch wenig später gelingt es Elliot, das fremdartige Wesen mit Süßigkeiten in sein Zimmer zu locken. Vor seinen beiden Geschwistern, dem älteren Bruder Michael (Robert MacNaughton) und der kleinen Schwester Gertie (Drew Barrymore), kann Elliot den Aufenthalt von E.T. – wie ihn Elliot einfachhalber nennt – natürlich nicht lange verbergen. Gemeinsam bemühen sie sich aber, dass ihre Mutter Mary (Dee Wallace) nichts von E.T. mitbekommt, die es noch nicht verwunden hat, dass ihr Mann sie wegen einer anderen Frau in Richtung Mexiko verließ. So sehr sich die Kinder mit E.T. aber auch anfreunden, der nicht nur mit Elliot auf symbiotische Weise seine Gedanken und Gefühle teilt, sondern auch die amerikanische Sprache lernt, welke Blumen durch Gedankenkraft aufblühen lässt und Wunden durch Berührung mit seinem Finger sofort heilen kann, sehnt sich E.T. nach Hause. Doch die Regierungsvertreter unter der Leitung des Wissenschaftlers Keys (Peter Coyote) sind E.T. bereits dicht auf der Spur …
Steven Spielberg hatte in Interviews immer wieder betont, dass er ein Wesen aus dem All als besten Freund haben wollte, jemanden, mit dem er reden und der ihm alle Antworten geben könnte, und sich selbst wiederholt als „Peter Pan“ bezeichnet. Mit „E.T. – Der Außerirdische“ konnte sich der damals 35-jährige Spielberg einen Traum erfüllen, nämlich erstmals seine Erfahrungen und Erinnerungen an die eigene Kindheit mit der Trennung seiner Eltern verarbeiten. Sein eigener Vater, der als Ingenieur oft unterwegs war, ist in „E.T.“ ebenso abwesend wie die alleinerziehende Mary stellvertretend für Spielbergs aufopfernde Mutter steht. Doch mehr als diese autobiographischen Bezüge verzaubert Spielberg mit seinem Science-Fiction-Märchen Erwachsene und Kinder gleichermaßen, indem er – wie in nahezu allen seinen Filmen - von der Schwierigkeit erzählt, erwachsen zu werden.
Die Erwachsenen tauchen in „E.T.“ als gesichtslose Bedrohung auf. Abgesehen von Mary sind die Erwachsenen die meiste Zeit nur aus Kinderperspektive unterhalb der Hüfte zu sehen. In dieser bedrohlichen Szenerie wirkt das Auftauchen eines so herzensguten Wesen wie E.T. als das Füllen einer riesigen Lücke, die der mit seiner Sally geflüchtete Vater hinterlassen hat. Spielberg gelingt es, in einer märchenhaften Erzählung von den großen Herausforderungen in der Kindheit zu erzählen, nämlich seinen Platz im Leben und in der Gesellschaft zu finden und seine – kindlichen – Ängste zu überwinden.
E.T. darf sicher nicht als Vaterersatz betrachtet werden, doch durch seine Freundschaft mit E.T. findet Elliot zunächst seinen Platz in der Familie, verstärkt den Bund mit seinen beiden Geschwistern, später auch mit seinen Mitschülern, die ihn zuvor noch gehänselt haben. Spielberg begibt sich bei der Inszenierung dieser rite de passage ganz auf die Ebene der Kinder, die in ihrem Glauben an das Unmögliche noch unerschütterlich sind. Dabei bezieht sich Spielberg interessanterweise immer wieder auf einen weiteren großen Film, der diesen Übergang vom Kind zum erwachsenen Helden thematisiert, nämlich „Star Wars“. So begegnen sich am Tag von Halloween auf der Straße nicht nur der als Gespenst verkleidete E.T. und ein als Yoda verkleidetes Kind, auch John Williams greift in seiner Oscar-prämierten Musik Themen aus seinem für „Star Wars“ komponierten Score auf. So geht es in „E.T. – Der Außerirdische“ auch um die Aussöhnung mit dem Fremden in uns, das wir als Kinder noch behütet, als Erwachsene aber verloren haben.
"E.T. - Der Außerirdische" in der IMDb
Als in der Nähe von Los Angeles Außerirdische landen, um in einem Wald Pflanzenproben zu nehmen, bleibt die Landung ihres riesigen Raumschiffes nicht unbemerkt. Das Auftauchen von Regierungsbeamten veranlasst die Außerirdischen zum überhasteten Aufbruch, was dazu führt, dass eines ihrer Artgenossen in der Hektik zurückgelassen wird. Dieses findet in dem Schuppen einer Vorortsiedlung Unterschlupf und weckt so die Aufmerksamkeit des zehnjährigen Elliot (Henry Thomas). Die erste Begegnung zwischen den beiden wird noch von Schreien des erschrockenen Entsetzens begleitet, doch wenig später gelingt es Elliot, das fremdartige Wesen mit Süßigkeiten in sein Zimmer zu locken. Vor seinen beiden Geschwistern, dem älteren Bruder Michael (Robert MacNaughton) und der kleinen Schwester Gertie (Drew Barrymore), kann Elliot den Aufenthalt von E.T. – wie ihn Elliot einfachhalber nennt – natürlich nicht lange verbergen. Gemeinsam bemühen sie sich aber, dass ihre Mutter Mary (Dee Wallace) nichts von E.T. mitbekommt, die es noch nicht verwunden hat, dass ihr Mann sie wegen einer anderen Frau in Richtung Mexiko verließ. So sehr sich die Kinder mit E.T. aber auch anfreunden, der nicht nur mit Elliot auf symbiotische Weise seine Gedanken und Gefühle teilt, sondern auch die amerikanische Sprache lernt, welke Blumen durch Gedankenkraft aufblühen lässt und Wunden durch Berührung mit seinem Finger sofort heilen kann, sehnt sich E.T. nach Hause. Doch die Regierungsvertreter unter der Leitung des Wissenschaftlers Keys (Peter Coyote) sind E.T. bereits dicht auf der Spur …
Steven Spielberg hatte in Interviews immer wieder betont, dass er ein Wesen aus dem All als besten Freund haben wollte, jemanden, mit dem er reden und der ihm alle Antworten geben könnte, und sich selbst wiederholt als „Peter Pan“ bezeichnet. Mit „E.T. – Der Außerirdische“ konnte sich der damals 35-jährige Spielberg einen Traum erfüllen, nämlich erstmals seine Erfahrungen und Erinnerungen an die eigene Kindheit mit der Trennung seiner Eltern verarbeiten. Sein eigener Vater, der als Ingenieur oft unterwegs war, ist in „E.T.“ ebenso abwesend wie die alleinerziehende Mary stellvertretend für Spielbergs aufopfernde Mutter steht. Doch mehr als diese autobiographischen Bezüge verzaubert Spielberg mit seinem Science-Fiction-Märchen Erwachsene und Kinder gleichermaßen, indem er – wie in nahezu allen seinen Filmen - von der Schwierigkeit erzählt, erwachsen zu werden.
Die Erwachsenen tauchen in „E.T.“ als gesichtslose Bedrohung auf. Abgesehen von Mary sind die Erwachsenen die meiste Zeit nur aus Kinderperspektive unterhalb der Hüfte zu sehen. In dieser bedrohlichen Szenerie wirkt das Auftauchen eines so herzensguten Wesen wie E.T. als das Füllen einer riesigen Lücke, die der mit seiner Sally geflüchtete Vater hinterlassen hat. Spielberg gelingt es, in einer märchenhaften Erzählung von den großen Herausforderungen in der Kindheit zu erzählen, nämlich seinen Platz im Leben und in der Gesellschaft zu finden und seine – kindlichen – Ängste zu überwinden.
E.T. darf sicher nicht als Vaterersatz betrachtet werden, doch durch seine Freundschaft mit E.T. findet Elliot zunächst seinen Platz in der Familie, verstärkt den Bund mit seinen beiden Geschwistern, später auch mit seinen Mitschülern, die ihn zuvor noch gehänselt haben. Spielberg begibt sich bei der Inszenierung dieser rite de passage ganz auf die Ebene der Kinder, die in ihrem Glauben an das Unmögliche noch unerschütterlich sind. Dabei bezieht sich Spielberg interessanterweise immer wieder auf einen weiteren großen Film, der diesen Übergang vom Kind zum erwachsenen Helden thematisiert, nämlich „Star Wars“. So begegnen sich am Tag von Halloween auf der Straße nicht nur der als Gespenst verkleidete E.T. und ein als Yoda verkleidetes Kind, auch John Williams greift in seiner Oscar-prämierten Musik Themen aus seinem für „Star Wars“ komponierten Score auf. So geht es in „E.T. – Der Außerirdische“ auch um die Aussöhnung mit dem Fremden in uns, das wir als Kinder noch behütet, als Erwachsene aber verloren haben.
"E.T. - Der Außerirdische" in der IMDb
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