Zatoichi Goes to the Fire Festival

Kenji Misumi hat nicht nur den allerersten Film der langlebigen „Zatoichi“-Reihe inszeniert, sondern in der Folge einige weitere wie „Fight, Zatoichi, Fight“ (1964), „Zatoichi and the Chess Expert“ (1965) und „Zatoichi Challenged“ (1967). 1970 drehte er nach dem Drehbuch von Zatoichi-Darsteller Shintaro Katsu, der den Film auch produzierte, das 21. Chanbara-Abenteuer namens „Zatoichi Goes to the Fire Festival“, das sich im Vergleich zum etwas langatmigeren Vorgänger „Zatoichi Meets Yojimbo“ wieder etwas actionlastiger präsentierte. 

Inhalt: 

Auf seiner Wanderschaft trifft Zatoichi (Shintaro Katsu) auf eine Gruppe, die zu dem besonders skrupellosen, wenn auch blinden obersten Yakuza-Boss Yamikubo (Masayuki Mori) gehört, dem es auf beispiellose Art gelungen ist, durch seine Terror- und Ausbeutungsherrschaft die Kontrolle über alle Yakuzas zu bekommen, von denen er üppige Schutzgelder einzieht und zudem saftige Prozente aus den Erlösen der Glücksspielstätten erhält. 
Als er seine Unterbosse darüber abstimmen lässt, Ichi töten zu lassen, hat der blinde Glücksspieler, Masseur und Schwertkämpfer alle Hände voll zu tun, am Leben zu bleiben. Er freundet sich allerdings mit dem 14-jährigen, offensichtlich homosexuellen Umeji (Peter) an, der vier Frauen für sich anschaffen lässt und Ichi darum bittet, ihn zum richtigen Mann auszubilden. 
Während Yamikubo die bildhübsche Okiyo (Reiko Ohara) auf Ichi ansetzt, damit sie diesen betört und ausschaltet, hat es auch ein herrenloser Samurai (Tatsuya Nakadai) auf Ichi abgesehen, nachdem Ichi dessen äußerst attraktive Frau (Kazuko Yoshiyuki) bei einer Auktion von Mätressen freigekauft hat, worauf der eifersüchtige Ronin davon ausgeht, dass sie Sex mit Ichi hatte. 
Okiyo verliebt sich indes in ihr vermeintliches Opfer und verfolgt ihre Mission nicht weiter, worauf sie gefangen und geknebelt wird. Yamikubo beschließt nun, Ichi während des bevorstehenden „Fire Festivals“ zu töten, das Ichi trotz der drohenden Gefahr besuchen will… 

Kritik: 

Es ist vor allem dem gewichtigen Einfluss von Hauptdarsteller Shintaro Katsu beim Drehbuch und bei der Produktion zu verdanken, dass die Spannung beim 21. „Zatoichi“-Film merklich anzieht. Bereits mit der Einführung des ebenso wie Ichi blinden, aber durch und durch diabolischen „Dark Lord“ Yamikubo lässt sich erahnen, dass Ichi hier deutlich mehr durchzustehen hat als in den vergangenen Abenteuern, um diesmal mit heiler Haut davonzukommen. 
Vor dem Hintergrund, dass Ichi es gleich mit einer ganzen Legion von Yakuzas zu tun bekommt, ist die Kenjutsu-Fightaction in regelmäßigen Abständen zu bestaunen, aber der Plot lässt genügend Raum, um auch die Nebenplots um den homosexuellen Jüngling, das zunehmend zärtlichere Verhältnis zwischen Ichi und der schönen Okiyo sowie dem Auftauchen eines psychisch auffälligen Ronins geschickt auszubalancieren. 
Der routinierte Regisseur Misumi setzt die Chanbara-Action ebenso routiniert in Szene wie die obligatorischen Würfelspiel-Szenen und die feinsinnigen Dialoge zwischen Ichi und Okiyo, bis es zum furiosen Showdown kommt, bei dem Ichi auf einem Teich dem Feuer trotzen muss, das um ihn herum entfacht wird. 
Die hervorragenden Darsteller, die gelungene Bildgestaltung und der gefällige Score von Isao Tomita machen „Zatoichi Goes to the Fire Festival“ zu einem sehenswerten Beitrag zum Franchise, das es bis 1989 immerhin auf 26 Filme brachte. 

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